16| ›»Neue Perspektiven«‹

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Verwundert faste ich mir an die eben getroffene Stelle, konnte jedoch nichts ausmachen

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Verwundert faste ich mir an die eben getroffene Stelle, konnte jedoch nichts ausmachen. Als mich dann schon wieder etwas anflog duckte ich mich hinter der Tischplatte.

Was war das? Und wo zum Teufel kam das her?

„ äh Miss Moreno, was machen sie da?" verwirrt sah mich Mrs. Kendrick an.
Räuspernd richtete ich mich wieder auf und setzte mich auf meinen Stuhl.
„ für neue Perspektiven der Kunst braucht man neue Blickwinkel." antwortete ich vollkommen ruhig. Mrs. Kendrick sah mich mahnend an bevor sie sich wieder umdrehte und irgendwas an die Tafel kritzelte.

Suchend sah ich mich im Raum um bis ich bei Jackson kleine Papierbälle und ein Rohr aus Papier auf dem Tisch liegen sah. Mal ehrlich wie alt ist er? 3?
Ein Blick in Jackson's Gesicht verriet mir das er krampfhaft versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. Ach ja, ich wollte schon immer mal Jackson's Spucke an meiner Stirn kleben haben.
Und um das nicht auf mir sitzen zu lassen, griff ich nach dem Papierball der auf meinem Tisch gelandet war, und warf ihn zurück zu Jackson. Und wer hätte es gedacht, natürlich traf ich Jackson nicht. Ich verfehlte mein Ziel um ganze 4 Meter. Starke Leistung.
Jackson fing daraufhin an zu grinsen, woraufhin ich meinen schönsten Finger in die Luft reckte. Nur blöd, dass Mrs. Kendrick sich genau in dem Moment umdrehte und meine wirklich nette Geste mitbekam.
„ Also das geht zu weit Mrs. Moreno! Sie werden jetzt vor die Tür, und am Freitag zum nachsitzen gehen!" tobte sie wütend.

Das war doch nicht ihr Ernst oder!? Dachte die jetzt wirklich ich hätte ihr den Mittelfinger gezeigt?

Naja gut, Jackson saß genau in der Mittleren Reihe, was heißt das es von vorne schon so aussehen konnte das ich ihr den Mittelfinger gezeigt hatte. Genervt stand ich von meinem Platz auf, griff nach meinen Sachen und machte mich auf den Weg zur Tür. Aber nicht ohne Jackson davor nochmal einen Todesblick zuzuwerfen. Wegen diesem Deppen dürfte ich am Freitag nachsitzen. Ganz toll. Aber eigentlich muss ich doch da zum Football Spiel.

Die Betonung lag auf eigentlich. Ivy hatte mir berichtet das, dass Football Spiel am Freitag doch ausfällt da ein heftiges Unwetter aufziehen soll und es somit auf nächsten Freitag verschoben wird, was heißt das diesen Freitag doch noch ein Meeting im Veranstaltungskomitee stattfand. Aber ob ich an dem teilnehmen können werde, weiß ich noch nicht.

~

Das Glück, wer hätte es gedacht, war natürlich mal wieder nicht auf meiner Seite. War es das überhaupt jemals?
Da das Football Spiel heute ausfiel, fand das Meeting im Veranstaltungskomitee doch statt, und der Werte Herr Lexington war der Meinung mein nachsitzen in die Mittagspause zu verlegen, sodass ich bei dem Meeting im Veranstaltungskomitee dabei sein konnte. Und genau bei diesem meeting war ich gerade.
„ Aina!?"
„ was? Äh ja?" fuhr ich zusammen und blickte hoch zu Ivy.
„ was hältst du von Flyern und Einladungen mit Leuten in typischer Gatsby Kleidung drauf, für den Sommerball?" wiederholte Ivy ihre Frage.
„ find ich gut, Flyer hatten wir letztes Jahr auch designt."
„ stimmt, also ist das beschlossene Sache. Dann überlegen Aina und ich uns noch von wo wir solche Sachen bekommen und wer für die Bilder Model spielen darf."
„ also wegen der Kleidung könnte Jackson doch mal seine Eltern fragen. Vielleicht haben sie noch Original Kleider in ihren Archiven." schlug Layla vor.
Stimmt daran hatte ich gar nicht gedacht. Jackson's Eltern sind CEO's von »Ellington Fashion«, ein Riesen großes Unternehmen, welches hauptsächlich teure Kleider und Anzüge fertigt. Alle sind Einzelstücke und werden nach den jeweiligen Körper Maßen des Kunden handgefertigt. Ellington Fashion gibt es schon seit Ewigkeiten, weshalb es gut möglich sein kann, dass sie aus dieser Zeit noch Unikate in ihren Archiven haben.
„ stimmt Layla. Jackson, meinst du, du könntest deine Eltern fragen ob sie uns ein paar Kleidungsstücke aus dieser Zeit leihen könnten?" fragte ich an ihn gewandt.
Als er von seinem Notizbuch aufsieht, von dem ich bezweifle das dort überhaupt was drin steht, veränderte sich etwas in seinem Blick.
„ Das kann ich leider nicht." antwortete er.
War ja klar.
„ und darf ich fragen wieso nicht?"
„nein, darfst du nicht."
Sehr freundlich, wie immer.
Genervt verdrehte ich die Augen.
„ also willst du uns garnicht helfen." stellte Ivy neben mir fest und warf mir einen Blick zu.
„ können oder wollen macht doch keinen Unterschied. Ich bleibe bei nein." antwortete er ruhig, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich verkniff es mir ihm nicht jugendfreie Bemerkungen an den Kopf zu werfen, auch wenn ich das gerade wirklich sehr gerne tuen würde. Um mich abzulenken, blickte ich aus dem Fenster. Der Himmel war in ein dunkles Grau getaucht und mit dicken Wolken überzogen. Der Wind rüttelte an den Bäumen, und vereinzelt Blitze es. Nicht mehr lange, dann würde es auch noch wie aus Eimern regnen. Hoffentlich dachten meine Brüder heute daran, auf dem Parkplatz auf mich zu warten. Denn ich möchte ganz bestimmt nicht im Gewitter nach Hause laufen. Bei meinem Glück werde ich dann auch noch vom Blitz getroffen.
Als plötzlich Musik ertönte, welche sich sehr nach einer Gatsby Party anhörte, wendete ich meinen Blick vom Fenster ab.

Jack - vielleicht morgen Herz Where stories live. Discover now