Kapitel 12

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Der letzte Tag in der Woche – Freitag. Ino sitzt mit ihren Freunden auf der Mauer vor dem Einkaufszentrum, da sie gerade eine größere Pause haben und in dieser Zeit das Schulgebäude verlassen dürfen. Vor Ino quatschen Sakura, Hinata und Tenten intensiv über die bevorstehende Prüfung. Neben ihr sitzen die Jungs, wo Naruto wieder irgendein Blödsinn macht und anderen zum Teil drüber lachen. Weiter weg von ihnen gehen Temari mit ihren Brüdern und Freundinnen entlang, ohne ihnen einen Blick zu würdigen. Ino ist skeptisch. Schon den ganzen Tag über sagt Temari nichts zu ihr, wie sonst auch. Sie ignoriert sie einfach, was Ino Bedenken gibt; 'Hat sie was großes geplant?' fragt sie sich und bekommt sogar ein bisschen Angst davor. In ihrer Hand hält sie ein goldenes Medaillon, was von ihrer Mutter ist. Lange hatte sie dieses Stück nicht mehr in der Hand gehabt und gerade das gibt ihr, auch wenn nur minimal, Kraft. Sie vermisst ihre Mutter, mehr denn je.

Shikamaru, der den Blödsinn von Naruto und seine lachenden Freunde ignoriert, schaut besorgt zur Blondine. Er erkennt, dass ihre Augen glasig werden und dass sie etwas in der Hand hat. Er bemerkte Temari beim vorbei gehen auch, was ihn ebenso misstrauisch macht. Gerade will er von der Mauer aufstehen um zu Ino zugehen, Sai hatte jedoch die gleiche Idee und ist schneller. Er steht vor ihr und fragt sie, was sie in der Hand hat. Mild lächelt sie: „Ein Medaillon von meiner Mutter." antwortet sie knapp. Sai hat sein gewöhnliches Lächeln im Gesicht: „Wie geht es dir? Du wirkst etwas betrübt."

Sie schüttelt mit dem Kopf: „Es ist alles bestens." lügt sie und schaut zu ihrem Medaillon. Nicht nur Shikamaru hat die Lüge angehört, sondern auch Choji, der besorgt zum Nara schaut. Gerne würden sie etwas tun aber Ino ist so verschlossen und weicht ihnen aus. Jetzt auch bei Sai, der zu ihr sprach: „In letzter Zeit bist du so anders." merkt er an. Ino steigt von der Mauer ab und entschuldigt sich kurz bei ihm ehe sie davon geht. Sakura ruft ihr hinterher aber sie reagiert nicht.

„Was ist denn los mit ihr?" fragt Tenten besorgt an Shikamaru und Choji gerichtet.

„Sie ist nicht mehr so nervig und anhänglich wie sonst." hat es selbst jemand wie Neji bemerkt.

„Vielleicht hat sie ihr Mädchenproblem?" fragt Lee naiv, wobei er von den Mädchen böse angeschaut wird. Naruto muss lachen und legt einen Arm um seinen Augenbraun-buschigen Freund, bevor er auch ein Kommentar dazu abgibt mischt Choji sich ein: „Ich glaube, dass es etwas ernstes ist. Ino war sonst nie so."

„Die Blume verblüht." sagt Sai leise. Choji nickt traurig. Shikamaru schaut verwirrt zum blassen Jungen. Diese Worte treffen ihn gerade mehr als er dachte. Jedoch, wie die Anderen, weiß er nicht, was er tun kann damit Ino wieder die Alte wird.

Auch im Gartenclub ist sie verschlossen und kümmert sich nur um die Pflanzen, dabei trägt sie Kopfhörer und nimmt kaum etwas von der Außenwelt wahr. Shikamaru kommt kaum an sie ran und er bemerkt, wie leer ihre Augen wirken. Er ist mehr als nur besorgt um sie und hat ein schlechtes Gewissen. War sie wegen ihm so? War der Fehler größer als erst angenommen? Nach dem Unterricht will er mit ihr reden doch sie ist schnell aus dem Wintergarten geflohen, da kam er nicht hinterher.

Ino läuft alleine den Weg Nachhause. Bei sich Choji und Shikamaru zuhaben würde sie nicht aushalten. Sie ist so schon den Tränen nahe. Kurz vor ihrem Haus sieht sie wen am Briefkasten. Sie erkennt Hidan sofort. Aufgerechnet er. Er kommt ihr entgegen und hat sein typisches Grinsen aufgesetzt, was jedoch schnell verschwindet als er Ino weinen sieht. Er rennt die letzten Meter zu ihr: „Hey Püppchen, was ist los?" fragt er, zu ihrer Verwunderung sogar behutsam und bleibt vor ihr stehen.

„Ich vermisse bloß meine Mum." antwortet sie schluchzend. Ohne zu zögern nimmt Hidan sie in die Arme. Sie weitet ihre Augen, so hätte sie ihn nie eingeschätzt aber anscheinend steckt auch in Hidan ein mitfühlendes Herz. Diese Umarmung hilft ihr sogar. Lange hält er sie, ohne dass sie es erwidert und streichelt sie am Rücken. Nachdem er sich langsam löst, wischt er ihr die Tränen weg: „Soll ich noch ein bisschen bei dir bleiben?" fragt er sie leise. Nachdenklich schaut sie ihn an ehe sie nickt. Hidan behält einen Arm um sie als sie zum Haus gehen. Drinnen setzen sie sich in die Küche am Tisch, wo nebenbei der Wasserkocher kocht. Hidan ist so oft zu besucht, dass er weiß wo alles steht und liegt. Er stellt zwei Tassen auf den Tisch und die kleine Schale mit Zuckerwürfel: „Welchen Tee möchtest du?" fragt er sie und sie antwortet mit Pfefferminze. Das Wasser ist aufgekocht und Hidan gießt es in die Tassen. Ino muss mild lächeln: „Danke Hidan."

ON MELANCHOLY HILL │Naruto FFWhere stories live. Discover now