☄️ Kapitel 5

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~ Granada; Kim-Mansion ~

Seonghwa's Wecker klingelte ziemlich früh.

Die Sonme war gerade erst aufgegangen und im Haus herrschte die typische morgendliche Kühle. In seinem Kokon aus Bettdecken und mit Hongjoong in den Armen war es allerdings warm, warm und unglaublich gemütlich. Eigentlich wollte der Schwarzhaarige gar nicht aufstehen und sich mit dem Typen treffen, er wollte nur unter den Decken bleiben und die Wärme genießen.

Aber als der Wecker erneut klingelte, schälte er sich dann doch langsam aus der Bettdecke.

Um Hongjoong nicht zu wecken, verzichtete er darauf, dass Licht im Schlafzimmer eintuschalten und tastete sich seinen Weg durch den großen Raum, bis er die Tür gefunden hatte. Er stieß dabei fast gegen die Komode aber am Ende schaffte er es doch heil hinaus in den Flur.

Das ganze Haus war still, Seonghwa hörte keine Geräusche bis auf das leise Krächzen von Sycle im Wohnzimmer. Wahrscheinlich hatte Jongho den Vogel dort platziert, damit ihn der Python nachts nicht heimlich fraß. Verständlich.

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Nach einem kurzen Frühstück und einer schnellen Dusche schlüpfte Seonghwa in seine Arbeitskleidung. Sie bestanden aus einer schwarzen Hose, schwarzen Doc Martens, einem schwarzen T-Shirt und einer, genau, schwarzen Lederjacke. Um seinen Oberschenkel schnallte er ein Halfter in das er eine mattglänzende silberne Pistole steckte und in seinen Hosenbund schob er zwei Armeemesser. Dazu kamen noch verschiedene Ringe und Ohrringe, einfach damit der Look komplett war.

San saß gähnend im Wohnzimmer als der Schwarzhaarige sich auf den Weg zur Haustür machte, eines der Kapuzineräffchen auf dem Schoß, schlafend. Das Bild war ziemlich niedlich und um das Tier nicht zu wecken, nickte er dem Schwarz-Rothaarigen nur zu bevor er nach einer der Drohnen griff und das Haus endlich verließ.

Das Auto seiner Wahl war sein schwarzer Jeep. Die Ledersitze waren kühl und Seonghwa war froh über seine Jacke, als er sich anschnallte und das Auto mit einem leisen Schnurren zum Leben erwachte. Während die Heizung daran arbeitete, das Gefährt aufzuwärmen, tippte der Schwarzhaarige die Adresse der Fabrik von seinem Handy ins Navigationssystem ein. Wie erwartet lag die Fabrik etwas außerhalb der Stadt, es würde wahrscheinlich etwas mehr als eine Stunde dauern um dorthin zu fahren.

Gewissenhaft wie er war machte Seonghwa ein Foto von der Route, dem Zielort und der Ankunftszeit und schickte sie zu San nachdem er den kleinen Kommunikator in seinem Ohr plaziert hatte. Better be safe than sorry.

               Chat with Shiiiber🐕

Angry Bird🐦: Ich gehe jetzt. Wehe du stellst was an.

Shiiiber🐕: Have fun & stay save
Shiiiber🐕: Wenn du draufgehst krieg ich dann deine Waffensammlung?

Angry Bird🐦: Forget. It.

Shiiiber🐕: Schade
Shiiiber🐕: Viel Spaß, Gan ist wach, I gotta take care of her, bye

Angry Bird🐦: Ciao
             
Damit schaltete er das Handy aus und schob es in seine Hosentasche.

Mit einem letzten Blick zurück zum Haus fuhr er aus der Ausfahrt.

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Loser Schotter knirschte unter seinen Schuhsohlen als Seonghwa sich langsam dem halb verfallenen Gebäude näherte. Er kannte die Halle, hatte sie schon öfter in der Zeitung gesehen.

Hier hatte es Tote gegeben.

Vor knapp 25 Jahren starb an Halloween ein kleiner Junge von vielleicht zwölf Jahren, wenn er sich richtig erinnerte, und vor sechs oder sieben Jahren ein Mädchen. Daran konnte er sich allerdings genau erinnern, denn am Tag zuvor hatte er getrunken bis er ohnmächtig wurde und war mit einem Kater aufgewacht; während er auf die Wirkung der Schmerztablette gewartet hatte, hatte er die neuste Zeitung gelesen und gleichzeitig Zitronenwasser getrunken um seinem Kreislauf auf die Sprünge zu helfen.

Die halb verrosteten Türen quietschten und knarzten fürschterlich als Seonghwa sie öffnete. Staub rieselte von freiliegenden Stahlträgern, in der Dämmerung war das Rascheln kleiner Nagetiere zu hören. Seine Schritte hallten durch den Raum.

"Hallo? Javier? Dónde estás?"
Keine Antwort. Ein Vogel flatterte mit seinen Flügeln als der Schwarzhaarige zwischen den Stützbalken hindurch in Richtung Raummitte schlenderte, eine Hand am Griff seiner Pistole, angespannt.

Von einem weiteren Menschen keine Spur.

Seonghwa sah auf seine Uhr, wartete noch ein paar Minuten. Sein Kontakt war immer noch nicht da. Genervt schnaubte der Söldner und drehte sich um. Er würde jetzt einfach wieder nach Hause gehen und weiter mit Hongjoong kuscheln. Bei dem Gedanken daran stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen.

Dann kam das Klicken.

Und dann die Explosion.

⛧ ⌒ ⛦ ⌒ ⛧ ⌒ ⛦ ⌒ ⛧ ⌒ ⛦ ⌒ ⛧
ᵘᵖˢ

Promise Where stories live. Discover now