16.Kapitel

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Als ich aufwachte, wurde mir wieder ganz warm. Ich öffnete meine Augen und sah Shoto, der mich anschaute, während er an mich gekuschelt war. Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht. „Na, endlich wach?", fragte er grinsend. „J-Ja, glotz nicht so, Idiot.", kam es verlegen von mir, als ich ihn leicht wegdrückte, um aufzustehen. Er ließ mich nicht aufstehen und seufzte. „Sie sind beide weg, also haben wir die Wohnung für uns alleine..", murmelte er müde.

„Wir sollten trotzdem aufstehen, wie spät ist es überhaupt?", fragte ich, als ich mein Hsndy vom Nachtschrank holte. „16:00 Uhr?!", rief ich erschrocken, woraufhin Shoto kicherte. „Wieso hast du mich nicht aufgeweckt?!", rief ich fassungslos, als ich mich endgültig von ihm riss und aufstand. „Du hast so süß geschlafen und ich..wollte dich noch ein wenig beim schlafen..beobachten..", antwortete er etwas schüchtern. „Beobachten? Das klingt aber krank..", sagte ich leise, bevor ich ins Bad ging und mich Frisch machte.

Als ich raus kam, lag shoto immer noch im Bett und hatte seine Augen geschlossen. „Wieso hast du es denn so eilig..", murmelte er mit müder Stimme. „Ich habe nur noch einen Tag hier, bevor ich wegen der Arbeit wieder zurück nach Tokyo muss, also würde ich gerne dafür sorgen, dass du wenigstens ein bisschen weiterkommst bei deinem Problem. Ich hab nämlich nicht vor, eine Fernbeziehung zu führen.", erklärte ich ernst.

Shoto gab nach und ging ins Bad, bevor ich in dir Küche ging. Ich machte uns beiden einen Kaffee und stellte sie auf dem Tisch ab. „Ich hätte eigentlich ein Wasser gewollt.", kommentierte Shoto, der mit nassen Haaren in die Küche kam.

Er sieht so..gut aus..

„Tch..Du trinkst das jetzt.", antwortete ich genervt, als ich an meinem Kaffee schlürfte. Er kicherte und setzte sich zu mir. „Und was sollen wir jetzt tun?", fragte er gespannt, während er mit lächelnd in die Augen schaute.

Ist er eigentlich blöd? Wieso strahlen seine Drecks-Augen immer so sehr, wenn er mir ins Gesicht sieht?

„Meinst du, du könntest deine Mutter anrufen?", fragte ich, als ich erneut an meinem Kaffee schlürfte.

„Hab ich oft genug versucht. Ihre Mailbox geht immer ran.", erwiderte er seufzend. „Dein Vater?", fragte ich nun. „Der wird sich sehr wahrscheinlich einen neue Nummer angelegt haben.", kam es nachdenklich von ihm.

Er wurde bei seinen Eltern und..bei seinen Freunden geoutet..

Das ist es!

„Hey, hast du es schon bei dem Grünhaarigen versucht?", fragte ich mit geweiteten Augen. „N-Nein..", murmelte er leise. „Dann los!", gab ich energisch von mir.

Er kann ja erst klein anfangen..

Shoto holte dein Handy hervor und suchte den Kontakt aus. Er sah dabei so niedergeschlagen aus und ich mochte dieses Gesicht überhaupt nicht. Ich liebte es, wenn er lachte und glücklich war und da ist so ein Gesicht einfach unerträglich. Ich legte meine Hand auf seinen Arm und er schaute mich fragend an, bevor ich ihm zuversichtlich nickte. Er rief also an.

„Uhm..Hey.", sagte der grünhaarige.
„Hey.", murmelte Shoto, bevor er den Anruf schnell auf 'Stumm' schaltete.

„Was soll ich jetzt sagen?", fragte er mich verzweifelt. „Äh..Frag ihn, wie es ihm geht oder so. U-Und dann frag ihn, wie es zwischen euch noch ist, seit dem Outing. Das Gespräch entsteht dann schon!", erklärte ich schnell, bevor ich den Anruf wieder entstummte.

„A-Also, wie geht es dir so.", fragte Shoto nervös, während er mit dem Bein zappelte.

„M-Mir gehts gut, ich..ich bin jetzt mit Uraraka zusammen..", erklärte der Grünhaarige leise.

„Oh..das freut mich..", antwortete Shoto betrübt. „U-Und wie gehts dir?", fragte der Grünkopf.

„Ich..ich weiß nicht recht..a-aber..sag mal..", begann Shoto nervös, während er immer schneller mit den Bein zappelte. Es muss echt schwer für ihn gewesen sein, ein solch sensibles Thema anzusprechen, nachdem die beiden sich lange nicht mehr ausgesprochen haben. Ich legte meine Hand langsam auf seinen Oberschenkel und sein Bein schien sich in Sekundenschnelle wieder zu beruhigen, woraufhin wir beide zeitgleich erleichtert ausatmeten.

„Sind wir noch..Freunde?", fragte Shoto vorsichtig, bevor er die Augen so zukniff, als würde er Angst vor der Antwort haben.

„Ja..Ja, natürlich sind wir das noch, Sho.", erwiderte der grünhaarige sanft, woraufhin sich Shotos Augen mit Tränen füllten. „D-Du bist also nicht sauer auf mich..weil ich..schwul bin?", fragte Shoto, als ihm die Tränen an den Wangen runterflossen

„Sauer?", fragte der grünhaarige lachend.
„Wieso sollte ich denn auf dich sauer sein? Es ist dein Leben und deine Entscheidungen. Ich kann nicht einfach sauer sein, weil du dich in einen Jungen verliebt hast. Solange er dich glücklich macht, habe ich nichts zu bemängeln, Sho.", erklärte er ruhig. Ich wischte Shoto die Tränen aus dem Gesicht und lächelte ihn an.

„Ich..Ich danke dir, Deku..", bedankte sich Shoto bei ihm, bevor auch er lächelte.
In mir breitete sich so ein warmes Gefühl aus und mein Herz fühlte sich plötzlich so leicht an. Ich hatte es geschafft, ihn ein Schritt weiter zu bringen. Ihn wieder lächeln zu sehen, machte mich einfach so glücklich.

Shoto sprach noch ein wenig mit Deku über Uraraka, bevor er auflegte. „Na? War doch super.", kommentierte ich sanft, als ich meinen Arm um seine Schulter legte. „Danke..", flüsterte er als, er sich an meine Brust schmiegte. „Dafür bin ich doch hier..", flüsterte ich zurück.

„Bin wieder da! Seid ihr schon wach?", kam es von der Eingangstür. Touya kam mit zwei Einkaufstüten in den Händen, in die Küche und stellte sie ab. „Ist alles gut?", fragte Touya skeptisch, als er uns bei einer ganz engen Umarmung beobachtete. Wir hatten beide ein breites lächeln und ignorierten den hintergrund. „Ehm..Hallo?", fragte er, um unsere Aufmerksamkeit zu kriegen. „Es ist alles bestens.", kam es von Shoto, bevor er sich langsam aus der Umarmung löste. „Ich hab gerade mit Deku gesprochen und..er akzeptiert mich..", wiedergab Shoto glücklich. „Da bin ich aber froh! Und Tenya?", fragte Touya nun. „Das wird sicher auch schon.", antwortete ich.

„H-Habt ihr versucht die Alte anzurufen?", fragte Touya, als er sich zu uns an den Tisch setzte. „Die geht doch eh nicht ran und Papa hat die Nummer wahrscheinlich gewechselt, also macht es keinen Sinn, die beiden anzurufen.", sagte Shoto. „Na gut! Ich habe eingekauft, also helft mir beim einräumen.", kam es von Touya, der kurz auf die Einkaufstaschen schaute und seinen Blick wieder auf uns richtete.

-

„Ich bin so Froh, dass Deku und ich noch Freunde sind.", flüsterte Shoto, während wir aneinander gekuschelt, in seinem Bett lagen und gemeinsam aus dem Fenster schauten. Der Mond leuchtete Hell und die Sterne waren deutlich zu sehen. „Wenn ich nächstes Wochenende wieder hier bin, klären wir das mit deiner Mutter. Ich halte es in Tokyo einfach nicht ohne dich aus..", beichtete ich mit gequälter Stimme.

„Ach ja! Ich sollte dir lieber meine Nummer geben!", kam es von ihm, als er mein Handy vom Nachtschrank nahm und seine Nummer eintippte. „Dann können wir telefonieren.", sagte er, bevor er das Handy wieder weg legte.

„Du machst mich so glücklich, Shoto..", flüsterte ich, bevor ich langsam meine Augen schloss und seinem Herzschlag lauschte. Er atmete ruhig und regelmäßig, was mich beruhigte.

„Du mich auch, Katsuki..", flüsterte er zurück, bevor ich erschrocken meine Augen aufriss.
Mein Herz raste schnell und ich musste schlucken.

Ich hab ihn seit ich ihn kenne, kein einziges Mal beim Vornamen genannt und er..mich auch nicht..

Aber wir sind ja jetzt zusammen, da geht das doch oder?

„Hey..was ist?", fragte er kichernd, als er mein erschrockenes Gesicht erblickte. „Ich..nichts..", antwortete ich mit glühend, heißen Wangen. Er kicherte erneut und ich schloss langsam wieder meine Augen. Ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich wieder seinem Herzschlag lauschte. Es vergingen keine 5 Minuten, bis ich friedlich einschlief.

A water please! | A Todobaku StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt