be my boyfriend ³⁰

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Chapter Thirty
Be my boyfriend

"Schatz, was redest du da?", griff Taehyungs Mutter ein und zog ihren Ehemann an seinem Ärmel zurück. "Merkst du denn nicht, dass seine Abwesenheit Tae in diesen Zustand gebracht hat. Wir können ihn nicht von Tae trennen. Insbesondere wenn es ihm so schlecht geht."

"Unsinn!", warf er laut in dem Raum und schüttelte wütend den Kopf. "Er!"
Mit seinem Zeigefinger deutete er abwertend auf Jungkook. "Ist der Grund wieso wir Taehyung zum zweiten Mal mit diesem Zustand ins Krankenhaus bringen mussten.

"Was ist hier los?", ertönte Taehyungs kleinlaute Stimme. Sie alle hatten nicht bemerkt, wie sich seine Tür geöffnet und er herausgekommen war. Nun schnellten alle Köpfe in seine Richtung, alle Münder, die zum Reden angesetzt hatten, schlossen sich.

"Schätzchen.", hauchte seine Mutter überwältigt.
Sie eilte zu ihrem Sohn, um ihn zu stützen, da er kurz davor war die Wand vor Kraftlosigkeit herunter zu rutschen.
Sie konnte es kaum glauben den Jugendlichen wieder reden zu hören und laufen zu sehen. In den vergangenen drei Wochen war er nicht ansprechbar gewesen. Verdammt, sie hatte sogar mehrmals am Tag gecheckt ob er überhaupt noch atmete.

Doch er lehnte die Hilfe seiner Mutter ab und schob ihren Arm zur Seite, denn sein Blick fixierte jemand anderes.
"Gguk", murmelte er leise und taumelte einige Schritte vor, um mit Jungkooks Oberkörper zu kollidieren, da er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

"Tae was machst du hier, du sollst dich nicht belasten.", entgegnete er besorgt und stützte den Kleineren.
Taehyung reckte seinen Kopf, um in die schwarzbraunen Augen des Älteren zu schauen. "Du warst nicht mehr im Zimmer... ich dachte du seist gegangen.", murmelte er.Jungkook schüttelte den Kopf bevor er sich nach vorne beugte, um einen Kuss auf Taehyungs Stirn zu hauchen.

"Ich habe dir doch versprochen, nicht mehr zu gehen, Wölkchen."
Bei dem bekannten Klang des Spitznamen aus Jungkooks Mund schlich sich ein müdes Lächeln auf Taehyungs Gesicht, ehe er jenes an seitlich auf Jungkooks trainierter Brust ablegte. Allmählich wurde sein eigener Kopf ihm zu schwer.

"Na komm ich bring dich wieder aufs Zimmer." Er warf noch einen Blick zu Taehyungs Eltern und sah wie dessen Vater ihn mit strengen, tobenden Augen beäugte. Jungkook konnte ihm ansehen, dass er Taehyung am liebsten von ihn gezerrt hätte, doch wegen seiner Kondition schwieg. Zumindest vorab. Dann lief er, ohne den Blick weiter zu beachtend, Taehyung stützend in das Einzelzimmer und verfrachtete ihn wieder ins Bett.

"Schließ deine Augen und ruhe dich aus.", brummte Jungkook dem Jugendlichen zu, doch jener schüttelte trotz der Erschöpfung den Kopf. Obwohl seine Augen immer wieder von selbst zufielen, versuchte er wach zu bleiben. "Wenn du wieder aufwachst, werde ich neben dir sein.", versicherte ihm Jungkook letztendlich und tatsächlich ließ Taehyung es dann zu und war keine zwei Minuten später weggedämmert.

_________

Die gesamten nächsten Tag verblieb Jungkook neben Taehyung. Er ging nur kurz nach Hause, um sich umzuziehen und zu duschen, fuhr danach aber direkt wieder zu dem Jugendlichen. Auch wenn jener schlief, rührte er sich wie versprochen nicht von der stelle. Würde Taehyung aufwachen und Jungkook nicht neben sich sehen, so würde er sicherlich wieder Panik kriegen und sich auf die Suche machen. Was er in seinem Zustand definitiv kein weiteres Mal machen sollte. Sogar in der Nacht blieb Jungkook meistens bei und schlief auf dem kleinen Sofa.

Er wollte Taehyung so wenig wie möglich alleine lassen, insbesondere weil das alles überhaupt erst durch seine Fehler passiert war.

Momentan waren ihre Finger miteinander verschränkt, während sie einen Film schauten. Wer hätte es gedacht - ein Smart TV in einem Krankenzimmer, auf welchem man sich sogar bei Netflix einloggen konnte - natürlich mit seinem eigenen Account, falls man einen besaß. Doch dann wiederum fiel dem Älteren ein, dass Taehyungs Eltern verdammt viel zusätzlich bezahlten, damit er in überhaupt in diesem Luxus-Einzelzimmer lag. Also war es das Mindeste. Die Summe wäre wahrscheinlich Jungkooks jährliches Einkommen - wobei er ja noch nicht einmal angefangen hatte zu arbeiten, sondern erst in einigen Monaten zum Anfang des neuen Schuljahres beginnen würde.

Sein Blick wanderte zu Taehyungs Hand, die auf seiner eigenen lag, schweifte über die gebräunten, schlanken Finger. Er setzte sich gerade auf und drehte sich zu dem Teenager, welcher bis dahin auf den Fernseher konzentriert war und ihn nun aus großen, fragenden Augen anschaute.

Jungkooks Finger fanden ihren Weg zu seinem Nacken und der Jüngere erschauderte, als er die kühlen Hände auf seiner Haut verspürte. Er holte die Kette unter dem Pullover hervor, ehe er den Verschluss öffnete und sie Taehyung entnahm.

"Was wird das?", hinterfragte jener. Jungkook hielt die Kette zwischen seinen Fingern und nahm den Ring aus jener. Taehyung legte den Kopf schief, als Jungkook ihn ernst anblickte, der Film war längst vergessen.

Jungkook griff wieder nach Taehyungs Hand und steckte den Ring wieder an dessen schlanken Ringfinger. Das Gefühl des kühlen glitzernden Ringes an seinem Finger erfüllte den Braunhaarigen mit Wärme. "Du musst ihn nicht mehr versteckt bei dir tragen.", begann Jungkook leise.

"Trag ihn wieder an deiner Hand - dort, wo er auch hingehört und wo, es jeder sehen kann. Jeder darf ruhig wissen, dass du zu mir gehörst." Taehyungs Mund fiel offen und er starrte auf das Herz, welches aus bunten Steinchen geformt wurde und anschließend in Jungkooks Gesicht.

Die Augen des Älteren schimmerten verdächtig und auch hatte sich ein Kloß in seinem Hals gebildet, welcher ihm das weitersprechen erschwerte. "Ggukkie, was soll das bedeuten...?", hauchte er leise.

"Ich weiß ich habe dich viel gequält und dir Schmerzen zugefügt, ob bewusst oder unbewusst. Ich schwöre, ich dachte es sei das Beste für dich, aber ich glaube ich habe mich geirrt." Jungkook schüttelte den Kopf, schämte sich für seine eigenen Handlungen der Vergangenheit. "Es tut mir so Leid, dass ich das nicht früher realisiert habe..."

Taehyung fuhr ihm mit seiner Hand, an dessen Handrücken der Infusionszugang war, über die Wange und versuchte sich an einem zittrigen Lächeln. "Es ist nicht schlimm, Gguk. Hauptsache du bist jetzt bei mir." Die Worte des Jugendlichen verstärkten seine Emotionen nur noch mehr.

"Ich weiß ich kann die Vergangenheit nicht umkehren, was geschehen ist, ist geschehen. Aber zumindest aus der Zukunft sollte ich das beste machen. Ich will es wieder gut machen, Taehyung.

Lass mich an deiner Seite sein und das wirklich für immer. Wenn du es nicht mehr willst, nehme ich dir das nicht übel, ich habe es verdient."

Auch Taehyung traten durch die rührenden Worte Tränen in die Augen und er schlug dem Älteren spielerisch gegen den Bizeps, während seine Augen nicht nur vor Tränen funkelten. Es war das Funkeln, welches immer in ihnen auftrat, wenn er bei Jungkook war. Das spielerische Funkeln, welches Jungkook so sehr liebte und dennoch eigenhändig wie eine Flamme erstickt und erloschen hatte. Und jetzt, nach mehreren Monaten war das Funkeln in Taehyungs Augen zurückgekommen. Denn Jungkook wollte bei ihm sein und bleiben.

"Natürlich du Idiot!", lachte der Braunhaarige unter Tränen. "Natürlich will ich es - will ich dich noch immer.", flüsterte er seinen Satz zu Ende.

Ein Lächeln umspielte Jungkooks Lippen und er umschloss Taehyungs Hand mit seinen eigenen. Da jene größer waren, verschluckten sie beinahe die des Teenagers gänzlich. Mit seinem Zeigefinger strich er über den Ring, welchen er Taehyung vor gut vier Monaten als Versprechen und Zeichen ihrer ewigen Liebe geschenkt hatte. Er fuhr das geschwungene Herz nach, während er Taehyung liebevoll in die Augen schaute. Obwohl die Berührung so subtil war, verpasste sie Taehyung Gänsehaut am ganzen Körper.

"Sei mein fester Freund, Taehyung."

Taehyung lachte leise auf, parallel dazu kullerte ihm eine Freudenträne über die gerötete Wange. Das war typisch Jungkook und dieser Satz weckte so viele schöne Erinnerung.

Jungkook fragte ihn nicht, ob er sein fester Freund werden wollte. Sondern er forderte ihn auf, es zu werden. Genau wie beim ersten Mal, bevor sie ein Paar wurde. Da hatte er exakt das gleiche gesagt. Und diese Version gefiel dem Jugendlichen tausend Male besser.

Er nickte stürmisch, krächzte noch ein kleines "Ja", ehe er seine Arme um den Hals des Lehrers schlang. Sie beide weinten in den Armen ihres Geliebten und waren so glücklich wie seit langem nicht mehr. Das einzige was zählte, war, dass sie endlich wieder vereint waren und sich hatten.

Dabei vergaßen sie für einen Moment lang glatt die ganzen Schwierigkeiten, in denen sie sich befanden. Von den Schwierigkeiten, die sie in Zukunft noch erwarteten, ganz zu schweigen

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