Epilog

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Ja, ja auch ohne Prolog kommt tatsächlich noch ein Epilog.
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Nachdenklich ließ ich meine Finger über den seidenen Stoff des langen, nachtblauen Kleides an meinem Körper gleiten, musterte die fremd wirkende Frau im Spiegel und kam nicht drum herum, mein eigenes Aussehen an diesem Abend mehr als gut zu heißen.
Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen, meine feinen Ohren lauschten auf die Stimmen vor der Tür und die angenehme Musik, welche die fröhliche Stimmung des Rudels, meines Rudels, des Rudels meines Mates, noch ein mal zu unterstreichen schien.

Auf meinen leicht geschminkten Lippen bildete sich ein Lächeln, erneut fuhren meine Finger über den glatten Stoff, bildeten eine kleine Falte und sagen dabei zu, wie sie sich von ganz alleine wieder vollkommen glättete, für immer verschwand.
Der Blick meiner tief blauen Augen wanderte zu meiner betonten Taille, begutachtete voller Faszination wie schmal sie durch das geschnürte Korsett wirkte und verirrte sich nach wenigen Sekunden zu meinem Dekolleté, das von feiner, blauer Spitze verdeckt wurde.
Sie wanderte hinauf zu meinem Hals, bahnte sich einen Weg über meine Schultern und bewahrte das teure Kleid vor einem Fall.

Eine silberne Kette mit Saphierenem, kleinen Herz- Anhänger baumelte um meinen Hals, hatte ihn nun schon seit Wochen nicht mehr verlassen.
Nervös zeichnete ich die winzige Gravur in der Rückseite des Steines nach, tastete nach der umgedrehten Acht, welche das Zeichen der Ewigkeit darstellte nach, die Ewigkeit der Verbindung von mir und Raelynn, die Ewigkeit dieses Rudels, die Ewigkeit dieser merkwürdigen, hart erkämpften Liebe, die uns nie wieder von der Seite weichen würde.

Noch ein mal musterte ich mich, spielte an der gelockten Frisur auf meinem Kopf, zog sie vorsichtig glatt und sah dabei zu, wie meine Haare zurück in die vorherige Position sprangen, in einer perfekt aufgezogenen Locke über meine Schulter fielen.
War das nicht zu viel?
Zu hoch gestochen?
Hätte ein unauffälligeres Outfit nicht gereicht?
Wurde die Luna eines Rudels immer in solch einem Aufzug entgangen?
Unruhe machte sich in mir breit, wurde von einer plötzlichen Unsicherheit schnell abgelöst.
Ich war doch erst achtzehn, war das nicht zu früh?
War ich bereit dazu?
Was war, wenn ich nicht für das Rudel sorgen konnte, ihnen nicht genügte?

Mein Hals schnürte sich zu, verstohlen sah ich zu dem Ausgang, zurück ins Wohnhaus.
Würde Raelynn mir böse sein wenn ich einen Rückzieher mache?
Würde das Rudel enttäuscht sein?
Wieder sah ich in den Spiegel.
Meine Augen wirkten heller, hektischer.
Mein Puls beschleunigte sich noch weiter, meine Hände begannen zu schwitzen.
Dieser Rang brachte so viel Verantwortung, das wer mir vorher nicht ein mal im Traum zu Kopf gekommen.

Erschrocken zuckte ich zusammen als zwei starke Arme sich um mich legten, meinen Körper an eine Stein harte Brust pressten.
Eine Welle der Ruhe überkam mich, ließ mich endlich wieder nach Sauerstoff ringen.
"Mach dir nicht so viele Gedanken.", ich schloss die Augen, genoss das Gefühl seiner Lippen auf meinem Hals, das Kribbeln welches von der Stelle des Bisses, der Markierung ausging.
"Du siehst wunderschön aus.", ein erneutes Kuss, eine verräterische Hitze in meinen Wangen und meine Augen die sich wieder öffneten.
Die Haare des Alpha hingen locker in seine Stirn, weigerten sich der vorgegeben Richtung des Gels zu folgen, welches verzweifelt versuchte, seine kurzen, sturen Wellen im Zaum zu halten.
Er trug eine Anzugshose mit weitem Hemd, welche trotz des Abstandes zu seiner Haut seine breiten Schultern die Muskulöse Figur meines Mates betonte, kleine Blitze in meiner Haut frei setzte und Nyx zum Knurren brachte, welche als ersten Gedankengang die Blicke der anderen Frauen vor sich hatte.

Ich erkannte das breite Grinsen welches plötzlich sein Gesicht schmückte, mit über das Spiegelbild gegenüber von uns entgegen strahlte.
Seine Hand führ über meinen Bauch hinunter zu der meinen, umfasste meine Finger vorsichtig und breitete eine Gänsehaut auf meinem Körper aus, als der silberne Smaragdring meine Haut streifte.
Lächelnd beobachtete ich ihn, musterte das helle Grün seiner Augen und lehnte mich langsam gegen seinen Körper.
"Bereit?", raunend strich er eine meiner Strähnen hinter meine Schulter, richtete sich leicht auf und löste seinen Griff um meine Taille.
Langsam nickte ich, drehte mich zu dem Älteren um und sah zu ihm auf, "Bereit."
Lächelnd zog er mich in fließender Anmut hinter sich her, öffnete das schwarze Holz der hohen Tür und trat hinaus auf das Podest über dem Ballsaal des Hauses.

Das Getuschel der Menge verstummte, alle sahen hinauf zu uns, sahen begeistert und andächtig zu ihrem Alpha, dem Führer ihres Rudels empor und sanken kaum merklich den Kopf.
Mein Herz hämmerte immer schneller, ließ sich selbst nicht von der überschwappenden Ruhe Raelynns aufhalten, als ich langsam in das Licht trat.
Einen Moment war es Toten still in dem Raum, dann, ganz plötzlich, war jubeln zu hören.
Die Musik wurde wieder auf gedreht, die Leute fingen an zu tanzen, lachen, singen und schenkten mit überschwänglicher Fröhlichkeit mit und dem Dunkelhaarigen ihr breites Grinsen.
Wie angewurzelt stand ich da, wurde von der wahnsinnigen Stimmung in diesem Raum vollkommen überrumpelt, starrte überrascht auf ein paar Mädchen herunter, welche im Kreis vor der Treppe tanzten und kichernd zu uns hoch sahen.
"Luna!"
"Luna, wir haben eine Luna!"
Wieder kicherten sie, rannten mit ihren pinken Kleidern in die Menge und zogen an dem Ärmel eines weißen Hemdes, deuteten aufgeregt zu mir und meinem Mate hoch.

Mein Blick huschte Hilfe suchend zu ihm rüber, erhaschte einen Blick auf sein breites Grinsen und seinen Blick, welcher Funken sprühend auf mich hinunter gerichtet war.
Seine Lippen legten sich auf meine Stirn, meine Augen schlossen sich und mein Herz setzte einen Schlag aus.
"Willkommen zu Hause, Luna."

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930 Wörter

Nightmare - please Trust meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt