☄️ Kapitel 23

152 27 3
                                    

~ USS Maria; Bering-Sea ~

Verdammt.

"Hongjoongie~ Ich zähle bis drei~"
Mingi klang wie ein kleines Kind. Yeosang war es schließlich, der den Älteren aus seinem Versteck schubste, ihm dabei ein leises "Schinde Zeit" ins Ohr hauchte.

Also rückte der Blauhaarige seine Mütze zurecht und lief betont entspannt zu Mingi und Seonghwa, blieb vielleicht drei Meter von ihnen entfernt stehen. "Hyungie, schön dich zu sehen. Findest du nicht auch, Seonghwa?"

Der Söldner gab keine Antwort, war zu sehr damit beschäftigt, seinen Geliebten anzuschauen. Er wusste, dass Hongjoong kommen würde, um ihn zu retten. Aber die Umstände waren alles andere als glücklich oder ideal.

Der Blauhaarige machte einen Schritte nach vorne, den Mingi mit einem Schritt nach hinten erwiderte:"Mingi. Lass Seonghwa gehen. Er hat dir nichts getan." Noch ein Schritt. Der Brünette lachte:"Oh, aber wieso sollte ich? Mörder müssen für ihre Taten büßen. Er hat meine Schwester erschossen, Joong. Er hat sie erschossen." Noch ein Schritt.

"Bist du dir sicher, dass es Seonghwa war? Es könnte jeder gewesen sein, Mingi. Wer weiß ob dein Informant dir die Wahrheit gesagt hat?" Schritt.

"Mein Informant tut für Geld alles. Stimmt's Seonghwa? Du hast auch schon mit ihm gearbeitet...und wenn Yeosang eins nicht tut, dann bei einer bezahlten Information zu lügen, hm?"
Yeosang? Yeosang hatte ihm gesagt, dass Seonghwa der Mörder war? Warum??

Mingi kicherte:"Das wusstest du nicht, oder? Wieso hast du es ihm nicht gesagt, Yeo?" Der Brünette drehte seinen Kopf nach rechts, dorthin, wo Yeosang zu Seonghwa's und Hongjoong's Überraschungen stand. Auf der Treppe zur Brücke, eine Pistole in der Hand. Der Lauf war auf Mingi gerichtet. Seine Miene war verhärtet, zeigte keine Emotionen:"Halt die Klappe."

Mingi machte noch einen Schritt, diesmal in Richtung Reling. Das Schiff begann, heftiger zu Schaukeln. Der Regen nahm zu, erschwerte Hongjoong die Sicht. Plötzlich kamen auch Woosan und 2ho hervor, kreisten Mingi zwischen Reling und Containerstapel entgültig ein. San sah absolut mörderisch aus als er mit seiner Pistole sorgfältig auf Mingi's Stirn ziehlte:"Lass unseren Hyung los!"

"Vorsicht loverboy. Du könntest deinen Hyung hier töten~ Los, drück ab. Dann jage ich ihm eine Kugel in den Schädel." Der Schwarz-Rothaarige biss seine Zähne zusammen, nahm die Waffe aber nicht runter. Genauso wenig wie der Rest. "Was willst du?" Yunho war bisher leise gewesen, stumm gewesen.

Mingi's Gesichtsausdruck wurde weich, als er zu Yunho blickte:"Yun." "Was wi-willst du, Mingi?" Der Anblick seines ehemaligen Verlobten riss seelische Narben, die verheilt geglaubt waren wieder auf. Wunden, die versiegt waren, bluteten wieder.

Wooyoung trat schweigend zu seinem Boyfriend, berührte seinen Arm. Es half dem Älteren, er wurde sofort ruhiger. Es stimmte wohl, dass die Berührung eines geliebten Menschen Stress und Angst reduzierte. Ihr Gegner starrte mit gerunzelter Stirn auf Wooyoung, bevor er schließlich doch antwortete:"Was ich will? Was ich will? Rache für meine Schwester, Rache dafür, dass ihr mir Yunho gestohlen habt. Rache dafür, dass ihr mich ausgestoßen habt."

Donner grollte, ein Blitz zuckte verzweigt über den Himmel. Jongho trat ungebhaglich von einem Fuß auf den anderen. "Das ist lächerlich. Rache dafür, dass ich dir gestohlen wurde? Das wir dich ausgestoßen haben? Das hast du selber geschafft, Song Mingi. Es ist deine Schuld. Und Rache wird deine Schwester auch nicht mehr lebendig machen."

Yunho schnaubte. "Y-Yun, love, du-" "Und nenn mich nicht love. Das bin ich nicht. Nicht mehr." Mingi sah aus, wie als hätte man ihn geschlagen. Er taumelte nach hinten.

Und plötzlich ging alles ganz schnell.

Seonghwa bäumte sich auf und riss sich aus seinem Griff, ein Schuss fiel. Die USS Maria stürzte sich mit der Seite in ein tiefes Wellental, Donner grollte.

Während Ateez versuchten, sich so gut es ging irgendwo festzuhalten und Hongjoong nach Seonghwa griff, damit er nicht schon wieder über Bord gespühlt wurde, hörten sie ein lautes Reißen und ein Quietschen.

Aus dem Augenwinkel sahen sie, wie einer der Container gefährlich ins Rutschen kam und schließlich den Halt verlor.

Mingi hatte keine Chance.

Als das Schiff sich wieder aufrichtete und alle sich nach den anderen umsahen, fehlte von dem Brünetten jede Spur.

Der Container hatte ihn mitgerissen und in die kalte See gestürzt.

Auch als Hongjoong das Schiff stoppte und sie gemeinsam das wogende Wasser absuchten, fanden sie von dem Brünetten keine Spur.

Promise Where stories live. Discover now