Angst

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Adrian pov.

Plötzlich kommt alles wieder hoch. Ich bekomme kaum noch ein Wort heraus und will nur noch weg, weshalb ich auch auflege. Die Tränen fangen an zu fließen ohne halt und mit ihnen kommt die Angst und die Panik. Ich kann einfach nicht aufhören. Es ist nicht seine Schuld er weiß ja nichts von allem mit dem ich zu kämpfen hab... von der Angst und davon wie sehr mich das alles überfordert. Wie kaputt es mich innerlich macht und wie stark ich dennoch auf außen hin tun muss. Ich verfalle in heftiges Schluchzen und drücke mein Gesicht dabei ins Kissen. Ich kann nicht mehr... ich will nicht mehr... ich will nicht mehr so leben. Plötzlich höre ich ein Klopfen und zucke erschrocken zusammen.

"A-Adrian?" Höre ich Alicia leise und setze mich sofort auf. Sofort wische ich mir die Tränen weg und rufe sie herein.

"Ja? Komm rein" sage ich und sie schaut schüchtern zu mir.

"Ist alles okay bei dir? Ich hab dich weinen gehört..." sagt sie wobei ihre Wolfsohren leicht zucken. Ich seufze und nicke leicht.

"Ja tut mir leid. Mach dir keine Sorgen ja?" Sage ich und plötzlich rümpft sie die Nase.

"Hmmpf... du hast wieder geraucht oder? Du wolltest das doch nicht mehr tun. Es stinkt echt ekelhaft" meckert sie und ich schaue schuldbewusst auf den Boden.

"Ich hab es schon vorhin gerochen aber wollte nicht das du Ärger bekommst von Oma" sagt sie und ich lächle dankend.

"Ich geh gleich duschen. Dann riechst du es nicht mehr okay? Und tut mir leid... ich weiß ich sollte es nicht mehr tun..." sage ich sie lächelt sanft.

"Schon gut" sagt sie und drückt mir kurz einen Kuss auf die Wange. Ich lächle leicht und stehe dann auf um in die Dusche zu gehen.

"Ist Dad schon wieder zurück?" Frage ich und sie nickt.

"Hat er mit dir wegen gestern geredet?" Sie nickt und lächelt bis über beide Ohren.

"Jaaa! Und ich hab ein neues Spielzeug als Entschuldigung bekommen" sagt sie stolz. Ach das war dann wohl in dem Paket. Ich finde es immer wieder faszinierend wie stark Alicia ist. Egal wie Vater sie während seiner Anfälle behandelt, sie lächelt immer noch und stolziert glücklich durch ihr leben.

"Das ist echt schön kleine Maus. Ich geh kurz mit Papa reden ja?" Sie nickt und ich gehe nach unten in die Küche, wo mein Vater gerade einen Kaffee trinkt. Ich hoffe stark dass dort nicht noch Alkohol drin ist. Als er mich sieht lächelt er leicht.

"Hey mein Junge. Wie war es in der Schule?" Fragt er und ich zucke mit den Schultern.

"So wie immer halt" sagte ich... leider wahrheitsgemäß.

"Sag mal du wirkst irgendwie verändert. Hast du etwa jemanden kennengelernt? Ein Mädchen?" Fragt er und ich verdrehe die Augen.

"Dad! Du weißt genau das ich nicht auf Mädchen stehe" sage ich und er seufzt. Er hat es zwar akzeptiert das ich schwul bin aber die Hoffnung trotzdem nicht aufgegeben, dass ich doch noch aus dieser 'Phase' raus komme.

"Aber ja... ich hab jemanden kennengelernt. Noch ist es... nichts großes... aber ich bin zuversichtlich dass es klappen könnte mit ihm." Sage ich und er nickt.

"Verstehe. Das Freut mich für dich, wirklich. Aber vergiss nicht, du musst besonders vorsichtig sein. Aber ich weiß dich dass du es schaffst, wie immer" sagt er und ich lächle leicht.  Wenn er nicht trinkt und seine Anfälle hat, ist er wirklich ein guter Vater. Ich gehe nach dem Gespräch ins Bad und schaue seufzend auf mein Handy. Noah hat mir geschrieben... er macht sich wirklich Sorgen. Irgendwann sollte ich es ihm erzählen...

Ich ziehe meine Klamotten aus und lasse meinen Wolf raus. Brachte den langen schwanz der fast bis zum Boden reicht und die Ohren die durch meine Wild abstehenden Haare wachsen. Manchmal wünsche ich mir so sehr normal zu sein. Mal keine Angst haben, dass man mich nur als Monster sieht und einfach ich selbst sein. Aber noch wichtiger wäre es Alicia ein besseres Leben zu schenken. Das hätte oberste Priorität. Aber wir sind nun mal wie wir sind. Und müssen uns deshalb verstecken. Seit über 25 Jahren, denkt kaum noch einer an Lykane. Die Menschen denken wir sind ausgestorben. Und das sollte auch so bleiben. Ich gehe unter die Dusche und fange an mich zu waschen. Genieße das Gefühl des warmen Wassers das über meine Haut läuft, durch meine Haare und über meinen Rücken. Und denke nach... über Noah. Kann ich ihm wirklich vertrauen? Er wirkt einfach wie ein Traum... zu schön um wahr zu sein. Und genau das macht mir Angst... aber... ich glaube ich sollte es ihm wirklich sagen. Was kann schon passieren, außer dass ich den Rest meiner Würde verliere? Als ich fertig mit duschen bin ziehe ich mich an und gehe wieder in mein Zimmer. Ich nehme mein Handy und schaue es an... sollte ich es ihm sagen...?

♡My subby puppy boy♡Where stories live. Discover now