Ben L. Salomon, Thomas A. Baker, William J. O'Brien, Harold C. Agerholm

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Am 15. Juni 1944 landeten die Amerikaner während Operation Forager auf der Marianen-Insel Saipan. Die Marianen waren ein sehr wichtiges Ziel. Würde die Inselgruppe erfolgreich erobert werden, könnten B-29 Bomber das japanische Festland erreichen und bombardieren.

71'000 US-Soldaten landeten auf der Insel, wobei sie 29'000 Verteidigern gegenüberstanden. Nachdem sie sich lange zurückgehalten hatte, lief die japanische Marine aus, um die US-Navy zu stellen. Diese war zu diesem Zeitpunkt allerdings überlegen und in der Schlacht in der Philippinensee, auch das grosse Marianen-Truthahnschiessen genannt, erlitt die japanische Flotte empfindliche Verluste und musste sich zurückziehen.

Da sie abgeschnitten waren und es keine Hoffnung auf Entkommen gab, waren die Verteidiger entschlossen, bis zum bitteren Ende zu kämpfen. Diese Mentalität zeigten sie häufig während dem Pazifikkrieg. Meistens gab es nur eine handvoll Überlebende, nachdem die Alliierten eine Insel erobert hatten. Der Rest hatte bis zum Tod gekämpft oder Selbstmord begangen.



Bis zum 6. Juli hatten die Verteidiger den Grossteil der Insel verloren und hatten schwere Verluste erlitten. Mit keiner Rückzugsmöglichkeit beschloss der Befehlshaber, General Yoshitsugu Saitō, am nächsten Tag einen finalen Angriff zu starten. Einen Banzai-Angriff. In diesem würden sich alle verbliebenen Truppen in Masse auf die amerikanischen Linien stürzen und so schwere Verluste wie möglich verursachen, während sie dabei den 'ehrenhaften' Tod finden.

Banzai-Angriffe hatten eine lange Geschichte. Während dem Russisch-Japanischen Krieg hatten zahlreiche solcher Angriffe auf russische Verteidigungsstellungen stattgefunden, was hohe Verluste verursacht hatte und bald als Selbstmord angesehen wurde. Als der zweite Chinesisch-Japanische Krieg ausbrach, wurde diese Strategie wieder verwendet. Kaum mit Maschinengewehren ausgerüstet, waren die chinesischen Soldaten nur selten in der Lage, solche Angriffe zu stoppen, bevor die japanischen Soldaten die Verteidigungsstellungen erreichen und den Gegner im Nahkampf besiegten. Da diese Angriffe sich in China bewährten, wurden sie weiterhin eingesetzt. Nur stellte sich bald heraus, dass solche Angriffe gegen gute Verteidigungsstellungen und Maschinengewehre ziemlich nutzlos waren. Als die Alliierten in die Offensive gingen und eroberte Inseln angriffen, gingen die Japaner dazu über, Banzai-Angriffe am Ende einer verlorenen Schlacht durchzuführen, damit die Soldaten im finalen Kampf sterben würden.



Am 7. Juli startete der grösste Banzai-Angriff des gesamten Krieges. Die letzten kampfbereiten Soldaten, insgesamt ungefähr 4'000 Mann, stürmten auf die amerikanischen Linien zu. Zahlreiche Verwundete schlossen sich ihnen an. Zusammengenommen waren es möglicherweise bis zu 5'000 Truppen. Viele von ihnen hatten gar keine Schusswaffen mehr und sich mit Speeren aus Bambus bewaffnet. Ohne Möglichkeit, die Schlacht zu gewinnen, wollten sie stattdessen so hohe Verluste wie möglich verursachen und bis zum bitteren Ende kämpfen.

Die vordersten amerikanischen Linien wurden von diesem Massenangriff komplett überrumpelt und erlitten schwere Verluste. Mehrere Battalione vom 105. Infanterie-Regiment bekamen den Grossteil des Angriffes zu spüren. Zahlreiche amerikanische Soldaten zeigten an diesem Tag enormen Mut, als sie sich gegen diesen Angriff verteidigten und die Geschichten von vier dieser Soldaten erzähle ich nun.



Harold Christ Agerholm, geboren am 29. Januar 1925, befand sich in der Nähe des Kampfgebietes, aber seine Einheit wurde nicht direkt angegriffen. Ein benachbartes Artillerie-Battalion wurde allerdings überrannt und erlitt schwere Verluste. Agerholm meldete sich sofort freiwillig, um Hilfe zu leisten. Er spürte einen verlassenen Ambulanz-Jeep auf, übernahm ihn kurzerhand und fuhr damit zum Kampfgebiet. Während er von Gewehren und Mörsern beschossen wurde, lud er Verwundete Soldaten auf den Jeep und fuhr zurück zu seinem Battalion. In einer Zeitspanne von über drei Stunden fuhr er zwischen den beiden Battalionen hin und her und evakuierte mindestens 45 Verwundete, während er unter Beschuss stand. Als er zwei verwundete Marines entdeckte, rannte er zu ihnen, um sie ebenfalls in Sicherheit zu bringen, als er von einem japanischen Scharfschützen erschossen wurde.

Geschichte und sonst irgendwelches Zeug 2021Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon