Kapitel 12

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Pov. Steff:

Als ich meine Wohnung betrat wäre ich am liebsten sofort wieder rücklings hinaus gestolpert. Vor allem die letzten Tage war es mir immer besser gelungen mich abzulenken und nicht mehr an Yvonne zu denken, was vermutlich vor allem daran gelegen hatte, dass meine Jungs sich dazu entschlossen hatte mir in Bautzen Gesellschaft zu leisten. Ich hatte mich sofort wieder etwas in unsere Jugend zurückversetzt gefühlt... wir hatten unsere Abende bei Nowis Eltern an der Feuerstelle verbracht, waren nachmittags bei meinen Eltern zum Kaffeetrinken und hatten unsere restlichen Zeit bei Hannes und Thomas verbracht und Musik gemacht. Doch es war eine andere Art des Musizieren gewesen als sonst... wir hatten einfach mal wieder drauf los gespielt, ohne darüber nachzudenken, dass am Ende etwas brauchbares rauskommen müsste. All dies hatte in mir wieder die Freiheit entfacht, welche ich als 14 Jährige ganz am Anfang unserer Bandzeit schon immer verspürt hatte. Klar produzierten wir unsere Songs immer noch aus dem Grund, dass es uns spaß machte und nicht nur um Geld zu verdienen... Trotzdem war immer eine gewisse Form des Drucks vorhanden, weil man seinen Fans ja schon etwas anständiges liefern wollte....

Doch jetzt wieder hier in Berlin zu sein und allein in meiner Wohnung zu stehen, verdrängte all diese positiven Gefühle wieder! Einfach alles hier erinnerte mich an das Glück, welches ich noch vor garnicht all zu langer Zeit verspürt, jedoch viel zu wenig wertgeschätzt hatte.

Schon die erste Woche nachdem das mit Yvonne und mir geendet hatte, hatte ich es nicht ausgehalten in meinem Bett zu liegen, weil ich nicht aufhören konnte daran zu denken wie es war, als sie noch dort neben mir lag. An diesen Momenten war ich trotz der kurzen Zeit die unsere Beziehung erst bestanden hatte davon ausgegangen es würde nie wieder anders aussehen... Und ich würde nie wieder neben jemand anderem oder ohne sie aufwachen müssen...

Um mir solche Gedanken heute zu ersparen betrat ich mein Schlafzimmer garnicht erst, sondern ließ mich einfach nur auf die Couch fallen und kuschelte mich in eine der vielen Decken. Zu meiner eigenen Verwunderung dauerte es garnicht so lange, bis ich in einen wieder einmal unruhigen Schlaf verfiel, aus welchem ich erst durch ein nervtötendes Klingeln wieder erwachte. Verschlafen öffnete ich meine Augen, welche große Schwierigkeiten hatten sich an das helle Licht zu gewöhnen.

Ich hatte keine Ahnung wie viel Uhr es war, doch ausgeschlafen war ich definitiv nicht. Missmutig griff ich nach meinem Handy und sah das mein Wecker bereits vor über einer Stunde das erste Mal geklingelt haben musste.

Sofort sprang ich auf und hetzte durch die Wohnung...

Eigentlich hätte ich bis übermorgen noch frei gehabt, aber es schien irgendeinen Zwischenfall mit unserem Team zu geben, zumindest hatte ich dies aus dem kurzen Telefonat mit Samu gestern Nachmittag herausgehört. Ich hatte keine Ahnung, warum ausgerechnet dieser mir die Informationen gab und nicht das The Voice Team selbst, doch ich hatte das ungute Gefühl, dass es eigentlich Yvonnes Aufgabe gewesen wäre und sie einfach nicht mit mir sprechen wollte...

Am Studio angekommen wurde ich etwas verwundert begrüßt. Anscheinend hatte Samu bei der Uhrzeit die er mir geschrieben hatte irgendetwas durcheinander geworfen, denn ich war eine ganze Stunde zu früh....aber naja, dann würde ich solange einfach in meine Garderobe gehen. Ob ich nun dort Löcher in die Luft starrte oder doch Zuhause, machte schließlich nicht wirklich einen Unterschied und alles andere würde sich davon ab auch einfach nicht mehr lohnen. Als ich jedoch auf die Tür zu ging stieg ein mulmiges Gefühl in mir auf.... Denn obwohl bis auf die drei Mitarbeiter am Empfang eigentlich noch niemand hier sein dürfte stand sie einen Spalt breit offen...

Catterkloß: Hold me closerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora