Carpe diem... 31

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Kapitel 31: Von Dirtytalk und Psychospielchen...

Leider holte mich mein altes Leben wieder ein. Der Termin für die Verhandlung war Mitte Februar angesetzt, an einem Wochentag und ich flog zusammen mit Mitch hin. Meine Freundin schwänzte extra für mich die Schule, was aber wenn man der Lehrerliebling war auch kein Problem darstellte, denn dann konnte man schon mal den ein oder anderen Tag blau machen um mit seinem dämlichen Freund zu einer Gerichtsverhandlung zu fliegen. Ohne jegliche Konsequenzen.

Da die Staatsanwaltschaft gegen Spice noch ein paar mehr Sachen, als nur den versuchten Mord und illegalen Waffenbesitz aufgetischt hatte, ging die Verhandlung auch mehrere Tage. Meine Aussage war am dritten dran und eigentlich hatte ich absolut nichts zu befürchten, denn alles was ich tun musste, war es meine Aussage vor Gericht zu bestätigen und ein paar Fragen zu beantworten.

"Du solltest dich unbedingt mal entspannen, ansonsten bekomm ich noch graue Haare. Willst du eine Freundin mit grauen Haaren?" Fragte Mitch mich auf der Fahrt zum Gericht und legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel, um beruhigend darüber zu streichen.

"Baby... Du musst damit mal aufhören." Sagte ich und legte ihre Hand auf mein Knie. Ganz toll, hätte sie noch weiter gemacht, hätte ich ernsthaft Probleme bekommen können. In einer Anzughose sah man echt alles... "Außerdem find ich dich auch mit grauen Haaren scharf, also ist mir das egal."

"Miss Carson trifft uns vorm Gerichtsgebäude. Eigentlich muss sie nicht dasein, weil du ja nur Zeuge bist, aber sie meinte, du könntest jede Art von Unterstützung gebrauchen... Du machst das Richtige, Taylor."

"Ich weiß." Erwiderte ich. "Ich... hab Spice nur halt nicht mehr gesehen, seitdem ich ihn so zusammen gelegt habe und... naja, wenn ich mir vorstelle, dass wir früher zusammen heimlich geraucht haben und ich mir mit ihm meine erste Flasche Bier geteilt hab... und jetzt bring ich ihn hinter Gittern." Versuchte ich mich zu erklären und natürlich wusste Mitch genau, was sie zu mir sagen musste um mir das Gefühl zu geben, kein totaler Verräter zu sein.

"Er ist aber nicht der Junge, der mal dein bester Freund war. Er ist der kranke Typ der bei einer Kneipenprügelei ein Messer gezogen hat."

Ich parkte das Auto und wir stiegen zusammen aus. Mitch nahm meine Hand und zusammen machten wir uns auf den Weg ins Gerichtsgebäude und durch die verschiedenen Flure zum Gerichtssaal. Ich wurde immer angespannter. "Sag mal, Leah sollte doch eigentlich gestern ihre Aussage machen, oder?" Fragte ich nochmal nach und blieb mit einem Ruck stehen, denn da vor der Tür stand meine Exfreundin zusammen mit Spice. Keiner von beiden hatte mich bis jetzt entdeckt. Scheiße. Ich hatte ja gewusst, dass ich Spice gegenüber treten musste, aber Leah? Darauf hätte ich verzichten können...

"Na toll... Blondie ist da. Und lass mich raten, du hast ihr nichts von unserer B-Wort Sache erzählt, oder?" Fragte Mitch genervt nach.

"Ich konnte nicht. Sie hat mich ja nicht mal ausreden lassen. Als ich sie angerufen hab, hat sie mir zwei Stunden ununterbrochen ein Ohr abgekaut..." Und außerdem wollte ich sie nicht noch mehr verletzen, indem ich ihr verklickerte, dass ich sie nach kaum einer Woche ersetzt hatte. Eigentlich wollte ich ja auch zu ihr fliegen und sie nicht bloß anrufen, aber ich hatte einfach keine Zeit gehabt...

"Sicher... Und ich wette du kleines Weichei hattest Angst, dass sie anfängt zu weinen. Ehrlich Ty, manchmal verfluche ich mich dafür, dass ich nicht auf Kommando losheulen kann, weil du nämlich alles machen würdest, wenn du auch nur siehst, dass ein Mädchen feuchte Augen bekommt." Meckerte Mitch herum. "Das hat Leah zwei Jahre lang immer wieder mit dir abgezogen. Wenn es Probleme gab, hat sie geheult und du hast ihr verziehen. Langsam solltest du mal..."

"Meinst du ernsthaft, dass jetzt der richtige Augenblick für diesen Vortrag ist?" Fragte ich genervt zurück und unterbrach sie mitten im Satz.

"Nein." Mitch seufzte und schloss kurz ihre Augen, um tief durchzuatmen. "Sorry. Also, lass uns Blondie gegenüber treten." Und das liebte ich an ihr. Sie merkte es, wenn es nicht die richtige Situation war um mir den Arsch aufzureißen und stand zu mir, auch wenn sie gerade angepisst auf mich war.

Carpe diem...Where stories live. Discover now