~𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 24

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Er betritt sein Zimmer. 
Du bist noch nie zuvor hier gewesen. Fünf ist ein alter Geheimniskrämer, nicht einmal Mutter durfte sein Zimmer zum Putzen betreten - das erledigte er alles selbst.

Du hast nicht ein einziges Mal in diesen vielen Jahren mit dem Gedanken gespielt, irgendwann einen Blick in seinen Rückzugsort zu werfen. Fünf wäre ausgerastet, wenn er herausgefunden hätte, dass du ohne Erlaubnis eingetreten wärst - da bist du dir zu hundert Prozent sicher. 
Fasziniert betrachtest du den Raum. Überall liegen vollgeschriebene Zettel und alte Zeitungen herum, so wie bei Vater auch immer. Du staunst nicht schlecht: Er hat seine gesamten Wände mit irgendwelchen Formeln bekritzelt. Das sieht komplett verrückt aus.

Vorsichtig legt er dich auf sein Bett

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Vorsichtig legt er dich auf sein Bett. 
"Passt das so?" Prüfend schaut er dich an. Du nickst ihm nur zustimmend zu.
"Gut." Er richtet das Kopfkissen noch ein bisschen unter deinem Kopf zurecht und setzt sich dann neben dir aufs Bett. Es knarzt ein bisschen.
Er schaut dich besorgt an. Dann hebt er seine Hand um deine Stirn sanft zu berühren. Er murmelt irgendetwas vor sich hin und fasst dann an deinen Arm. Ganz behutsam hebt er ihn hoch und streift den Ärmel deiner Uniform ein wenig nach unten. 
Anschließend berührt er dein Handgelenk. Du zuckst zusammen.
"Ich will nur deinen Puls messen.", versichert er dir. 

Dein Puls ist wohl in Ordnung, jedenfalls lässt Fünf von dir ab und widmet sich seinen Unterlagen, die überall in Zimmer herumliegen. Er wühlt ein bisschen in dem Zettelhaufen und kommt dann mit einem kleinen, quadratischen Zettel zurück.

Samstag, 3:00 Uhr morgens. Komm allein.

"Du hast ihn gelesen, nicht wahr?"
Nervös schaust du auf den Boden. Er kommt auf dich zu und schiebt dein Kinn nach oben. Er mustert dich aufmerksam.
"Stimmt's oder habe ich recht?"
"J-ja.", bringst du mühsam hervor. Er wendet sich von dir ab und kratzt sich den Kopf. Anschließend hält er einen Moment inne.
"Ich sollte wirklich besser aufpassen, was ich hier rumliegen lasse.", murmelt er leise und zerreißt den Zettel in tausend Stücke. 

Verwirrt beobachtest du Fünfs Reaktion und zählst dann eins und eins zusammen. Erschrocken fährst du auf.
"Das... das war die Verabredung mit dieser Frau?" Ungläubig wendest du dich ihm zu und schüttelst den Kopf.
"Du kennst diese Leute?" 
Fünf kratzt sich nochmals am Hinterkopf. Es sieht so aus als würde er überlegen, was er jetzt am besten NICHT  sagen sollte. Dann schaut er auf den Boden.
"Hey! Ich hab' dich was gefragt, Fünf!"
Die Zahnräder rattern weiter in deinem Kopf und du versuchst, logische Verbindungen in diesem ganzen Chaos herzustellen - jedoch vergeblich. Das macht alles einfach keinen Sinn, egal wie du es drehst und wendest. 
So langsam wirst du sauer. Warum ignoriert Fünf dich immer noch? Er ist dir doch zumindest eine Erklärung schuldig. 

"Das ist viel zu kompliziert. Du würdest es sowieso nicht verstehen.", antwortet Fünf nach einigen Minuten ausweichend. Dabei bekommt er es immer noch nicht auf die Reihe, dir in die Augen zu schauen.
"Deshalb frage ich ja!", rufst du ihm genervt entgegen. 
Er rollt die Augen und blickt zu dir auf.
"Lass gut sein, y/n."
Das macht dich noch viel wütender. Wie egoistisch er einfach ist! Davor hat er mal wieder einen auf Superheld und "großen Retter" gemacht und jetzt reagiert er erneut so geheimniskrämerisch. Das kann einem richtig auf die Nerven gehen!

𝐓𝐢𝐦𝐞 𝐢𝐬 𝐫𝐞𝐥𝐚𝐭𝐢𝐯𝐞 ⟜ Nummer Fünf FanfiktionWhere stories live. Discover now