LOVE LESSONS | TK. ✔

honey golden & milky white skin ²⁰

Chapter Twenty
honey golden & milky White skin

Jungkook genoss die wenigen Sekunden, in denen sich Taehyungs und seine Lippen berührten, dachte an rein gar nichts. Doch als er den leichten Gegendruck auf seinen Lippen fühlte, realisierte er was er überhaupt tat.

Hastig löste er sich von dem Jüngeren und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen, als könne er dadurch das Geschehene rückgängig machen. Der junge Lehrer verfluchte sich innerlich dafür, sich nicht unter Kontrolle halten zu können.

Er konnte doch nicht mit so einem kleinen Fehler alles kaputt machen und seine gesamten Vorsätze über Bord werfen.

Taehyung zeigte keinerlei Reaktion, außer dass er auf de Seite drehte, wodurch sein Gesicht in Jungkooks Richtung zeigte, und schlummerte friedlich weiter. Wahrscheinlich hatte er den Kuss nicht einmalrichtig wahrgenommen und im Schlaf automatisch erwidert, als er den Druck gegen seinen Lippen verspürte. Zumindest hoffte Jungkook darauf, denn so würde er sich nicht daran erinnern können und das war auch besser so.

Jungkook räusperte sich, um sich wieder zu fangen und um nicht erneut die Kontrolle zu verlieren, stand er auf um den Raum zu verlassen. Doch die kleinlaute Stimme des Braunhaarigen ließ ihn in seiner Bewegung inne halten.

"Geh nicht...", flüsterte er müde, seine Augen hielt er dabei weiter geschlossen und wahrscheinlich war er vor Erschöpfung nicht einmal in der Lage sie richtig zu öffnen.

"Du solltest dich ausschlafen", erwiderte Jungkook mit wenig Emotionen, doch der zarte Griff an seinem Handgelenk hielt ihn erneut vom Gehen zurück. "Bleib..."

Jungkook seufzte leise auf und wuschelte sich mit seiner freien Hand durch seine rabenschwarzen Haare. Sein Herz wollte nicht gehen, am liebsten würde er die ganze Nacht nur dasitzen und dem schlafenden Engel anschauen. Doch sein Verstand warnte ihn davor, sagte ihm es sei falsch. Wenn er in Taehyungs Nähe war, konnte er sich nicht unter Kontrolle halten. An allem zweifelte er und verlor beinahe die Beherrschung und jeglichen Anstand, wollte nur seine Begierde stillen.

Deswegen versuchte er sich von dem Jüngeren fern zu halten, nur so viel wie möglich mit ihm zu reden und kühl zu bleiben, seine Emotionen zu verdrängen. Denn ansonsten konnte er für nichts mehr garantieren, genau wie es vor einigen Minuten geschehen war.

Mit sich ringend, stand Jungkook wie festgewurzelt am selben Fleck und schaute auf Taehyungs zierliche Hand, die in einem lockeren Griff um seinem Handgelenk geschlungen war.

Am liebsten wollte er sie abschütteln und das Zimmer verlassen, doch er konnte es nicht. Er brachte es nicht übers Herz. Die Frostschicht, die sich um seinem Herzen gebildet hatte, schmolz immer mehr. Mit jedem Anblick seines Exfreundes wurde sein Herz wieder ein Stück wärmer.

Mit größter Vorsicht entfernte Jungkook die Hand des schlafenden Jungen von seinem Handgelenk. Doch er legte sie nicht wieder neben dem Körper des Braunhaarigen.

Er führte die sonnengeküsste Hand zu seinen Lippen, bevor er einen zarten Kuss auf dessen Rücken hauchte. Anschließend verschränkte er die schlanken Finger mit seinen eigenen, wobei der Kontrast zwischen Honigfarbener und milchig weißer Haut noch stärker wurde.

Scheiß auf den Verstand.

Zumindest für einige Minuten. Taehyung würde sich am nächsten morgen so oder so nicht daran erinnern können. Also würde es nicht Schaden seine Sehnsucht ein wenig zu stillen.

Mit diesem Gedanken setzte Jungkook sich erneut neben sein Bett und beobachtete Taehyung, dessen Haut im schwachen Mondschein und dem goldenen Schein der Nachtischlampe wie die Sterne am Himmel glitzerte. Seine dunklen, langen Wimpern warfen Schatten auf seine Wangenknochen und machten sein Gesicht gemeinsam mit den Lichtverhältnissen zu dem schönsten Schattenspiel, welches Jungkook eh und je zu sehen kriegen würde. Ein wahrliches Kunstwerk.