7. Kapitel

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Das Team verließ so leise wie möglich den großen Raum. Richard verbarrikadierte die offene Tür, die in ein weiteres Treppenhaus führte. Dann machten sich alle auf den Weg zum Serverraum. Dieser lag hinter der geschlossenen Türe, die Frank mit seiner Drohne entdeckt hatte. Taya konnte kaum fassen, dass Delary den Befehl zur Zerstörung des Eisstadions gegeben hatte. Vor allem, dass sie dies sogar nachvollziehen konnte. Innerlich fühlte sie sich dumpf. Sie beobachtete aufmerksam die Türen, viele verschlossen, rechts und links. Nur zwei Räume, eine Toilette und ein Büro, standen offen. Ein schmatzendes Geräusch erklang, als sie in eine rote Blutlache trat und ihren Fuß wieder herauszog. Angewidert verzog sie ihr Gesicht und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ihr Herz schlug schnell und sie spürte ihre angespannten Muskeln.

,Bitte, lass dahinter keine Yinai sein. Thor und Odin, gebt mir Stärke und beschützt mich', betete Taya, nachdem sie zusammen mit den anderen die robust aussehende Doppeltür erreicht hatte.

Richard öffnete die Tür einen Spalt und steuerte seine Drohne hindurch. Dann blickte er auf den Bildschirm. Daryl knurrte und erhielt von Sabine den Befehl, keinen Laut von sich zu geben. Der Hund gehorchte sofort.

Der Kommandant des Teams flüsterte Kommandos: „Der Serverraum liegt direkt dahinter. Die Türen stehen auf und zwei Infizierte sowie drei Transformierte laufen davor herum. Ein Ausschalten mit Nahkampfwaffen ist, aufgrund des Risikos, dass wir frühzeitig entdeckt werden, notwendig. Daher werden Michael, Eve, Richard, Cassandra und Shawn diese mit unseren fast lautlosen Waffen töten. Danach gebe ich den Befehl nachzurücken. Auch Sie, Dr. Kartmann, haben sich daran zu halten."

„Offener Serverraum? Infizierte?", der Psychiater schnappte nach Luft.

Gabriele stützte ihn sanft, während Richard mit einem Handzeichen den Angriff startete. Der blonde Kommandant schritt mit seinen vier Mitstreitern durch die vorsichtig geöffnete Tür. Wenige Sekunden später hörte Taya Körper zu Boden fallen und den Befehl aufzurücken.

Richard ging, ernst dreinschauend, auf den Psychiater zu: „Dr. Kartmann. Ihr Sohn, Ihre Tochter und Ihr Bruder befanden sich nicht unter den getöteten NLNC-Menschen. Atmen Sie tief durch. Das, was ich jetzt sage, wird schwierig für Sie sein. Eine Infizierte entsprach dem Bild Ihrer Schwägerin. Sie müssten sie identifizieren."

„Nein!", stieß Tayas ehemaliger Chef kraftlos mit geweiteten Augen hervor.

„Bitte, es wäre für unsere weitere Suche wichtig. Wenn es sich nicht um Ihre Schwägerin handelt, suchen wir weiter nach ihr. Ich bin an Ihrer Seite", die Stimme der Ärztin klang einfühlsam.

Der Psychiater nickte und wirkte gebrochen. Er folgte Richard, gestützt von Gabriele, zu der getöteten Infizierten.

Kartmann bestätigte emotionslos klingend: „Das ist Silke."

,Nein', durchfuhr es Taya und ihr Herz zog sich beim Anblick ihres ehemaligen Chefs zusammen, ,Die Chancen, dass seine Kinder und sein Bruder überlebt haben, sind gering.'

„Das ist nicht real", stammelte Kartmann kurzatmig, woraufhin Gabriele versuchte, ihn zu beruhigen.

Die Kommissarin legte dem Psychiater eine Hand auf die Schulter: „Mein Mitgefühl."

„Sabine, Cassandra, Michael, Dr. Kartmann und ich durchsuchen den Serverraum nach Hinweisen, wohin die Gesuchten geflohen sind. Der Rest sichert den Flur ab. Jetzt ist nicht die Zeit, um zu Trauern. Im Serverraum liegen zwar Leichen, keine von denen entsprechen Dr. Kartmanns Kindern oder Bruder", befahl Richard und beobachtete kritisch den Psychiater.

Die nächsten Minuten fühlten sich wie eine Ewigkeit für Taya an. Während der Zeit tauschten sich die Teammitglieder im Serverraum über Hinweise bezüglich des Aufenthaltsortes der Gesuchten aus.

War Zone Earth II: Brennende Erde (Leseprobe)Where stories live. Discover now