Unterwegs

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Wow wir haben heute die 2k geschafft!! Noch mal danke 😊

Deshalb gibt es heute etwas früher ein neues Kapitel  :)

(Mir fiel leider kein Titel ein, mit dem ich mich zufrieden geben kann. Wenn ihr Ideen habt schreibt es liebend gerne in die Kommentare!!)

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Neugierig drehte sich Thea um ihre eigene Achse. Mit ihren Fingerspitzen glitt sie über die bunten Sitzpolster und schmunzelte über das ausgefallene Muster. Sichtlich wunderte sie sich über die Metallstangen mitten im Weg schenkte denen allerdings nicht lange ihre Aufmerksamkeit. Sie blickte aus dem großen Fenster und beobachtete die vorbei laufenden Menschen.

"Stimmt etwas nicht?", wunderte sich Lennox. Alea konnte sich ebenfalls nicht erklären was so interessant an einem Sitzpolster oder Fenster sein sollte.
"Es ist nur... Ich bin noch nie mit der Bahn gefahren. Alles hier ist so neu für mich", erklärte Thea begeistert. Obwohl Aleas Schwester vor Freude strahlte war sie selbst traurig.

Ihre Schwester kannte all diese alltäglichen Dinge nicht und freute sich über normale Aktivitäten wie spazieren gehen oder mit einer heruntergekommenen Bahn fahren. Orion hielt sie alleine in ihrem goldenen Käfig gefangen. Kein Wunder, dass sie so verunsichert war als ihr Wanderer ging. 

Plötzlich rüttelte der Wagon und die drei wurden nach vorne geworfen. Die Bahn fuhr los. Unbeholfen griff Alea nach Lennox' Hand um nicht runter zu fallen, während Thea lachend auf dem Boden kullerte. Unterstützend zog sie sich an einer Haltestange hoch.
"Jetzt weiß ich wofür die ganzen Stangen hier sind - hat mich schon gewundert", bemerkte sie lachend.
"Wir sollten uns hinsetzen", schlug Lennox schmunzelnd vor. Sie setzten sich auf einen leeren Viererplatz. Während sich die Mädchen eine Bank teilten nahm Lennox gegenüber von ihnen Platz.

"Hier ist es stickig!", jammerte es aus seiner Jackentasche. Ein wütender grüner Kopf trat hervor. Das war Keno! Er schlief zwischendurch ein und blieb die ganze Taxifahrt ruhig in der Jackentasche. Nun schien ihm allerdings der Kragen zu platzen.

"Du kannst in Aleas Rucksack. Dort hast du mehr Platz", fiel Lennox entschuldigend ein. Sie konnten nicht riskieren, dass ein Landgänger ungewollt den Magischen erblicken könnte, weshalb er sich wohl oder übel verstecken musste. Das ließ sich der Kobold nicht zweimal sagen. Gekonnt sprang er aus der Lederjacke und landete auf dem staubigen Boden gleich neben dem Rucksack. Er öffnete den Reißverschluss einen  Spalt weit und quetschte sich durch die Öffnung hindurch.

"Das war's dann wohl mit unserem Frühstück", scherzte Alea, denn in der Tasche befanden sich die Brote, welche Cassaras für sie schmierte.
"Lass uns noch etwas übrig", warnte Lennox Keno lachend. Aus der Tasche trat lediglich ein lautes Grunzen hervor. 

"Wir können es uns ebenfalls bequem machen. Bis wir in Manheim sind dauert es einandhalb Stunden", bemerkte er beiläufig.
"Dann solltest du unbedingt schlafen. Deine Augen sind feuerrot", antwortete Thea. Lennox lachte.
"Natürlich sind meine Augen überfordert. Ich sehe meine Freundin ja auch doppelt". Er grinste frech.
„Nun ja ihr beide scheint mir sehr müde. Konntet ihr letzte Nacht nicht gut schlafen?", hakte Thea fürsorglich nach.
"Ja, so könnte man das auch sagen", deutete Alea an. Fragend runzelte Thea die Stirn.
"Wir wurden von Loreley gerufen!", löste Alea schließlich auf.  Thea schien nun noch verwirrter als zuvor.
"Eine Staue ruft nach euch?", wiederholte sie skeptisch und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
"Nein, ganz so abgedreht war das nun auch nicht", widerlegte sie daraufhin,
"Ich spreche von der Nixe Loreley. Du hattest Recht mit deiner Theorie!". Theas Augen weiteten sich und ihr Mund stand offen als hätte sie heißen Tee getrunken.
"Loreley war also tatsächlich eine Nixe? Und den Tempel gibt es wirklich?", stammelte sie aufgeregt. Man sah ihr an wie sehr sie das begeisterte. 

"Habt ihr etwa eure Eltern getroffen?", fügte sie etwas ruhiger hinzu. In Erinnerungen schwelgend bejahte Lennox ihre Frage.
"Wow, das freut mich so sehr für euch - obwohl ihr ohne mich dort ward", lachte sie. Alea lachte ebenfalls entschuldigend und erzählte ihr von dem edlen Tempel, Loreleys Hintergrundgeschichte und schließlich wie sie auf Marianne und Xenia trafen. Gebannt lauschte ihre Schwester der Geschichte. Ab und zu ergänzte Lennox Aleas Beschreibungen oder schilderte das Geschehen aus seiner Sicht. 

Die drei waren so sehr in ihrem Gespräch vertieft, dass die neunzigminütige Fahrt wie im Flug verging und ehe sie sich versahen waren sie in Manheim, wo sie umsteigen mussten. 

Es dauerte nicht lange und der nächste Zug war da. Dieser war etwas voller als der zuvorige und es wurde eng auf den Plätzen.

"Dort drüben ist noch ein Vierer frei", bemerkte Alea und deutete auf die letzten zwei freien Sitzbänke. Diesmal saßen Alea und Lennox nebeneinander. Thea nahm gegenüber von ihnen Platz. Der Rucksack lag währenddessen gleich vor ihren Füßen. 

Der Zug blieb noch immer im Bahnhof stehen, da noch weitere Fahrgäste einstiegen. Aus dem Augenwinkel erspähte Alea eine Gruppe von Teenagern. Sie waren ungefähr in deren Alter.
Zur Gruppe gehörten drei Jungs und zwei Mädchen, welche geradewegs auf sie zu liefen. Die meisten von ihnen waren dunkel gekleidet und zierten ihren Hals mit schweren silbernen Ketten. Ein Mädchen von ihnen hatte sich teilweise einzelne Strähnen pink gefärbt, trug eine auffällige neon Jacke und einen kurzen schwarzen Faltenrock. Ein weiterer Junge sprang ihr sofort ins Auge. Er war etwas jünger als die anderen, schien sich in seiner Freundesgruppe aber trotzdem wohl zu fühlen. 

"Ist der Platz noch frei?", fragte einer der drei Jungs. Er war locker einen  Kopf größer als Alea selbst und hatte braunes welliges Haar, welches ihm ungezähmt ins Gesicht hing. Sein Holzpfällerhemd war zwei Nummern zu groß und hing locker aus seiner kaputten Baggyjeans raus.

Er wartete erst gar keine Antwort ab und setzte sich gleich neben Thea. Seine Beine breitete er soweit aus, dass Thea selbst kaum noch Platz hatte. Derweil blieben seine Freunde hinter ihm stehen, führten allerdings ihre eigenen Gesprächen, weshalb der Jungen den drein seine ganze Aufmerksamkeit schenkte.

"Ich heiße Kai", stellte er sich selbstsicher vor. Alea wusste nicht was es war, doch sie mochte Kai auf anhieb nicht. 

Alea Aquarius Band 7 (Fanfiction)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora