26. Was niemand erwartet

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Jessica
Ich half der wütenden Mira den Stapel Zettel wieder einzusammeln. Man merkte genau, wie ihre Laune jede Sekunde sank, als ob sie eine dunkle Aura um sich rum hatte. „Komm schon, es ist doch nichts passiert", versuchte ich sie aufzumuntern, als wir uns wieder in Richtung unser Zimmer machten. „Nichts ist passiert? Ich hab für die Notizen drei Stunden in der Bibliothek bei stinkenden Büchern und Nerds verbracht und dabei auf das Training mit Shu verzichtet", grummelte sie, „nichts für ungut Shuka." „Ach komm schon, wenigstens zu Yunara hättest du nett sein können", Melody gähnte. „Sag bloß du bist schon wieder müde", Shuka grinste und Melody sah echt aus, als würde sie gleich schlafend auf den Boden legen. „Hey Leute", es war Xander, der ihnen entgegenkam, „wow, was ist denn bei Mira los?" „Frag lieber nicht", Jessica lachte nervös. „Sie wollte eigentlich fragen, wie es Ukyo geht", sagte nun Shuka lächelnd. Jessicas Gesicht nahm einen leichten Rosaton an. „Dem geht's gut. Bald ist er wieder ganz der Alte", meinte Xander lächelnd. „Wenigstens hat sich nicht die halbe Schule angesteckt", murmelte Mira. „Lob den Tag nicht vor dem Abend. Lui ist ja auch noch krank", erwiderte nun Melody mit halb geschlossenen Augen. „Aber mit dem will doch eh niemand was zu tun haben, außer seine stolze Schwester und Gabe", argumentierte Mira. „Warum gehst du und Melody nicht schon vor?", schlug nun Shuka vor, um die Situation noch zu retten. Melody nickte und ging mit der augenrollenden Mira an Xander vorbei. „Sorry", Jessica lächelte nervös. „Es ist eben Mira", Xander grinste.

Kaori
„Yuki Shirosagi, Yunara Tsukino und Kaori Senoo bitte in das Schulleiterbüro. Yuki Shirosagi, Yunara Tsukino und Kaori Senoo bitte", erklang es aus den Lautsprechern. Ich war genervt, da diese Geräusche gerade mein Harfenspiel unterbrachen. Was wollte denn Mr. Jukami von uns? Vorallem warum sollte ich da mit dem wandelnden Tollpatsch und der stolzen Shirosagi antanzen? Ich war sehr versucht einfach nicht hinzugehen. Mir konnte schließlich niemand beweisen, dass ich die Durchsage gehört hatte. Vielleicht war ich eingeschlafen oder hatte Kopfhörer drin? Konnte ja alles sein. Doch trotzdem war ich zugegebener Weise sehr neugierig, was wir nun im Büro sollten. Deswegen machte ich mich auf den Weg. Jedoch ließ ich mir alle Zeit der Welt. Meine Gedanken kreisten zu Zac. Der Sonnenfeger hatte heute ein Battle mit Akira angekündigt. Natürlich wollte ich, dass Zac gewann, weil er es einfach drauf hatte. Doch ich wollte mich auch nicht zu auffällig verhalten. Schließlich würden sich viele Leute der Schule dieses Spektakel nicht entgehen lassen und ich konnte die alle nicht leiden. Nach einiger Zeit kam ich dann in dem Lehrertrakt an und ging zu dem Schulleiterbüro. Natürlich mit Havy-Metal als Begleitmusik, der aus dem Raum des Mathelehrerin dröhnte. Der hatte sie echt nicht mehr alle. Ohne anzuklopfen, ging ich in das Büro rein. Die beiden anderen standen schon vor dem Schreibtisch des Schulleiters. „Ah, Mrs Senoo. Sie haben es also auch geschafft", er sah mich mit einer Mischung aus Belustigung und Genervtheit an. Doch ich zuckte nur mit den Schultern und stellte mich zu den zwei Anderen, die bisher nicht den Mund aufgemacht hatten. Der Tollpatsch hielt sich ein Kühlpack auf dem Kopf. Also war sie Mal wieder irgendwo hingefallen. Wie konnte man nur so doof sein? Die Schwester von Lui Shirosagi sah mich noch nicht Mal an. Doch ich wusste, dass sie mich nicht mochte. Und das konnte ich auch nur erwidern.

Yunara:
Etwas eingeschüchtert stand ich zwischen Lui Shirosagi's Schwester und der gemeinsten Schülerin der ganzen Schule. Die beiden sahen sich zwar nicht an, jedoch merkte man, wie sich ihre Augen gegenseitig bekämpften. Das war irgendwie gruselig. Mr Jukami saß an seinem Schreibtisch und sah zu uns hoch. Ich war etwas erleichtert, als er dann endlich anfing zu sprechen. „Also, ihr wundert euch sicherlich, warum ich euch hierherbestellt habe", er hatte seine Hände gefaltet, „es geht um die Zimmerverteilung. Ihr habt ja alle Einzelzimmer und das ist ein Privileg, dass nicht viele hier haben. Und es hat auch Beschwerden gegeben, weil sich viele Schüler, die zu viert in einem Zimmer wohnen, sich benachteiligt fühlen." „Warum ist das unser Problem?", meinte nun Kaori und hatte die Arme vor ihrer Brust verschränkt. „Ich will nicht den Anschein erwecken, dass hier Leute bevorzugt werden. Ihr wollt ja sicherlich auch nicht, dass euch die Schüler hier schief ansehen, weil sie denken, dass ihr besser behandelt werdet", Mr Jukami sah uns alle drei an. „Als ob mich die Meinung anderer interessiert", Kaori schien echt genervt zu sein, „was sollen wir jetzt hier?" „Ich habe lange überlegt, was ich machen kann. Allen ein Einzelzimmer zu geben, die wollen, erscheint mir zu übertrieben. Vorallem, weil nicht so viele Zimmer zur Verfügung stehen. Das ist der Grund, weshalb ihr alle in ein Zimmer ziehen werdet", Mr Jukami schien es ernst zu meinen. „Nie im Leben leb ich mit den zwei zusammen", Kaori war aufgebracht. „Das seh ich auch so. Warum wird das jetzt aufeinmal entschieden?", Yuki meldete sich zu Wort und auch ich konnte nur den Kopf schütteln. Ich wollte keine Mitbewohner und schon gar nicht die zwei. Ich hätte nichts gegen sie persönlich, aber ich zog mich gerne in meinen Raum zurück und genoss die Ruhe für mich allein. Doch das wäre vorbei mit Kaori und Yuki.

Toyo
Ich fasste es nicht. Ich war so nah an Shu, wie schon lange nicht mehr. Der Weißhaarige dehnte sich gerade. Fast schon konnte ich seinen Atem spüren. Unauffällig lag ich unter einem Busch versteckt und konnte mich gar nicht sattsehen. Wie konnte jemand nur so wundervoll aussehen. Gebannt starrte ich ihn an. Die Stunde, die ich unter dem Busch gewartet hatte, hatte sich vollkommen gelohnt. Zwar waren meine kompletten Klamotten dreckig und mein Bein war eingeschlafen, aber Shus Anblick machte das alles komplett unwichtig. Ich hätte enttäuscht schreien mögen, als der Blader dann aufeinmal anfing zu joggen und mich wieder alleine ließ. Warum war er nur immer so kurz zu sehen? Wollte das Schicksal nicht, dass wir zusammen sind? Nachdem ich noch ein paar Minuten gewartet hatte, stand ich wieder auf und musste dabei feststellen, dass nicht nur mein Bein eingeschlafen war. Mein gesamter Körper war steif, aber das war mir vollkommen egal. Ich starrte auf die Bilder, die ich von Shu geschossen hatte. Einfach Meisterwerke. Langsam begann ich wieder zurück in mein Zimmer zu gehen, jedoch nicht ohne weiter auf die Bilder zu starren. Die kamen alle in meinen speziellen Shu-Ordner, der schon fast 1000 Bilder von ihm enthielt. Nein, ich war natürlich kein Stalker. Ich mochte ihn halt nur.
....
hust,hust

Beyblade Burst InternatWhere stories live. Discover now