• KAPITEL 33 •

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Wieder vergeht der Tag, und er und ich sitzen abends wie auch am Abend zuvor vor dem Fernseher, diesmal läuft allerdings nicht Grey's Anatomy, denn anderenfalls dachte ich, würde Tj diesmal der sein, der seinen Verstand verliert. Deshalb schauen wir einfach das, was das Fernsehen so zu bieten hat. Nichts spannendes, nichts weltbewegendes, einfach nur den üblichen Müll.

„Nüchtern halte ich das nicht aus.", murmelt Tj und macht sich in der nächsten Minute bereits auf, um eine weitere Flasche Alkohol aus Ardy's Sammlung zu holen.

„Das ist nur Fernsehen."

„Mir egal, ich brauche was um meine Stimmung zu heben.", antwortet er Ardy. „Und ich mag Alkohol ab und zu tatsächlich ganz gerne, deshalb-"
Er gießt sich eine kleine Menge in ein Glas ein und kippt dies innerhalb von einer Minute weg. Eine weitere Menge wird ins Glas gegossen. „Willst du?"

Für einige Sekunden überlege ich.
Ich überlege tatsächlich.
Und dann lasse ich zu, dass er mich überredet bekommt, und greife nach seinem Glas, das er mir hinhält, und mit einem gefälligen Grinsen setzt er sich wieder neben mich. Ich schlucke das bittere Zeug runter, verziehe dabei das Gesicht. Auf dem seinen erwacht sein Lachen, als er mir bei meinem Trinken zusieht. Seine Nase kräuselt sich. Es sieht niedlich aus.

„Viel Spaß euch", kommt aus Ardy's Ecke. „Stört's wen, wenn ich einen rauche?" Er sieht auf eine Dose auf dem Tisch, in dem er sein Gras aufbewahrt. „Mir auch egal ob's wen stört, ist meine Bude."

Während Ardy sich sein Zeug fertig macht und in den Garten geht, holt Tj ein neues Glas für ihn und gießt sich neuen Whiskey ein. Er lässt sich direkt neben mir nieder, Oberschenkel am Oberschenkel. Wärme durchströmt wieder meinen Körper, steigt mir ungewollt in meine Wangen, die ganz hitzig werden. Ich rede mir ein, dass das vom Alkohol kommt.

„Okay, machen wir ein Trinkspiel."

„Wir machen doch kein Trinkspiel...", lache ich. Seinem Blick nach zu urteilen, meint er das ernst. „Okay, ein Trinkspiel also."

„Wahrheit oder Wahrheit."

„Langweilig", kommt aus meinem Mund, dann trinke ich einen Schluck.

„Nichts da langweilig, das ist ne super Art um jemanden kennenzulernen."

„Du willst mich also kennenlernen?"

„Eigentlich will ich nur dreckige Geheimnisse aus dir raus bekommen.", sagt er kühl. Ich kann nicht abschätzen, ob das nun die Wahrheit oder Ironie war. In beiden Fällen wäre es vollkommen okay gewesen.

„Na schön", gebe ich mich geschlagen. „Fang an"
Der Geruch von Ardy's Rauch steigt mir in die Nase, da er die Tür nach draußen offen gelassen hat.

Tj grinst kurz verschmitzt.
„Wahrheit oder Wahrheit?"

„Schwer...", sage ich lachend, „Ich nehme Wahrheit."

„Das dachte ich mir.", grinst er. „Mit wie vielen Leuten hattest du schon Sex?"

Ich starre ihn an.

„Was?", lacht er.

„Nichts...ich hab nur nicht damit gerechnet..."

„Ist nur eine Frage." Er lehnt sich zurück. Trinkt. Sieht mich voller Erwartung an. Er ist in einer spielerischen Laune, dazu wird er betrunken, und das ist gefährlich. Gefährlich, denn ich bin auch so.

„3 Personen"
Er nickt, so als gäbe es ihm die ultimative Bestätigung. „Was?", haue ich ihm lachend gegen den Arm.

„Gar nichts, ich verarbeite nur die neue Information.", gibt er schmunzelnd zurück.

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