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„Hob-pfi?!", rief ich mit vollgestopften Mund und starrte den Rothaarigen ungläubig an.



„Na ChimChim", schmunzelte er. Mit einem glücklichen Lächeln kam er auf mich zu.

Mein Herz fuhr Achterbahn. Also wortwörtlich Achterbahn. Es fühlte sich so an, als wenn es wild durch meinen Körper hüpfte und überall war, nur nicht mehr an der Stelle, wo es hingehörte.



„Was machst du hier?", fragte ich erstaunt, nachdem ich mir den Lolli aus dem Mund gezogen hatte.

„Du solltest vorsichtiger sein Jimin", seufzte er bloß amüsiert, „ich bin dir von der Schule bis hier hin gefolgt und du hast nichts mitbekommen." Er hielt einen Moment inne und lachte dann kurz.
„Okay ignorier, wie creepy das gerade klang!"

Doch mir klappte schon empört meine Kinnlade herunter. „Ich geh ja auch nicht davon aus, dass mich jemand am helllichten Tage kidnappen möchte", entgegnete ich.




Meine Stimme klang fest, beinah aufmüpfig, doch in mir drin sah es ganz anders aus.

Ich hatte mich wie ein Idiot mit Tränen in den Augen bei ihm verabschiedet, dann tagelang auf ihn gewartet und schließlich die Tatsache akzeptiert, dass wir uns nicht wiedersehen würden...

Und nun stand er hier. Aus dem Nichts und mit einem Grinsen auf dem Lippen, als wenn er nie weg gewesen wäre.




„Man kann nie vorsichtig genug sein", belehrte er mich.

Ich schwieg - unsicher wie ich mit ihm umgehen sollte.

„Du siehst glücklich aus", setzte er hinterher, „welchen Anlass gibt es für das kleine Freudentänzchen gerade?"



„Ich...", verlegen sah ich zu Boden, „ich wurde im Crestmond gekündigt und such jetzt einen neuen Job."



„Und hast du ihn?", hakte er nach, während er mir immer näher kam. Seine Hand legte sich an meinen Oberarm und streichelte behutsam über diesen.

Schlagartig schoss ein aufgeregtes Kribbeln durch meinen Körper, welches meine Wangen zum Glühen brachte.



„Hab nur die Bewerbung abgegeben", nuschelte ich. Plötzlich fühlte ich mich absolut dumm dafür, dass ich mich deswegen so gefreut hatte.

„Naja das ist ein wichtiger Schritt", erwiderte Hobi aufbauend. Seine Hand schlich sich in meinen Nacken und spielte dort mit meinen Haarsträhnen.




Nervös schluckte ich.

Mein Herz fuhr immer noch Achterbahn und wenn wir bei mir zuhause wären, würde ich mich vermutlich deutlich wohler fühlen...

Mein Blick ging nach Links und Recht.

... aber wir befanden uns mitten in der Innenstadt, direkt bei meiner Schule, wo uns jeder sehen konnte.




Natürlich war erstmal nichts dabei... aber Hobis und mein Verhältnis war so ungeklärt... alles zwischen uns war irgendwie vertraut und fremd zugleich.

Die Blicke der Menschen machten mich demnach nur umso nervöser und auch wenn es absurd klang, es fühlte sich beinah so an, als könnten sie in uns hinein blicken.

Hobi wusste über meine Altersrückfälle Bescheid... der Gedanke war absolut bescheuert, doch mich beschlich das Gefühl, dass sie durch ihn auch mein Geheimnis sahen.



Und dazu wollte mich dieses Kribbeln einfach nicht loslassen.

Unauffällig trat ich zwei kleine Schritte zurück, um wieder mehr Abstand zwischen uns zubringen.

☼ 𝐋𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐁𝐫𝐞𝐚𝐤 | ʲⁱʰᵒᵖᵉWhere stories live. Discover now