8| Formula One

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Jil von Frieling

Mein Wecker klingelte mich um vier Uhr morgens wach. Ich hatte jetzt gut zwanzig Minuten Zeit, um mich fertig zu machen, schliesslich musste ich diesen Flieger unbedingt erwischen. Ich schlüpfte eilig in einen rosafarbenen Jogginghosenanzug, wusch mir das Gesicht, band meine Haare zu einem unordentlichen Dutt und putzte meine Zähne, bevor ich die Stufen der Treppe leise hinunter tapste und erstaunt war, als ich meine Eltern erblickte, welche leise mit Adrian sprachen.

«Morgen» brummte ich und schnappte mir meine Sneakers, welche ich mir müde überstreifte. «Willst du gar nichts essen?» mein Vater blickte mich irritiert an. «Nein, ich bin so nervös, dass mir beinahe zum Kotzen zumute ist.» gab ich wahrheitsgemäss von mir und wartete auf Adrian. «Wenn du in mein Auto kotzt, werf' ich dich bei der nächsten Gelegenheit raus.» «Na vielen Dank auch.» gab ich augenrollend von mir und schloss meine Mama in eine Umarmung, welche Tränen in den Augen hatte. «Ich werde dich vermissen.» flüsterte sie mir ins Ohr und strich mir über den Rücken.

Wir lösten uns und ich schloss Papa in eine Umarmung. «Pass gut auf deine Schwester auf.» wies Papa meinen Bruder an und lächelte mich schliesslich sanft an.
«Versuch nicht allen Rennfahrern den Kopf zu verdrehen.» ich lachte kurz auf. «Als ob die sich für eine Kellnerin interessieren würden.» «Sei dir da mal nicht so sicher, Peach.» gab er brummend zurück.

Wir stiegen in Adrians Auto ein, ein Glück hatten wir gestern das Gepäck bereits ins Auto geladen, somit konnten wir nur einsteigen und losfahren. Da ich kein Frühstück hatte und ebenfalls auf mein tägliches Make-Up verzichtet hatte, waren wir bereits etwas früher am Flughafen als geplant war, aber dies war eigentlich gar nicht schlecht, somit konnte ich noch eine kurze Klo-Pause einlegen und musste nicht von Adrian herumgehetzt werden. Unser Flieger erhob sich pünktlich um 05:30 Uhr in die Luft und ich schlief erstmals eine Stunde, bis ich von Adrian geweckt wurde. Nach gut eineinhalb Stunden Flugzeit, war ich erleichtert wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, auch wenn es nur ein kurzer Flug war.

Adrian kümmerte sich um unsere Koffer, während ich mir ein Müsli To Go kaufte. Wir setzten uns auf die Koffer und ich ass mein Frühstück, während wir auf den Shuttle warteten, welcher in ungefähr zwanzig Minuten kommen sollte und uns auf die Rennstecke bringen wird. Ich schmiss gerade die Müsliverpackung in den Müll, als unser Shuttle eintraf. Während der Fahrt fachsimpelte Adrian herum, weshalb ich ihn mehr oder weniger ausblendete und mir die Umgebung genauer ansah. Nach einer vierzigminütigen Fahrt stiegen wir aus und bedankten uns beim Fahrer des Shuttles, bevor ich Adrian nachlief, welcher sich verständlicherweise bestens im Fahrerlager auskannte.

Adrian blieb stehen und deutete auf ein Gebäude. «Da sollte das Praktikanten-Briefing sein, kommst du klar, oder muss ich mit?» «Danke, ich komm schon klar, wo finde ich dich, falls ich dich suche?» «In der Ferrari Box und sonst fragst du jemanden, der etwas Rotes trägt mit Ferrari Logo.» «Okay.» ich blickte mich einmal um, um ein Lageplan zu erstellen, da ich so eine leise Ahnung hatte, dass ich mich hier verlaufen würde.

Ich lief also möglichst selbstbewusst in Richtung des Gebäudes, während ich eine Nachricht an Mama schickte, dass wir gut angekommen sind. Ich schob gerade mein Smartphone in meine schwarze Chanel Bauchtasche, welche ich von Onkel Bonez geschenkt bekommen habe – als ich in jemanden reinlief. «Oh Gott, dass tut mir so leid.» ich blickte hoch zu einem jungen Mann, welcher vielleicht ein paar Jahre älter als ich war. «Alles gut.» ich musterte ihn kurz. Seine Haare waren leicht zerzaust und verliehen ihm einen gewissen Ausdruck, denn ich nicht benennen konnte. Er trug eine dunkle Jeans und ein einfaches graues Shirt.

«Ich glaube wir kennen uns noch nicht, ich bin Charles.» er streckte mir seine Hand entgegen, welche ich direkt annahm. «Freut mich, ich bin Jil.» «Ich will dich nicht länger aufhalten, man sieht sich.» er hob kurz die Hand und winkte mir lächelnd zu, ehe er verschwand.

Princess of a Hells Angels GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt