Kapitel 18

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Thomas hatte versprochen mich zu wecken, wenn Minho aus dem Labyrinth kommt. Doch er weckte mich nicht, als ich dann von selbst wach wurde war es schon viel zu spät.

Ich wunderte mich und ging aus der Hütte. Niemand war zu sehen. Ich ging durch den Wald auf die Lichtung. Alles war leer, bis auf vor dem Haupttor. Alle standen versammelt davor. Was war los? Ich rannte auf die Menge zu und drängelte mich nach vorne wo Newt, Alby, Gally, Thomas und...Ronja standen. „Was ist los?" fragte ich dann, doch als ich Minho niergends sah war mir klar was passiert war. „Minho und Jack sind noch nicht zurück!" sagte Newt und wirkte sehr ungeduldig. Allen war klar, dass wenn die beiden nicht bald zurück kommen würden es nicht gut ausgehen würde.

Der allzubekannte Windstoß kam. Die Tore setzten sich in Bewegung. Da sah ich Minho, irgendetwas war komisch. Jack wurde von Minho getragen. Da rief Thomas neben mir plötzlich „Lass ihn liegen!" Ab dem Moment wurde mir klar, dass Minho es unmöglich schaffen konnte. Ich musste ihm helfen. Ich wusste genau, dass ich wenn ich es überlebte eine Strafe bekommen würde, aber alles war besser als Minho zu verlieren. Ich rannte los. Ich rannte schneller als am Nachmittag. Die Mauern schlossen sich und ich quetschte mich hindurch. Die Tore waren nun ganz geschlossen und ich war auf der Seite des Labyrinths.

„Beth, was soll das? Du wirst sterben! Genau wie ich!" Minho ließ sich auf den Boden fallen. „Hey, ich bin nicht hier reingerannt um zu sterben! Hoch mit dir, wir werden Jack verstecken und uns dann auch!" sagte ich voll zuversichtlichkeit, doch innerlich hatte ich Zweifel. Das Gefühl zu wissen, dass man sterben könnte ist nichts im Gegensatz des Gefühls auf der Lichtung zu hocken und zu wissen, dass die Person die dir am meisten bedeutet gerade vielleicht stirbt. Ich bereute meine Entscheidung nicht, ich zog Minho vom Boden hoch und wir versuchten Jack hochzuheben.

Es war dämmerig und im Labyrinth konnte man nicht mehr wirklich viel erkennen. Wir versteckten Jack unter ein paar Efeu Ranken und schoben ihn nah an eine Mauer so, dass man ihn nicht sehen hätte können. Ich hatte noch eine Idee und zwar die Mauer an der Jack lag zu markieren. Also nahm ich einen Stein und meißelte ein X in die Mauer. Ich hoffte einfach nur, dass wir ihn wieder fanden und er nicht davor aufwachen würde und weglaufen würde. Minho und ich rannten dann Ziellos durch das Labyrinth und fanden nach einiger Zeit einen Spalt wo wir uns reinquetschen.

Wir sprachen nicht miteinander, wir hockten nur still nebeneinander. „Liebst du sie?" fragte ich dann und merkte, dass die Wörter laut aus meinem Mund gekommen sind. Es interessierte mich, doch eigentlich wollte ich ihn nicht fragen. Ich wartete trotzdem auf deine Antwort „Ich weiß nicht. Woher soll ich wissen, was liebe ist wenn ich keinen Vergleich habe. Ich denke ich muss erst zwei Personen lieben um zu wissen wen ich mehr liebe" seine Antwort war irgendwie merkwürdig, aber ich verstand was er meinte. „Was magst du an ihr?" fragte ich ihn dann, wieder ohne die große Absicht es wirklich laut auszusprechen, die Fragen kamen einfach so aus mir raus.

„Ähm...ich...sie ist schön” sagte er leicht verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Ein Punkt für mich, wenn er nur mit ihr deshalb zusammen war, bedeutet das, dass er sie nicht liebte. „Okay, man es ist hier echt kalt” sagte ich dann, da schon meine Finger zitterten. „Komm zu mir, dann wird dir wärmer” sagte er und ich rutschte an ihn. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schlief dann irgendwann so ein.

„Minho? Minho wach auf! Wir haben es geschafft!” ich rüttelte an Minho, der immer noch schlief, ich war allerdings von dem öffnen der Tore aufgewacht. „Beth? Was ist los?” fragte er mich müde und verschlafen, doch er erinnerte sich schnell wieder an alles und setzte sich ruckartig auf. „Jack!” sagten wir beide gleichzeitig und rannten los. Minho konnte sich gut den Weg merken und wir hoffen inständig, dass die Mauer so geblieben ist. Wir waren an der Mauer mit meinem X angekommen, hockten uns hin und streichen die Ranken weg. Jacks Gesicht kam zum Vorschein. Er lebte.

Erst in dem Moment fiel mir ein, dass Minho es wegen ihm nicht geschafft hatte „Warum konnte er eigentlich nicht laufen?” fragte ich ihn dann, während er versuchte ihn rausziehen. „Er war umgeknickt und hat wahrscheinlich seinen Knöchel gebrochen” sagte Minho mies dreinschauend. Das erklärte vieles. Minho glaubte, dass er vor Schmerzen bewusstlos war und trug ihn deshalb über den Schultern. Wir hatten Dank Minho endlich das Tor zur Lichtung erreicht, nur eine einzige Person stand davor. Chuck. „Sie leben!” ruft er plötzlich und alle kamen angelaufen.

Minho gab Jeff Jack, dieser brachte ihn dann in eine Art Krankenzelt, ich legte mich vor Erschöpfung erstmal auf die Wiese. „Omg Minho du lebst, ich hatte so große Angst um dich” hörte ich eine hohe quitschige Stimme sagen. Ronja. Um ehrlich zu sein wünschte ich mir in diesem Moment noch im Labyrinth zu sein. Ich schaute kurz auf und sah Minho und Ronja in einem Kuss. Mir wurde übel, ich stand von der Wiese auf und ging. Ich wollte nur noch in meine Hängematte. „Hey Beth, warte Mal kurz” hörte ich Thomas Stimme, doch ich ging weiter. Er holte mich nach kurzem Schritten ein und lief mit mir zu meiner Hütte.

„Beth! Sag es ihm! Du liebst ihn und er dich! Denke ich zumindest, aber du kannst dir das doch nicht gefallen lassen. Jeder, vielleicht außer Minho, würde dich zu hundert Prozent dieser Ronja vorziehen. Sie ist schlimm!” sagte er und ich musste ein wenig schmunzeln. „Weißt du Thomas es geht nicht darum, dass ich Ronja von Minho weg haben möchte. Mein einziges Ziel ist es, dass Minho glücklich ist” antwortete ich und er nickte verständnisvoll. „Ich weiß was du meinst, aber ich denke nicht, dass er mit Ronja annähernd so glücklich sein wird, wie mit dir” nach diesen Worten ging er und ich verschwand in meiner Hütte.

My Minho || Maze Runner / Minho FF/AbgeschlossenWhere stories live. Discover now