Big Brothers 2

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Mit wackeligen Beinen stand ich auf meinem Brett. Okey, diese Welle war ziemlich groß. Mit Respekt und ohne viel auszuprobieren surfte ich sie bis zum Schluss. Adrenalin schoss durch meinen Körper. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Schnell paddelte ich der nächsten Welle entgegen. Sie wurden wirklich immer größer. Auch diese war bestimmt 4-5 Meter hoch. An sich war das noch nie so viel, aber ich bin bis jetzt auch eher kleinere Wellen gewöhnt. Je größer die Wellen wurden desto größer wurde sich das Kribbeln in meinem Bauch. Die Wellen machten nicht nur mehr Spaß und wurden herausfordernder, nein, sie wurden auch gefährlicher. Aber auch gerade das machte es so reizvoll. Ich spürte wie die Welle mich wieder begann anzuschieben. Gerade als ich dachte das ich sie nicht mehr bekomme war ich doch noch in der Welle. Ziemlich weit oben wollte ich mich hinstellen als ich plötzlich das Gleichgewicht verlor. Ich fiel in die Tiefe und klatschte kurz darauf ins Wasser. Die leash zerrte an meinem Bein. Die Welle riss mich unter Wasser mit und schleuderte mich durch die Gegend. Schnell zog ich meine Beine an meinen Körper und versuchte mit meinen Händen meinen Kopf zu schützen. Ich hatte absolut keine Ahnung wo unten und wo oben war. Die Welle schleuderte mich durch die gegen die Gegend wie der Wind eine leere Plastiktüte. Ich versuchte ruhig zu bleiben und abzuwarten. Es macht keinen Sinn dagegen anzukämpfen, das Wasser war zu stark und ich würde nur meine Energy verschwenden. Ich muss einfach ruhig bleiben und abwarten. Zum Glück war hier alles voller Sand, also kein scharfkantiges Riff an dem ich mich verletzten könnte. Ich versuchte mich unter Wasser zu orientieren, aber die Welle war noch immer zu stark. Tiefer, ich muss tiefer runter. Da war das Wasser meistens ruhiger, allerdings ist es schwer nach unten zu tauchen wenn man nicht weiß ob unten und wo oben ist. Es fühlte sich schon wie eine Ewigkeit an in der ich unter Wasser war, dabei waren es wahrscheinlich erst ein paar Sekunden. Trotzdem spürte ich wie sich langsam Panik ich mir ausbreitete. Okey, ich muss ruhig bleiben. Auf keinen Fall panisch werden. Die leash zerrte noch immer an meinem Bein. Mein Brett würde ich am liebsten so weit weg von mir sehen wie möglich. Je näher es bei mir war, desto größer die Gefahr das es mich auch trifft. Zum Glück spürte ich wie die Welle sanfter wurde. Trotzdem dauerte es noch einige Momente bis ich mich orientieren kann. Es war ziemlich dunkel im Wasser, was zum einen daran lag das ich ziemlich weit unten war, und zum anderen das es draußen auch schon dämmerte. Ich spürte wie das Wasser mich wieder aufs Meer hinaus zog. Schnell schwamm ich an die Wasseroberfläche um nicht in den Strömung hinein zu geraten. Ich spürte den Druck auf meinen Ohren. Als ich endlich an der Wasseroberfläche ankam atmete ich tief ein. Allerdings erkannte ich zu spät das bereits die nächste Welle über mir zusammen brach und mich wieder unter Wasser drückte. Zu spät realisierte ich das alles und ich spürte wie ich Wasser schluckte und husten musste. Fuck. Das was eines des schlimmsten Dinge die passieren können. Ich darf auf keinen Fall husten. Dann werde ich automatisch einatmen, aber außer Wasser ist hier nichts, und Wasser einzuatmen ist bekanntlich nicht gerade gut. So gut es ging versuchte ich ruhig zu bleiben während mich die Welle erneut mitriss und ich einen Purzelbaum nach dem anderen schlug. Nicht Husten. Auf keinen Fall darf ich husten. Die tausende Liter Wasser machten mit mir was sie wollten, ich hatte absolut keine Chance mich hier zu befreien. Das waren die schlimmsten Sekunden beim Surfen, aber sie gehörten leider auch dazu. Ich muss nach oben, ich brauche Luft. So gut es ging versuchte ich mich zu orientieren, aber das Wasser bzw. ich drehte mich so schnell das ich nichts erkennen konnte, dann dazu noch die Dunkelheit und ich hatte keine Chance. Ich war schon so oft in solchen Situationen, aber so schlimm wie gerade war es noch nie. Der Hustenreiz wurde immer schlimmer...