Kapitel 24

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"Kinder, kommt ihr bitte? Essen ist fertig?" meldete sich Marcos Mutter zu Wort. Wir liefen alle zum Tisch, der wunderschön geschmückt war. Überall stand was zu essen. Marco zog mir den Stuhl zurück und ich setzte mich. "Dankeschön." nuschelte ich. Marco saß neben mir. Neben ihm Melanie. Björn saß neben Melli. Dann Yvonne, Manuela und Thomas. Und Mia saß zwischen Thomas und mir. Nico sollte eigentlich zwischen Marcos Eltern sitzen, doch er machte der kompletten Tisch Planung einen Strich durch die Rechnung.

"Ich will neben Annabelle." schrie er. Alle sahen mich an. "So war er ja noch nie. Sonst ist er total schüchtern." stellte Melanie fest. Nico stand schon neben mir und krabbelte dann auf den Stuhl. "Ich hab Annabelle lieb!" grinste er stolz. Ich lachte. "Ich dich auch, Kleiner." Melli stellte Nicos Essen hin. "Annabelle ist aber meine!" protestierte nun Marco lachend. "Böser Onkel Marco!" schmollte Nico. "Böser kleiner Nico!" grinste Marco triumphierend. "Was hab ich mir das bloß für ein Kind ausgesucht?" Ich sah zu Yvonne. "Ich würde sagen ein größeres als Nico." Ich nickte. "Hey, ich sitze schon noch am Tisch." "Ich weiß, Schatz." lachte ich.

Wir fingen dann an mit Essen. Es war richtig lecker. Wildkaninchen mit Rotkraut und Klößen. "Das schmeckt wirklich gut." lobte ich Manuela. "Schön, dass es dir schmeckt." grinste sie. "Zum Nachtisch gibt es Eis mit heißen Himbeeren, Kirschen oder mit Schokosoße." verriet sie.

Als wir fertig waren räumten wir noch den Tisch ab. Und Manuela brachte jeden ein großen Becher mit jeweils drei sehr sehr großen Kugeln Vanilleeis und einem Berg Sahne. "Oh nein, Manuela. Das kann ich doch nicht alles Essen. Och wollte eigentlich weniger Süßes essen." lachte ich. "Ach Annabelle, wenn das einer verträgt, dann du." schmeichelte sie. "Danke." "Und jetzt iss. Sonst ist das Eis geschmolzen." lachte sie. "Marco?" nuschelte ich. "Ja, Schatz?" "Gibst du mir bitte die Himbeeren?" "Ja, meine Liebste." "Du kannst auch gleich nach Hause laufen, wenn dir das lieb ist, mein Liebster." "Ne, danke." lächelte Marco. Ich schüttelte leicht den Kopf und goss mir ein paar Himbeeren über das Eis.

"Boar ich bin so voll!" Marco lehnte sich zurück und legte sich die Hände auf seinen Bauch. "Das Essen war echt lecker, Mama." stimmten Melanie und Yvonne ein. "Oja, ich kann auch nix mehr essen." lachte ich.

Wir räumten zusammen den Tisch ab und setzten uns auf das Sofa. "Ich hol mal schnell die Geschenke." Marco stand auf. "Björn, hilfst du mir kurz?" Björn nickte und stand auch auf.

"Also Anni erzähl mal. Hast du Geschwister? Wo kommst du her? Was machst du so als Beruf?" fing Manuela an. "Mama!" ermahnte Yvonne sie. "Ja, also..." fing ich an. "Ich habe einen kleinen, einen großen und einen Zwillingsbruder. Ich komme aus Memmingen. Meine Eltern sind dann aber nach München gezogen. Und ich bin Reporterin." "Und wie heißen deine Brüder so?" erkundigte sich jetzt Melanie. "Felix, Mario und Fabian." "Ach ja, Mama? Weißt du noch? Mario? Er hat immer erzählt, dass er einen großen und einen kleinen Bruder hat, nicht wahr?" Melanie sah zu Manuela. "Ja und hießen die nicht auch Fabian und Felix? Was für ein Zufall!" lachte Yvonne.

Plötzlich stand Marco wieder in der Tür. "Anni kannst du mir das mal kurz abnehmen?" Er sah mich gequält an. "Nope!" lachte ich. "Annabelle, bitte!" Ich wurde aber nicht weich. "Annabelle Götze nimm mir jetzt die verdammte Geschenke ab." *Upps!* Ich lachte mich innerlich tot.

Dann ging ich zu Marco und nahm ein paar Geschenke. Ich beugte mich zu ihm. "Liebe es wenn du sauer bist!" hauchte ich und küsste ihn. "Pff!" grummelte er.

"Götze? Also....GÖTZE?" Björn sah mich mit großen Augen an. "Ja, ähm Zwillingsschwester von Mario Götze." klärte ich alle auf. "Oh wie schön." schwärmte jetzt Yvonne. Ich lachte.

"Na gut, kommt Kinder. Es gibt Geschenke." Manuela stemmte sich hoch, nahm uns die Geschenke ab und stellte sie unter den Tannenbaum. Marco zog mich zum Sofa.

"Äh...Anni...wir haben...Marco hat gesagt, was wir dir schenken könnten, als wir haben alle zusammen gelegt und...ach sieh selbst!" Manuela reicht mir ein Geschenk. "Dankeschön." lächelte ich. Ich war die letzte, die ihr Geschenk bekam. Langsam riss ich die Klebebänder ab. Es war ein Trikot in der Schachtel. Marcos Trikot. "Marco sagte, du hast noch keins." lachte Yvonne. "Ja, das stimmt.." "Eine Schande." unterbrach mich Marco. "Unterbrich mich nicht!" Ich widmete mich wieder Yvonne. "Ich wollte mir schon lange eins kaufen" gestand ich. Yvonne nickte. "Aber danke!" Ich lächelte alle an. "Bitteschön." grinste Melanie.

Wir saßen noch lange da und unterhielten uns. Manchmal wollte Nico, dass ich und Marco mit ihm spielen.

"Leute, ich glaube Anni und ich fahren jetzt mal nach Hause. Es ist schon halb 10." Ich nickte. Alle standen auf und verabschiedeten uns mit einer Umarmung. Manuela umarmte mich als letzte. "Du bist echt das erste Mädchen, dass sich nicht 5 Kilo Schminke ins Gesicht schmiert. Ich hoffe ihr bleibt lange zusammen." flüsterte sie so, dass es keiner mitbekam. "Ich auch." lachte ich. "Es wird schon schief gehen." lachte sie und schob mich in den Flur zu Marco.

"Mist, ich hab meine Jacke vergessen." fluchte ich. "Ich geb dir meine." Marco legte seine Jacke auf meine Schultern. "Danke." Ich küsste ihn kurz. Plötzlich spürte man diese 'Gleich-fallen-sie-über-einander-her'-Stimmung. Ich schluckte. "Tschüss." Marco lief vor und drehte sich nochmal um. Ich drehte mich auch nochmal um, bevor ich los lief. "Auf Wiedersehen....ähm Marco. Warte doch!" Ich rannte Marco hinterher.

Marco saß schon im Auto. Seine Hände verdeckten sein Gesicht und die Ellenbogen waren auf das Amaturenbrett gestemmt. Ich riss die Tür auf. "Schatz, alles okay?" "Er ist wieder da." Ich schluckte. Mit 'Er' war der Schmerz gemeint. "Der Arzt hat doch aber gesa..." "Scheiß auf den Arzt. Es schmerzt unerträglich." brüllte er. "Krankenhaus?" fragte ich vorsichtig. "Ja." Selbst bei diesem kleinem Wort versagte seine Stimme. Mir lief eine Träne die Wange runter. Ich fuhr schneller.

"Kommst...kommst du mit?" "Geh ruhig. Ich will nicht mit rein." Ich winkte ab und Marco humpelte dem Arzt hinterher. Ich rannte noch schnell zu ihm und küsste ihn. "Alles wird gut." hauchte ich an seine Lippen und sah in seine Augen. Ich küsste ihn ein zweites Mal und ging zurück zu den Sitzen.

Es liefen gefühlte Stunden wie Sekunden vorbei. Stunden, in denen Leute auf Tragen eingeliefert wurden, schlechte oder gute Nachrichten bekamen oder einfach entlassen wurden. Hunderte Menschen liefen an mir vorbei, nur mein Freund nicht. Kein Marco Reus, noch nicht mal sein behandelnder Arzt. Ich saß einfach nur da und wartete.

Und dann Marcos Arzt. Oh nein trauriges Gesicht: Schlechte Nachricht. "Und wie geht es ihm?" "Es gegt. Nur gut, dass sie direkt hergekommen sind. Das Gelenk wurde nur überanstrengt." Ich atmete erleichtert aus. "Er ist kurz vorm Einschlafen. Da er Privatpatient ist, können sie auch in seinem Zimmer schlafen." Ich nickte. "Sind sie mit dem Auto da?" Wieder nickte ich. "Gut ich hole ihnen einen Extrabescheid, dass sie auf den Privatpatientenparkplatz dürfen." Er holte einen Zettel an der Rezeption und erklärte mir den Weg. Ich stellte mein Auto dort ab und lief zu Marcos Zimmer.

Leise öffnete ich die Tür und hörte ein leichtes Schnarchen. Ich zog meine Schuhe aus und tappste ins Zimmer.

Marco

Ich wachte auf, als ich hörte, dass die Tür aufging, und öffnete meine Augen leicht. Anni kam rein. Sie setzte sich auf das Bett und sah mich traurig an. "Was machst du nur, Schatz?" Lange schwieg sie, bis sie sich neben mich legte. "Ich liebe dich." Es klang zu schön aus ihrem Mund. "Für immer." flüsterte sie kaum hörbar.

Anni

"Ich liebe dich. Für immer." Wie recht ich doch haben sollte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht...

Kopf verdreht (Marco Reus FF) *ABGESCHLOSSEN*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt