~𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 25

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Du schmeißt dich neben ihm aufs Bett. Ihr beide starrt schweigend zur Decke, dann dreht sich Fünf zu dir um. 
"Weißt du...", fängt Fünf an. "Ich mache das alles nicht, um dich zu ärgern. Ich will dich einfach nicht in Gefahr bringen."
"Davon merkt man nicht immer was, wenn ich mal ehrlich bin." Du runzelst die Stirn und wendest dich ihm zu. Er seufzt.
"Du hast mir noch einiges zu erklären. Glaub ja nicht, dass ich das vergessen habe."
"Nicht einmal als du gerade eben etwas... abgelenkt warst?" Er grinst amüsiert. 
Du läufst wieder rot an und vergräbst dein Gesicht in seinem Kopfkissen. Er hat schon recht. Das da vorhin war wirklich ein magischer Moment und du hast kurz die Fassung verloren. Irgendwie hat es allerdings nicht so gewirkt, als ob nur der Alkohol in Fünf Schuld daran war. Erwidert er vielleicht die Gefühle, die du für ihn empfindest?

Du drehst dich wieder auf die Seite.
"Sag mal... wolltest du mich vorhin nur beruhigen oder hatte die Berührung auch was zu bedeuten?" 
"Hmm... find's heraus."
"Jetzt nicht, Fünf."
"Wie du meinst." Er lächelt vergnügt. "An Informationen kommst du trotzdem nicht."

Wie stur er wieder ist! Du setzt eine beleidigte Miene auf und drehst ihm den Rücken zu.
"Nicht im Ernst oder? Schmollst du?" Fünf lacht und lehnt sich über dich drüber, um dein Manipulationsspielchen näher zu begutachten. Er grinst über beide Ohren und du kannst einfach nicht ernst bleiben. Ein leichtes Schmunzeln entwischt dir.

"Na geht doch." Er wirft sich wieder auf seine Seite zurück.
"Darf ich wenigstens erfahren, wie es sein kann, dass du mich bei allen Zwischenfällen in letzter Zeit retten konntest? Woher wusstest du, wo ich bin?"
Er hält einen Augenblick inne und fährt sich mit den Händen übers Gesicht. Es sieht so aus, als hätte er keine Lust mehr, dir zu widersprechen.
"Also gut. Erinnerst du dich an dieses Ding in deinem Bein, das ich da rausgeholt habe?"
"Dumme Frage. Ist ja nicht so, dass ich fast verblutet wäre..." Du gibst ihm einen leichten Schubser.
Er räuspert sich. "S-Stimmt. 'Tschuldige."

"Dieses Ding ist ein Peilsender. Es hat dich überall hin getrackt." Stille.
"DU warst das?! Fünf, du hast mir jetzt nicht im Ernst diesen Mist ins Bein gejagt, oder?! Ich hätte sterben können!" Aufgebracht richtest du dich auf und schaust ihn vorwurfsvoll an. 
"Pshht!" Er wendet sich dir blitzschnell zu und hält dir die Hand vor den Mund.
"Denk doch mal logisch nach. Wieso sollte ich dir den Peilsender entfernen, wenn ich ihn davor eingeführt habe? Das macht doch gar keinen Sinn." Du beruhigst dich etwas und hörst ihm dann aufmerksam zu. Er hat recht. Das wäre unlogisch.

 Das wäre unlogisch

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"Vater war es. Vater hat ihn uns eingepflanzt. Uns allen." Du reißt die Augen auf und willst dich gerade lauthals dazu äußern, da wirft dir Fünf einen warnenden Blick zu.
"Hör mir erstmal zu." Du nickst langsam.
"Ich habe das Ding vor etwa 2 Wochen entdeckt und es mir dann eigenständig entfernt. Mir war klar, dass Vater uns nicht vertraut und uns in jeder Situation tracken will. Ich habe nur nie herausgefunden, wie. Jetzt weiß ich es." Er deutet auf die Narbe an seinem Bein.
"Einige Zeit später habe ich auch den Ort entdeckt, an dem alle Signale empfangen werden. Von allen. Von Luther, Diego, Allison, Klaus, mir, Ben, Vanya und dir. Durch diesen geheimen Zugang wusste auch ich jederzeit über euren Standort bescheid. Ich habe aber lieber geschwiegen. Du weißt ganz genau, dass unsere Geschwister keine Geheimnisse bewahren können."

Bis dahin lässt du ihn ausreden, dann unterbrichst du ihn ungehalten. 
"Und warum hast du MIR nichts davon erzählt?!" 
"Weil ich dich schützen wollte."
"Schwachsinn. Schützen vor was? Du wolltest mir nachspionieren. Hatte ich irgendwann überhaupt mal Privatsphäre?" Fünf bleibt ruhig. 
"Ich bin kein Stalker, y/n. Sagen wir's mal so, ich habe viele Kontakte. Genauso wie Vater auch, bin ich in viele Sachen verwickelt, die ihr euch alle nicht einmal vorstellen könnt. Dabei kamen auch Informationen über dich ans Licht. Vertrauliche Daten. Sehr vertrauliche Daten. Leute hatten es auf dich abgesehen und ich habe alles in meiner Macht stehende versucht, um dich da unbemerkt rauszuholen. Wenn du darüber bescheid gewusst hättest, wäre die ganze Mission noch kläglicher gescheitert."

Du hältst einen Moment inne. 
"Und wieso haben es diese Leute auf mich abgesehen?", flüsterst du.
"Eben. Das weiß ich noch nicht." Er seufzt. "Aber die Frau wusste es."
"Die Frau?"
"Deine leibliche Schwester, ja. Sie hat dich kidnappen lassen. Sie hat mir bis dato vertraut, jetzt wohl nicht mehr..." Er holt seinen Flachmann raus und setzt an. Du nimmst ihm die Flasche aus den Händen und schraubst sie wieder zu. 

"Mach's nicht. Ich brauch' dich nüchtern." Er lächelt müde und wischt sich mit dem Handrücken über seine schweißverzierte Stirn. 
"Ach, y/n. Manchmal beneide ich dich." Du stockst. Meint er das gerade ernst?
"Hm?"
"Du bist noch so unschuldig, so naiv schon fast. Manchmal wünschte ich, ich könnte auch so unbeschwert durch's Leben gehen.", gibt er zu verstehen. Sein Blick schweift durch sein Zimmer. Du folgst seinem Blick.

"Was... was machen wir jetzt?"
"Ich weiß auch nicht. Allerdings bringt es gerade sowieso nichts, sich den Kopf zu zerbrechen. Für sowas braucht man einen klaren Kopf, glaub mir." Sein Blick trifft deinen und er macht eine Kopfbewegung in Richtung Bett.
"Lass uns erstmal ein wenig ausruhen, ja?" Du nickst zustimmend und kuschelst dich in sein Bett.
"Wo schläfst du eigentlich?" Du blickst zu Fünf.
"Also eigentlich hatte ich vor, auch hier zu schlafen." Er grinst. "Aber wenn du möchtest, schlafe ich gerne auf dem Teppich."
"N-Nein, schon gut." 
Er lächelt und legt sich zu dir ins Bett. Er schnappt sich die Decke und deckt dich damit zu. Seinen Arm lässt er auf deiner zugedeckten Hüfte liegen. Mit seiner Hand streicht er dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Du lächelst leicht.
Ihr schließt die Augen.

𝐓𝐢𝐦𝐞 𝐢𝐬 𝐫𝐞𝐥𝐚𝐭𝐢𝐯𝐞 ⟜ Nummer Fünf FanfiktionWhere stories live. Discover now