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Fuck. Warum tut das nur immer so weh. Mit schmerzverzerrtem Gewicht zog ich mich an der Leiter am Boot hinauf. „Hab ich gesagt das ihr aufhören sollt" sagte David wütend zu mir. Ohne etwas zu antworten setzte ich mich auf die kleine sitzbank auf dem Boot und versuchte die schmerzende Stelle auf der linken Seite meines Rückens zu sehen. Allerdings konnte ich nicht wirklich etwas erkennen. „Mila hat einen Quallenstich" erklärte Owen, der nun ebenfalls auf dem Boot war. „Ja und, das tut ein bisschen weh und das war's. Stell dich nicht so an" sagte David kopfschüttelnd. Nein, das tat total weh und nicht nur ein bisschen. „Ist hier irgendwo vinegar" fragte Owen und verschwand schon im inneren des Bootes. Bei einem Quallenstich sollte man am besten Essig drüber leeren. Das deaktiviert die aktiven Nesselzellen, die sich von den Tentakeln der Qualle auf meiner Haut befanden. Ich hab nicht gesehen was für eine Qualle das war, aber eigentlich ist das Gift für Menschen ungefährlich. Es tut zwar richtig weh, aber es sollte nichts passieren. Das war jetzt schon das zweite mal das ich mit einer Qualle im direkten Kontakt war. Letztes Mal wurde mir sofort Essig über die Stelle geleert, was ebenfalls ziemlich schmerzhaft war. Warum hab ich eigentlich immer so viel Glück, das kann doch nicht wahr sein. Inzwischen war Owen wieder bei mir aber ohne Essig. Anscheinend gab es hier keinen. Spätestens am Strand gab es welchen. Essig gehörte zu der Grundausstattung, da es immer mal wieder vorkam das jemand mit Quallen in Berührung kam.
„Jetzt stell dich mal nicht so an" sagte David kopfschüttelnd. Eigentlich hatte er recht. Es tat weh, aber sonst ging es mir gut. Zum Glück war das nicht gefährlich. Inzwischen waren auch die anderen Jungs wieder zurück auf dem Boot und David steuerte zurück zum Strand. „Geht es dir gut? Kopfschmerzen? Schwindel" fragte Owen besorgt. „Nein, alles gut" antwortete ich. Der Bereich über meiner linken po Backe brannte wie Feuer. Es war total unangenehm. Als David ein paar Minuten später das Boot am Steg fest machte sagte er „ihr holt alle eure Bretter, wir sehen uns in fünf Minuten im Wasser". „Mila sollte vielleicht erstmal versorgt werden, bevor sie wieder ins Wasser kann" warf Owen ein bevor ich etwas sagen konnte. „Das kann sie auch noch nach dem Training machen" antwortete David forsch und scheuchte uns vom Boot. Mit meine nassen Füßen lief ich über den hellen Holzsteg zurück zum Strand. „Komm, wir gehen zu den Rettungsschwimmer, die haben auf jeden Fall Essig. Außerdem können die schauen ob sich noch Nesselzellen auf deiner Haut befinden" sagte Owen als wir durch den warmen Sand liefen. Ich weiß nicht. Klar, man sollte nicht ewig warten bis man das behandelt, aber es war auch nicht schlimm wenn ich noch ein paar Minuten damit warte. Es war ja wie gesagt nicht gefährlich, die Schmerzen waren eigentlich das einzige Problem. Ich wusste nicht ob John heute da war und eigentlich wollte ich nicht das sich jemand fremdes den Stich anschaut, außerdem wäre dann David noch wütender auf mich. Ich war hin und hergerissen. „So schlimm ist das nicht, mein Bruder soll sich das einfach heute Abend anschauen" sagte ich zu Owen während ich auf den Schuppen zulief. „Das ist vielleicht nicht lebensgefährlich, aber du solltest auch nicht damit spaßen. Was ist wenn dir plötzlich schwindelig wird, du bewusstlos wirst im Wasser" versuchte Owen mir ins Gewissen zu reden. „Wird schon gut gehen" antwortete ich während ich mir mein Board nahm und langsam zum Wasser lief. Süßwasser oder zum Beispiel alcohol würden die Nesselzellen auf meiner Haut aktivieren, aber bei Salzwasser passierte nichts. Es wird schon alles gut gehen. David wartete bereits auf uns. „Ich will das ihr euch jetzt anstrengt" sagte er und schickte uns ins Wasser. Ich wollte gerade den Jungs hinterher, als ich meinen Namen hörte. Als ich mich umdrehte stand plötzlich John vor mir. „Was ist mit deinem Rücken passiert" fragte er besorgt. „Qualle" gab ich zähneknirschend zu. „Hat sich das schon jemand angeschaut? Du sollst so nicht in Wasser" sagte er. „Nein, Jake schaut sich das bestimmt später an" antwortete ich verlegen. Auch wenn ich jetzt wusste das John da war, ich will trotzdem ins Wasser. Ich muss endlich mehr trainieren, sonst wird David nie zufrieden mit mir sein. Ich muss mich verbessern, härter an mir arbeiten und noch vieles mehr, und das schaffe ich nicht wenn ich mich von so einem Stich aufhalten lassen. „Komm, wir gehen zu unserem Turm und rufen Jake an das er sich das anschaut" sagte John auffordernd. „Hören sie mal, Mila geht es gut und die geht jetzt raus zum trainieren. Kümmern sie sich um Leute die wirklich Hilfe brauchen" mischte sich nun auch David ein. „Ich bezweifle das sie einschätzen können wie es ihr geht. Außerdem müssen solche Verletzungen behandelt werden und man darf nicht wieder raus ins Wasser. Deswegen kommt Mila jetzt mit mir mit" sagte John entschlossen. „Sie ist meine Schülerin und ich sagte das sie jetzt in Wasser geht! Sie kann es sich absolut nicht leisten bei auch nur einer Trainingseinheit zu fehlen" schrie David schon fast. So sehr ich ihn hasste, er hatte recht. Ich muss jede Chance nutzen um zu trainieren. „Mir geht es wirklich gut" versuchte ich John zu versichern bevor ich langsam wieder ins Meer hinaus lief. Er rief mir hinterher aber ich ignorierte ich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht legte ich mich auf mein Board und paddelte aufs Meer hinaus...

Big Brothers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt