Kapitel 24

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Ich schrie auf, als das Wasser auf mich hinunter prasselte. Es fühlte sich an, als ob jemand mit riesigen Nadeln auf mich einstechen würde. Ich blinzelte einige Male heftig, da das Sonnenlicht blendete. Zac sah auf mich hinunter, stellte das Wasser auf eine angenehme Temperatur.
Tränen rannten mir die Wangen runter. Mein ganzer Körper schmerzte und ich zitterte stark. Ich sah zu Zac, welcher im zum Schampoo griff und mich aufrecht zog. Ich verzog mein Gesicht, jede Berührung tat weh.

Ich versuchte mich trotzdem auf die Beine zu stellen, was schwerer war als sonst. Mir fehlte einfach die Kraft dafür. Ohne ein Kommentar fing Zac an mich zu waschen. Ich ließ es einfach über mich ergehen, wusste gar nicht, was ich sonst anderes machen sollte. Ich glaube ich würde mir sogar mehr wehtun beim waschen als er mir wehtat. Er war erstaunlich sanft dabei. Als er jedoch an meine intimen Stellen kam, versuchte ich seine Hände wegzudrückten, was nicht ganz klappte. Als Zac davon genervt war, klatschte er mir eine. Als ich aber dannach immernoch nicht aufhörte, bekam ich eine, welche mich fast umfallen ließ.

Das Wasser wurde ausgeschaltet und wir stiegen aus der Dusche. Zac wickelte sich ein Handtuch um die Hüfte und fing dann an meinen Körper vorsichtig abzutrocknen. Er selbst trocknete sich dannach ab und föhnte seine Haare, welche ich mit einen Handtuch vortrocknete. Zac merkte natürlich, dass ich versuchte meinen Körper zu verdecken.

"Kannst du endlich mit den Albernheiten aufhören?!" Zischte der Mann, was mich zusammenzucken ließ.

Ich hörte auf meinen Körper zu verdecken und lies meine Hände einfach zur Seite fallen. Zac drückte mir den Föhn in die Hand und ging dann raus. Ich fing an meine Haare zu föhnen, Zac kam nach kurzem wieder rein und legte Anziehsachen ab. Mir war kurz schwindelig und es fühlte sich an, als würde der Raum kippen. Ich stolberte einen Schritt nach hinten, wurde aber dann von Zac gehalten. Ich hatte die Schmerzen an meinen Kopf erst kaum wahrgenommen, doch nun schienen sie schlimmer zu werden und überragen die an meinen Körper. Das was ich im Spiegel sah war blau. Eigentlich war ich mehr blau als alles andere. Nur meine Beine waren kaum betroffen. Als meine Haare trocken waren zog ich die Sachen von Zac an und kämmte mir dann die Haare durch.

Der schwarzhaarige hob mich hoch, was mich aufzischen ließ. Zac ließ dazu keinen Kommentar ab, sondern trug mich einfach runter. Das Haus war von einen leckeren Geruch erfüllt, welcher mir das Wasser im Mund zusammenfließen ließ. In der Küche angekommen ließ Zac mich auf einen Stuhl runter, welcher leider neben Aiden war. Dieser sah zu mir, packte mein Kinn und drehte meinen Kopf. Die Stelle an der er mich getroffen hatte war etwas dick geworden und blau. Wahrscheinlich würde sie auch weiter anschwellen. Ich verkrampfte mich in seiner Nähe, versuchte aber mir nichts anmerken zu lassen. Eher erfolglos.

"Das nächste mal solltest aufpassen, dass du sie nicht am Kopf triffst." Spottete Zac.

"Halt die Klappe." Meinte Aiden nur und strich vorsichtig über die Stelle.

Ich verzog das Gesicht und wollte seine Hand reflexartig wegschauen, doch er fing sie locker auf.

"Wo ist eigentlich der Bengel?" Fragte Logan.

"Bei Kyle." Berichtete Aiden und schaute sich weiter die sichtbaren Wunden an.

Ich fühlte mich unwohl neben ihn. Wollte einfach weg. Doch ich hatte Angst davor wegzugehen. Der fehlende Mann kam in die Küche. Sein Blick war so als würde er etwas suchen.

"Wo ist Tony?" Fragte er.

"Du hattest ihn doch." Meinte Aiden.

"Dieser Knirps!" Knurrte der braunhaarige und verließ die Küche.

"Wer ist Tony?" Fragte ich verwirrt.

"Noch unser Sklave, aber er wird morgen verkauft." Zac tippte irgendwas in sein Handy.

Daraufhin wusste ich nichts zu sagen, doch als schnelle Schritte zu hören waren, drehte ich mich zum Eingang der Küche. Ein blondhaariger Junge kam angerannt und ging sofort zu Logan.

"Wo warst du?" Fragte er.

"Auf Toilette, Sir."

"Mach dich gefälligst an die Arbeit, auf Toilette kannst du, sobald das erledigt ist!" Und da flog der Kopf des Jungen zur Seite.

Mir waren jegliche Gesichtszüge und Farbe aus dem Gesicht gewichen. Von hier aus konnte ich die Tränen des Jungen sehen, welcher versuchte sie zurückzuhalten. Er war vielleicht zehn Jahre alt, hatte blonde, lockige Haare und blaue Augen, aus denen die Farbe gewichen schien. Sie waren so trüb und obwohl ich nie ein Kinderfreund war und noch nie mit ihnen umgehen konnte, so brach der Anblick mir das Herz.

"Beachte ihn nicht." Meinte Aiden.

Kyle kam nun in die Küche und setzte sich an seinen Platz.

"Er ist ein Kind."

"Warst du auch mal. Kinder sind nur Menschen die noch nicht so lange leben." Kyle zuckte mit den Schultern.

"Ihr seid einfach nur Monster. Wie kann man so Herzlos sein!?" Zischte ich und bekam dafür eine gescheuert.

"Benimm dich lieber, Lucy." Aiden schien komplett entspannt zu sein.

Ich hielt mir meine schmerzende Wange. Scheinbar waren hier alle Rechtshänder, weshalb meine linke Wange dementsprechen wehtat. Der Tisch wurde gedeckt, aber ich wollte es mir nicht ansehen und den Jungen helfen, doch Aiden zog mich auf den Stuhl zurück. Ich sah etwas hilflos zu den volltättoowierten, welcher meinen Stuhl an sich zog und einen Arm um meine Taillie legte, sodass ich nicht mehr wegkam.

"Als du an Kyles Handy warst, hast du die Nachicht von mir gelesen?" Fragte er.

Ich verspannte mich. Ich wusste sofort was er meinte. Natürlich wusste ich es. Auch wenn man es wollte und schon aus der Sache draußen war, so konnte man es einfach nur vergessen. Ich schluckte und nickte dann schlussendlich.

"Gut. Dann weist du ja, was demnächst auf dich zukommt."

Als der Tisch fertig gedeckt war und jeder was auf den Teller bekommen hatte, wand sich Logan zu mir.

"Du isst alles. Das wird deine zweite Regel sein, du isst alles auf, was wir dir geben." Bestimmte Logan.

"Wo ist der Unterschied, zu dem ersten Mal, wo ich bei euch war?" Fragte ich.

"Beim ersten Mal wärst du irgendwann nach Hause gekommen." Erklärte Aiden und fing an zu essen.

"Ihr könnt mich doch nicht mein ganzes Leben lang hier einsperren!" Ich sah entsetzt in die Runde.

"Lucy, Tyler ist Sklavenhändler, sobald du bei ihn warst hast du alle Rechte verloren. -" Bevor Zac weitereden konnte unterbrach ich ihn.

"Meine Rechte verloren? Nur weil ein hirnloser mich entführt, verliere ich doch nicht meine Rechte!"

Es war still, die Jungs sahen mich kurz an, dann zu Aiden, welcher mir gegen dne Hinterkopf schlug.

"Iss, sonst stopf ich dir dein Maul mit was anderem." Knurrte er.

Doch mir war der Hunger vergangen. Ich bekam schlecht was runter, aber ich musste essen, schließlich ist es besser als nichts.

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt