2. Kapitel

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Taya stand mittags auf dem Vorhof von Sirnir Alpha und kuschelte sich an ihren schwarzhaarigen Lebensgefährten. Die Temperatur fühlte sich für sie trotz des strahlenden Sonnenscheins angenehm kühl an und um sie herum wuselten Personen, die überwiegend schwarz-grüne Uniformen trugen. Zu ihrer und Julians Rüstung gehörte jeweils eine mattschwarze Hose, mattschwarze Handschuhe, ein Helm und ein Oberteil. Julians Brustpanzer war auf der linken Brustseite schwarz und der rechten grün gefärbt. Bei ihr war die Farbkombination schwarz und Blau. Alle Rüstungsteile bestanden aus einem massiven und dabei erstaunlich leichtem Material. Der Helm verfügte über ein eingebautes Funksystem, ein Nachtsichtgerät sowie eine konventionelle Lampe. Sie trug ihr G36C, ein mit durchschlagskräftigen Wuchtgeschossen geladenes Sturmgewehr, auf dem Rücken. In ihren Beinholstern steckten eine P99, eine Polizeipistole, und ein Kampfmesser. Sie berührte kurz den Waffengriff, um sich zu vergewissern, dass sie nicht träumte und all das hier der Realität entsprach. Richard, der den Einsatz leitete, rechnete zwar mit wenig menschlichen Kontakt, hatte sich allerdings zum Schutz der außerirdischen Herkunft für irdische Waffen entschieden.

Der Vorhof stellte den Zugang in den Forschungsturm dar. Er beherbergte zwei große Garagen, eine Werkstatt und ein zweistöckiges Wohnhaus. In den Boden eingelassene Lampen sorgten bei Dunkelheit für hellblaue Beleuchtung. Sie hatte vor ein paar Tagen einen Blick auf die Fahrzeuge in einer der beiden Räume geworfen. Dort standen Kombis, Lkws, kleinere Transporter und ein schwarzes Gefährt, welches einem amerikanischen Humvee ähnelte. Auf diesem hatte ein Plasma–Schnellfeuergewehr auf dem Dach gethront. Um das Gewehr herum hatten die Xelari eine Kapsel mit einem Sichtfenster angebracht, die einer Person einen gepanzerten Schützenplatz bot. Zwei dieser Fahrzeuge mit Maschinengewehren statt Plasma-Geschützen parkten in ihrer Nähe.

Taya betrachtete immer noch überwältigt den 60 Meter hohen, quadratischen Forschungsturm. Dieser verfügte über 23 Etagen, inklusive zweier Untergeschosse. Die Wände jedes Stockwerkes hatten die Designer gleich gestaltet, ein dunkel-silberner Farbton bedeckte die unteren zwei Drittel, dann folgte Gold und als letztes Dunkelblau. Mit seinen Ausmaßen von 150 Metern pro Seite kam Taya Sirnir Alpha mehr wie eine kleine Stadt als ein Hauptquartier vor. Delary hatte allen Menschen erzählt, dass seine Leute innerhalb von fünf Jahren dieses Wunderwerk dank xelarischer Technologie gebaut hatten. Hoch entwickelte und geheimgehaltene Bauroboter der Xelari hatten die Konstruktionszeit bei einfacheren Bauabschnitten beschleunigt.

Nach ihrer Ankunft hatte Delary persönlich alle Menschen herumgeführt. Taya hatte das erste Untergeschoss besichtigt, das überwiegend zum Andocken von Schiffen diente. Dort hatte sie eine kleine Jacht und Schnellboote mit Halterungen für Plasmawaffen gesehen. Im zweiten Kellergeschoss, das sie nur in Begleitung autorisierter Personen betreten durften, stand ein großer Energiespeicher und Wasserkraftwerk. Da Behörden keine Überprüfungen mehr durchführten, installierten die Xelari weitere ihrer bisher versteckt gehaltenen hoch entwickelten Energietechnologie. Fluggeräte, Helikopter und Senkrechtstarter parkten in offenen Garagen auf dem Vorhof und auf Landeplätzen auf dem Dach.

Ein Lächeln huschte Taya über das Gesicht, als sie sich an Delarys Antwort auf die Frage nach der Legalität der Plasmawaffen erinnerte: ,Justin hat gegrinst und gesagt, dass es kein Gesetz in Deutschland gäbe, welches diese Waffen verbieten oder meldepflichtig mache.'

Den Wind trotz der hohen Mauern spürend und die frische Meeresluft riechend, genoss Taya die Umarmung von Julian. Tayas Blick glitt über die Uniformfarben der herumlaufenden Personen. Alle trugen schwarz, die zweite Farbe unterschied sich je nach Abteilung. Dunkelgrün stand für Technik, dunkelrot für Teamkommandanten und blau für den Gesundheitsbereich. Sicherheitskräfte besaßen komplett schwarze Rüstungen. Justin Delary, als Oberkommandeur, und Jenara Trios, als seine Stellvertreterin, trugen dunkel-golden.

War Zone Earth II: Brennende Erde (Leseprobe)Where stories live. Discover now