KageHina

535 17 4
                                    

Heute mal nur ein kurzer Fluff, weil die beiden einfach aus Zucker bestehen. ^-^
Als ich das Titelbild gesehen hab, wusste ich, dass ich da irgendwann mal was dazu schreiben will. Ich LIEBE es <3

---------------------------------

PoV Hinata

Ich habe keine Ahnung, wie wir in dieser Situation gelandet sind. Eben hatten wir ein so wichtiges Spiel verloren und waren alle frustriert in der Umkleidekabine gestanden. Wir hatten keine Worte miteinander gewechselt, mussten wir aber auch nicht. Wir wussten alle, was in den Köpfen der anderen vor sich ging, denn es war bei allen das gleiche. „Scheiße, ich hätte etwas besser machen müssen.", wobei natürlich jeder sein Bestes gegen hatte, aber in solchen Momenten scheint der eigene Verstand solche Details einfach auszublenden.

Nach und nach verließen alle den Raum, nur ich brauchte etwas länger und meinte, sie sollten ruhig schon gehen. Ich packte noch meine letzten Sachen in die Sporttasche, wobei ich merkte, wie mir unweigerlich Tränen in die Augen stiegen, weswegen ich die Kabine dann doch schnellstmöglich verlassen wollte.
Als ich mich allerdings umdrehte, stand Kageyama vor mir, den ich vorher nicht bemerkt hatte.

Ich sah ihm ganz genau an, dass auch er seine Frustration bald nicht mehr zurückhalten können würde, und so standen wir da, sahen uns an und sagten kein Wort. Als sich allerdings wirkliche Tränen in seinen Augen abzeichneten, die sich langsam ihren Weg über seine Wangen bahnten, durchzuckte etwas meinen Körper, wie ein Blitz, und ich warf mich sofort um seinen Hals, um ihn so schützend, wie nur irgend möglich, in die Arme zu nehmen.

Auch ich hielt mich nicht mehr zurück und ließ meinen heißen Tränen freien Lauf.

Durch meine eigenen Gefühle überwältigt, schaffte ich es nicht mehr, mich auf meinen Beinen zu halten und ließ mich langsam auf die hölzerne Bank hinter mir sinken, wobei ich Kageyama einfach mit nach unten zog, was ihn nicht zu stören schien. Er sank auf den Boden vor mir und vergrub seinen Kopf in meinem Schoß. Seine Finger krallten sich Halt suchend in meinen Rücken und er weinte einfach weiter, während ich, über ihn gebeugt, das gleiche tat.

Einige Zeit verweilten wir noch so, bis wir uns einigermaßen beruhigt hatten und Kageyama sich neben mich auf die Bank hievte, um noch ein wenig durchzuatmen. Plötzlich begann er zu kichern und ich sah ihn verdutzt an, weil ich keine Ahnung hatte, was genau gerade los war. Er hatte seinen Blick genauso zu mir gerichtet und meinte mit einem breiten Grinsen: „Du siehst furchtbar aus, Hinata.". Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und schoss zurück: „Aber sicher immer noch besser als du.". Daraufhin brachen wir beide in schallendes Gelächter aus und die ganze Anspannung und Frustration von eben war vergessen.

Nachdem wir beide an den Waschbecken versucht hatten unsere Gesichter so gut wie möglich wieder normal aussehen zu lassen, packten wir unsere Sachen zusammen und verließen die Kabine und das Areal der Sporthallen. Auf dem Weg sagte erstmal keiner von uns ein Wort, da wir in unsere eigenen Gedanken vertieft waren. Erst, als wir an einer Kreuzung standen, wo sich unsere Wege trennen würden, blieb Kageyama stehen und brach die Stille.

„Ähm Hinata, möchtest du.... Also würdest du vielleicht... ich meine... willstdueinenKaffeemitmirtrinkengehn?", die letzten Worte waren eher ein einziges, so schnell, wie er diese hintereinander gesagt hatte. Mein Kopf brauchte auch erstmal einen Moment, um überhaupt zu verstehen, was überhaupt los war. Prinzipiell war es ja ganz normal, dass zwei Freunde einen Kaffee trinken gehen, wobei Kageyama und ich das noch nie gemacht hatten. Normalerweise hatten wir da auch keine Zeit dazu, weil unser Tag nur aus Schule und Training bestand. Aber irgendwas sagte mir, dass das hier nicht einfach ein Kaffee unter Freunden war – vielleicht ja Kageyamas nervöse Art, die ich von ihm nicht kannte, oder seine Wangen, die einen roten Schimmer angenommen hatten.

Ich ließ mir wohl etwas zu viel Zeit, um die Situation zu verarbeiten, denn Kageyama wollte schon zurückrudern: „Ach, vergiss es, war eine blöde Idee. Du bist bestimmt erledigt und möchtest lieber...".

„Sehr gern. Ich würde sehr gern einen Kaffee mit dir trinken gehen."

Ohne auf seine Reaktion zu warten griff ich nach seiner Hand, wobei ich im Nachhinein selbst nicht mehr so genau weiß, woher ich den Mut dazu genommen habe. Ich zog ihn hinter mir her und stoppte erst, als wir vor einem netten kleinen Café ganz in der Nähe standen.

„Aber der Kaffee geht auf mich."

„Vergiss es, ich habe dich eingeladen."

„Wer zuerst an der Kasse ist, darf bezahlen."

... das Wettrennen habe ich verloren. Dafür aber etwas viel Wichtigeres gewonnen.

Allerlei OneshotsWhere stories live. Discover now