War Zone Earth II: Brennende Erde (Leseprobe)

4. Kapitel

In der großen Lagerhalle standen viele Regale, die Taya den Überblick erschwerten. Kartons, Boxen mit Flaschen und Säcke mit Erde residierten darauf. Sie versuchte verzweifelt, den ganzen Raum einzusehen, realisierte aber, dass es versteckte Ecken gab. Sie nahm den Betonboden unter ihren Füßen wahr und roch die muffige Luft.

„Julian, Taya und ich überprüfen die linke Seite. Frank und Eve die Rechte", befahl Richard mit resoluter Stimme.

Wie befohlen teilten sich alle auf. Taya betrat zusammen mit dem blonden Kommandanten und Julian den Gang links außen. Aufgrund der vollen Regale verlor sie Frank und Eve aus dem Blick.

„Vor uns befindet sich eine verlassene Lagerstätte mit zehn Schlafsäcken, Rucksäcken und Schusswaffen", teilte der Krankenpfleger über Funk mit.

Ein Knall ertönte aus Vikings und Eves Richtung, so als wäre etwas aus Metall zu Boden gestürzt. Kurz darauf erschallten schrille Schreie und Grunzgeräusche.

„Zehn Transformierten greifen uns an", Steffi klang alarmiert.

„Wir kommen zur Unterstützung", antwortete Richard und sprintete, sich dabei aufmerksam umschauend, los.

Ein zweiter lauter Knall ertönte, dieses Mal in ihrer Nähe. Taya blickte sich erschrocken um. Ein schweres Metallregal stürzte in Richtung Julian, der gerade an ihm vorbeirannte. Ihr Partner geriet ins Straucheln, stürzte. Zeitgleich kippte ein weiteres Regal um. Es krachte auf den Kopf und den Oberkörper des am Boden liegenden Mannes. Bei dem Sturz riss ein großer Sack mit Erde auf und ergoss sich über ihn. Bei diesem Anblick blieb ihr Herz fast stehen.

„Julian", schrie Taya.

„Der Helm hat mich gerettet", Julians Stimme über Funk klang belegt und Taya hörte Schock heraus „Der hält das Gewicht nicht lange aus."

Taya erblickte zwei Transformierte, die unter dem zuerst umgestürzten Regal hervorgekrochen waren. Schlurfend bewegten sie sich auf Julian zu, da ihre Beine verstümmelt waren. Einer stieß den für diese Kreaturen typischen markanten und schrillen Schrei aus.

„Ich komme zu dir, Julian! Zwei Transformierte nähern sich ihm!", Taya versuchte, nicht durchzudrehen.

Julians Stimme klang panisch: „Ich klemm mit dem Helm, einem Bein und einer Hand fest. An meine Waffen komme ich auch nicht!"

„Ich brauche Unterstützung. Julian ist in dem linken Gang eingeklemmt. Zwei Transformierte nähern sich ihm, ich gelange nicht schnell genug zu ihm. Ich habe kein freies Schussfeld", Taya staunte über sich, wie gut sie gerade in den „Funktionieren-Modus" rutschte und klare Informationen durchgab.

„Cassandra und Steffi, helft Julian! Ich schlage mich auch zu ihm durch", befahl Richard routiniert und kühl.

„Verstanden, Sir", kam zackig von den beiden angesprochenen Frauen.

,Scheiße, scheiße, scheiße', fluchte Taya, da die Transformierten sich Julian weiter näherten.

Die umgestürzten Regale, Pakete und Säcke vor Taya blockierten den Weg, sodass sie ihren geliebten Lebensgefährten nicht direkt erreichen konnte. Daher sprintete sie zurück, um nach einer Lücke zu suchen. Dabei spürte sie den harten Betonboden unter ihren Füßen. Sie bog hektisch in den Gang daneben ein. Von dort konnte sie sehen, dass die Kreaturen Julian näher kamen. Immer noch hatte sie kein gutes Schussfeld. Sie befürchtete auch, dass sie ihren Partner treffen könnte. Kurz bevor Panik sie innerlich lähmte, blendete ihr Geist alle Gefühle aus.

„Ich konnte meinen Kopf aus dem Helm ziehen und meine Hand befreien. Ich stecke noch mit einem Bein fest. Diese Kreaturen sind bald bei mir!", Julians Stimme zitterte.