Kapitel 9

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Es blieb nicht lange Still im Haus. Da Aiden das Fenster auf hatte, konnte ich hören, wie ein Auto kam, die Türen zugeknallt wurden und sich die Jungs draußen noch begrüßten. Aber es passierte sonst nicht viel. Ich konnte den Besuch nicht verstehen, auch nicht als sie reinkamen. Meine Blase drückte etwas  aber ich hoffte es drinne behalten zu können, bis vielleicht jemand kam um nach mir zu schauen. Tatsächlich waren nach einer guten Stunde Schritte zu hören. Ich war kurz erleichtert. Aber wusste nicht ob es wirklich ein Grund zur Erleichterung war.

Als die Zimmertür sich öffnete, kam der Geruch vom Rauch mir sofort entgegen. Die Person die kam, kannte ich nicht. Sie hatte blonde, fettige Haare, trug ein Hemd, welches sich etwas über seinen Bauch spannte. Sein Blick lag auf mir. Ein flaumiges Gefühl breitete sich in mir aus, als er meinen Körper Zentimeter für Zentimeter betrachtete. Leise schloss er die Zimmertür als er dann auf mich zukam, wollte ich zurückweichen, aber ich konnte mich nicht wirklich bewegen.

"Du bist also Lucy." Er sah mir nicht ins Gesicht, sondern nur auf meinen Körper, welcher zum Glück von Zacs Klamotten bedeckt war.

Aber dies störte ihn nicht. Er packte den Saum des T-Shirts und zog es nach oben. Ich versuchte nach ihn zu treten und schrie gegen den den Knebel, seine Hand legte sich im meinen Hals und drücken zu. Der Schrei erstickt und ich kniff meine Augen zusammen.

"Psch. Schön still sein. Wir wollen doch nicht, das jemand uns hört." Hauchte er.

Bei seinem Atem wurde mir übel. Es war einfach nur der Geruch von Zigarren und Zigaretten gemischt. Ich schnappte nach Luft, bekam aber keine. Langsam kam die Panik immer näher. Er ließ meinen Hals los und ließ seine Hände von meinen Bauch hoch zu meiner Brust fahren. Sie umgriffen meine kleine runde Brust und fingen an sie schmerzhaft zu kneten. Weinend schrie ich gegen den Knebel. Eine Hand wanderte zu meiner Mitte und ich versuchte mich dagegen zu wehren, aber er legte trotzdem seine Hand fast ungehindert drauf. Schritte waren zu hören. Sie waren schnell. Der Mann ließ in den Moment von mir ab, als die Tür aufgestoßen wurde. Ergeben hob er seine Hände und ein Lächeln lag auf seine Lippen.

"Ich hab nichts gemacht." Meinte er und wich zurück, als Aiden auf ihn zukam.

"Sieht man!" Zischte er und daraufhin landete seine Faust im Gesicht des Fremden.

Zac hatte den Schlüssel für die Handschellen und öffnete sie. Er zog das Shirt runter und legte seine Arme unter meine Kniekehle und Schulter. Zusammen mit mir richtete er sich auf und ging aus den Zimmer, wo der Mann von Aiden zugerichtet wurde. Weinend vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Im Wohnzimmer angekommen setzte er mich auf der Couch ab und hockte sich vor mich hin und wischte mir die Tränen weg, welche aber schnell von neuen ersetzt wurden.

"Alles gut, schau wir sind doch da. Der böse Mann kann dir nichts mehr tun." Meinte er ruhig.

Ich bemerkte den Mann nicht, welcher da saß und alles beobachtete. Logan, welcher neben mir saß, legte seinen Arm um mich.

"Wo hat er dich angefasst, Kitten?" Fragte er.

Ich zeigte auf die Gegend und als ich daran dachte, liefen mehr Tränen über mein Gesicht. Mein Hals tat weh, war auch gerötet. Aiden kam mit den anderen im Schlepptau zurück.

"Junge was soll das? Wieso rastet du wegen so einer scheiß Geisel aus!" Schrie er.

Er hatte eine gekrümmte Haltung eingenommen beim Laufen, sein eines Auge war jetzt schon komplett zugeschwollen, zudem hatte er eine gebrochene Nase und aufgeplatzt Lippen. Aiden kam auf mich zu und sah sich meinen Hals an.

"Mit etwas Glück werden da keine Flecken drauß." Kommentierte Zac.

"Stimmt."

"Hallo? Was ignorierst du mich?!" Meckerte der Raucher.

"Sie ist Jungfrau." Antwortete der andere Fremde.

Er trug ein Hemd und sah recht vornehm aus. Nur sein schwarzgefärbtes Haar mit den neongrünen Strähnen passte nicht ganz ins Bild.

"Ist mir doch egal, was sie ist!"

"Sie soll nicht von jemanden wie dir bedreckt werden, Jason. Das übernehmen wir selbst. Hätten wir es nicht früher gemerkt, wärst du einen Kopf kürzer. Ihr könnt gehen." Logan stand auf.

"Unsere Verhandlungen sind so oder so beendet." Meinte er.

"Was?! Das lass ich mir nicht gefallen!" Schrie dieser Jason.

"Halt die Klappe!" Zischte der andere.

Logan begleitete beide hinaus, wobei der eine sich immernoch beschwerte. Mitlerweile hatte sich mein Atem beruhigt, aber es liefen immernoch Tränen. Meine Nase begann zu krappeln. Zac zog mich auf seinen Schoß und kurz nachdem Logan die Haustür geschlossen hatte, musste ich niesen. Da ich es versuchte zurückzuhalten klang es eher wie das Niesen eines kleines Hundes.

"Gesundheit." Entgegnete die drei Synchron.

"Das war gruselig." Gab ich zu und schniefte.

Zac streichelte meine Seite. Dann wanderte seine Hand hoch. Und ich? Ich ließ es zu. Wusste nicht, wollte es nicht wissen, wie es war, wenn ich sie von etwas intimen abhielt. Als seine Hand sich über meine Brust legte, streichelte er sie leicht. Mit einen Schniefen kommentierte ich es.

"Jede andere würde sich nach sowas wehren. Würde schreien. Alles andere als ruhig sitzen. Sag mir, was ist deine Motivation, das hier jetzt ruhig auszuhalten?" Wollte Zac wissen.

"Ich möchte keine Schmerzen haben." Gab ich zu.

Zac zuckte mit der Schulter.

"Dann ist es eine schlaue Entscheidung." Gab er zu und ließ von meiner Brust ab.

Plötzlich wurde ich umgeschubst, sodass ich auf der Couch lag, meine Beine aber immernoch über Zacs Schoß waren. Aiden sah von seinen Handy auf, mein Kopf lag nun fast bündig zu seinen Schenkeln. Er legte seine Hand auf meinen Kopf. Mein ganzer Körper zitterte, ich wollte nicht angefasst werden. Aber ich wollte auch keine Schmerzen. Ich muss hier irgendwie wegkommen, wenn ich Schmerzen habe, wird das bestimmt nichts.

"Kochst du heute abend?" Fragte Zac an Logan gerichtet.

"Keine Lust, ich mach Salat aber sonst gibt es Brote." Entschied der braunhaarige.

"Und was wenn sie dir helfen würde?" Wollte Zac wissen und strich über meine Beine.

"Vergiss es, niemand kommt in meine Küche." Meinte der Koch sofort.

Geisel - kein EntkommenWhere stories live. Discover now