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„Na na na la la la", summte ich die Melodie der kleinen Lautsprecher im Eingangsbereich des Crestmonds nach.

Ich war gerade damit beschäftigt, ein wenig Popcorn wegzufegen, das ein Kind zuvor fallen gelassen hatte und wippte beschäftigt den Kopf.

Noch knappe drei Stunden, dann konnte ich endlich gehen. Meine Hausaufgaben, hatte ich direkt nach der Schule im Pausenraum gemacht, sodass ich mir darum keine Sorgen machen musste, doch wie so häufig war ich danach direkt zum Crestmond geradelt, um meine Schicht anzutreten.




Einen guten Nebeneffekt hatte dieser Job jedoch und der ließ mich gerade auch so fröhlich herumtanzen. Durch das Gehalt konnte ich mir neue Spielsachen kaufen.

Schon lange hatte ich auf das neue LEGO-Set hingearbeitet und heute mittag in der Pause endlich bestellt. In nur ungefähr einer Woche würde es endlich ankommen und bis dahin würde ich mich geduldig halten müssen.



„Gibt es einen Grund zum Feiern?", ertönte eine mir inzwischen deutlich bekanntere Stimme.

Überrascht drehte ich mich um. Hinter mir lehnte Hoseok im Eingang und beobachtete mein kleines Täznchen mit dem Besen schmunzelnd.



„Ja", verließ es meine Lippen, als mir jedoch auffiel, dass ich ihm wohl kaum erzählen konnte, dass ich als 19 Jähriger noch mit Legosteinen spielte.

„Ähm nein", setzte ich deswegen schnell hinterher.

„Was denn nun?", schmunzelte der Rothaarige. „Ja oder Nein?"



Ich betrachtete ihn einen Augenblick. In meinem gesamten Körper bebte es vor Aufregung und wenn ich ehrlich war, dann wollte ich es endlich jemandem erzählen.

Es brannte mir einfach auf der Zunge.



„Ich bekomme ein Geschenk!", erklärte ich und stratzte schnell hinter den Tresen. Ohne die Theke zwischen uns zu haben, fühlte ich mich irgendwie komisch.

„Ein Geschenk?", echote er. Glücklich nickte ich.

„Und von wem?", wollte er wissen. „Von deinen Eltern?"

„Nein", schnaubte ich abrupt, „nicht von meinen Eltern."



Mein Gegenüber kniff prüfend die Augen zusammen. Meine extreme Reaktion war ihm wohl nicht entgangen, dennoch sprach er mich nicht drauf an. „Von wem dann?"

„Von mir."

Erst jetzt bemerkte ich, wie bescheuert meine Antwort klang und war bereits im Begriff mir eine geistliche Ohrfeige dafür zu geben, dass ich dieses Thema überhaupt aufgebracht hatte. Wieso konnte ich nicht einmal normal wirken?!



„Und weißt du schon, was es ist?", fragte Hoseok, ohne mir in irgendeiner Weise das Gefühl zu geben, mich komisch zu verhalten.

Zögerlich nickte ich.

„Und möchtest du mir erzählen, was es ist?", fragte er weiter. Diesmal schüttelte ich sofort den Kopf, was kurzes Schweigen zwischen uns brachte.



„Tut mir leid", piepste ich. Es war gemein von mir, von etwas zu berichten und es dann nicht zu ende zu erzählen. Meine Freunde Tae und Jungkook hassten es, wenn ich sowas tat.

Doch ich wollte nicht riskieren, dass er mich seltsam fand.

„Schon okay Jimin", schmunzelte er, „ich freu mich, wenn du dich freust."

Sofort glich mein Gesicht wieder einer roten Ampel, welches ich überfordert lächelnd abwandte und mich daran erinnerte, wieso er ja eigentlich hier sein musste.



☼ 𝐋𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐁𝐫𝐞𝐚𝐤 | ʲⁱʰᵒᵖᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt