Teil 3

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Violet POV

Ich konnte schwer meine Augen öffnen. Es fühlte sich so an als hätten sie meine Augenlider zusammen geklebt. Schließlich schaffte ich es sie zu öffnen. Der Arzt stand vor mir und machte die übliche Kontrolle durch.

Ich hatte es satt. Satt jede zweite Woche in dieses Krankenhaus zu landen. Satt diese Anfälle zu haben. Satt zu wissen nie gesund zu werden.

"Geht es Ihnen besser? Haben sie noch Schmerzen?", sprach mich der Arzt an. Ja klar, mir ging's prima und welche Schmerzen bitte? War ja auch nicht so das ich irgendwelche Störungen mit meinem Herz hatte oder so. Und mich diese Schmerzen nie vergessen ließen das ich schwer krank war, nein ich war total gesund.

"Ja mir geht es besser und nein ich habe keine Schmerzen. Kann meine Schwester zu mir?", ich wollte nicht mit diesem Mann reden, er machte mich kränker als ich schon war. Ich hoffte, dass Luisa gerade vor der Tür war, damit ich diesen Arzt los werde.

"Ok. Ja ich schaue nach ihr.", sagte er und verschwand aus dem Raum. Die Minute darauf betrat Luisa meine Freundin, Seelenverwandte, Schwester, den Raum und rannte zu mir und zog mich in eine Umarmung und weinte. Ich war zu schwach um sie fester zu drücken, weshalb ich ihr über den Rücken streichelte. Einige Tränen verliesen meine Augen ebenfalls. Es tat weh sie so zu sehen. Nun stellte sie sich wieder gerade hin und setzte sich neben mich auf das Krankenhausbett hin. Sie hatte knall rote Augen, wieder kamen die Tränen hoch, doch ich unterdrückte sie.

"Meine Schuld.", sagte sie auf einmal mit gesenktem Kopf. "Was?", antwortete ich leise. "Ich bin Schuld, dass du wieder im Krankenhaus bist, ich bi-", sie wollte weiter sprechen, doch ich unterbrach sie. "Nein Luisa. Es ist nicht deine Schuld sondern mein Schicksal, verstanden? Hör auf dir immer die Schuld zu geben. Du bist nicht Schuld." "Aber wenn ich-", wollte sie fortsetzen. "Nichts aber." Sie nickte und verstummte. "Wann darfst du wieder raus.", fragte sie und wechselte so mit das Thema. "Keine Ahnung. Ich mag diesen Arzt nicht, deswegen hab ich auch nicht mit ihm gesprochen.", sagte ich mit einem leichten Lächeln im Gesicht, worauf sie lachte. Und ich glaube auch, dass das einer unserer besten Eigenschaften ist. Wir können Stunden lang weinen, dann die Minute darauf uns totlachen.

"Ich gehe mal nachfragen ok?", ich nickte und sie verschwand. Ich war wieder alleine. Ich hasse nichts mehr als alleine zu sein. Warum? Ganz einfach, du bist alleine. Stell dir vor du bist die einzige Person auf der Erde, das erste woran du denkst ist du würdest die Welt auf den Kopf stellen. Aber ist es wirklich so spannend? Du würdest das ein paar Tage lang durchziehen, du würdest alles Verrückte machen was dir einfällt, aber wird doch auch mit der Zeit langweilig, oder? Es ist zwar ein übertriebenes Beispiel doch es ist so. Du kommst alleine nicht mehr zurecht. Wir Menschen brauchen Kontakt mit anderen Menschen. Auch wenn wir durch Menschen verletzt werden, wir brauchen sie.

"Du kannst heute noch entlassen werden.", strahlte Luisa und kam auf mich zu. "Ich habe schon die Papiere erledigt, du brauchst dich nur fertig machen und ich ruf gleich einen Arzt, der die ganzen Kabeln weg macht.", lachte sie und ging wieder raus um den Arzt zu holen.

Ich suchte mit meinen Augen meine Kleidung, denn ich hatte das dünne Krankenhauskleid an. Ich fand sie schließlich auf dem Stuhl neben dem Bett. In dem Moment, wo ich aufstehen wollte, kam Luisa mit dem Arzt hinein. Es war der gleiche Arzt, der die Kontrolle gemacht hatte. Der Mann im Kittel kam und machte mir die Kabeln ab, dabei flüsterte Luisa in mein Ohr "Entschuldigung, habe keinen anderen gefunden.", dabei lachte sie und zuckte mit den Schultern.

Befreit von den ganzen Kabeln und angezogen gingen wir nebeneinander nun aus dem Zimmer. Kurz vor dem Ausgang ging ein Junge, zirka unseres Alters, an uns vorbei und ich könnte schwören, dass ich ihn kannte.

Es war schon sehr dunkel und wir waren sehr müde, weshalb wir mit einem Taxi nach Hause fuhren. Nach der kurzen Fahrt, stieg ich aus während Luisa bezahlte.

Ich ging auf die Wohnung zu und schloss die Tür auf. Daher das wir im Erdgeschoss wohnen mussten wir auch keine Stiegen hinaufsteigen. In der Wohnung angekommen legte ich mich gleich in mein Bett mit meinen Sachen, ich war zu übermüdet mich umzuziehen.

Doch ich fand keinen Schlaf. Ich legte mich auf alle Seiten, aber ich konnte nicht einschlafen. Ich wollte auch nicht morgen mit riesen Augenringen in die Schule gehen. "Na toll.", dachte ich mir.

Ich stand auf und sah nach Luisa. Sie schlief schon tief und fest, ich wollte sie auch nicht aufwecken denn sie hatte auch einen schweren Tag hinter sich. Im Wohnzimmer setzte ich mich auf das Sofa und schaltete den Fernseher an. Es lief nichts richtiges weshalb ich ihn wieder ausschaltete und mich auf das Sofa legte und nachdachte. Der Junge vom Krankenhaus wollte nicht aus meinem Kopf. Ich war mir 100% sicher das ich ihn kannte, doch woher? Die Frage lies meinen Kopf nicht in Ruhe. Es schwirrte in meinem Kopf herum, wie ein Ohrwurm den man einfach nicht vergessen konnte. Es machte mich verrückt. Es zerbrach meinen Kopf. Ich warf einen Blick auf die Uhr. 01:30 Uhr. Toll in 5 Stunden musste ich sowieso aufstehen.

Ich stand auf und machte mich auf den Weg in die Küche noch immer mit den Gedanken, wer dieser Junge war. Mit einer Tasse voll Kaffee ging ich wieder ins Wohnzimmer. Ich wusste, dass ich kein Auge zu bekomme. Liegend auf dem Sofa trank ich mein Kaffee aus.

Ich dachte an den nächsten Schultag. Daher das es die erste Woche war, werden wir wohl keine Hausübung bekommen. Ich hoffe dieses Jahr geht schnell vorbei. Ich war zwar relativ gut in der Schule, doch wie jeder andere, machte mich der Schulstress verrückt, denn die Lehrer standen darauf alle Arbeiten und Tests in einem Monat zu machen.

Ich hoffte auch, dass ich mit jedem meiner Mitschüler klar komme, klar gibt es Streitereien doch so generell. Warte, Mitschüler. Der junge vom Krankenhaus war der neue Mitschüler.

Meine Wunden- Zayn.Malik FFWhere stories live. Discover now