Prolog

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  • Gewidmet Deadpool alias Wade Winston Wilson
                                    

Wenn man 'Selbstmord' googelt stößt einem als erstes die Nummer der Telefonseelsorge entgegen, blöd nur dass die mir nicht helfen können. Als nächstes würde dann der Wikipedia-Artikel zum Thema Suizid folgen, aber dort findet man keine direkte Anleitung. Und unter der Anzeige habe ich dann einen Artikel über Pierce Brosnan gefunden, der der festen Überzeugung ist nie an Selbstmord gedacht zu haben - wer's glaubt wird selig, Pierce. Also habe ich die Sucheingabe geändert, anstatt nur 'Selbstmord' habe ich also 'Selbstmordanleitung für Dumme' eingegeben. Und siehe da, raus kam; 'Selbstmordanleitung - in fünf Minuten tot!' Klingt als erstes doch sehr überzeugend, richtig? Tja, das habe ich mir auch gedacht. Dann habe ich also angefangen diese Anleitung durchzukauen, mehrmals. Blöderweise habe ich keine Schlafstörungen und demnach auch keine Tabletten, habe mich aber gefragt, ob ich mich auch einfach mit Gras zudröhnen könne. Aber dafür war mir der Stoff dann doch zu gut. Tja, und einen Föhn habe ich auch nicht. Außerdem besitze ich auch keine Badewanne und in einer Dusche kann man sich nicht ertränken - das habe ich schon probiert. Und anstatt mich weiter mit klischeehaften Selbstmordanleitungen zu befassen, habe ich beschlossen das Ganze ganz klassisch durchzuziehen.

So kommt es übrigens auch, dass ich jetzt auf einem Dach stehe, mir den Arsch abfriere und meine letzte Zigarette rauche. Die Sicht ist durch meine schwarze Sonnenbrille ziemlich getrübt und ich hätte mir eine Jacke anziehen sollen, anstatt nur in einem schwarzen Sweatshirt herumzulaufen. Allerdings hätte ich vielleicht besser einen Anzug anziehen sollen - für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich doch in den Himmel komme. Aber ich habe nur diese eigentlich ausgedienten Chucks und dazu würde der Anzug wiederum bescheuert aussehen.

Ich zieh noch einmal an der Zigarette, genieße meinen hoffentlich letzten Zug und schließe die Augen. Dann blase ich den Rauch wieder hinaus. Zum Abschluss werfe ich den übriggebliebenen Kippenstummel achtlos auf den Schotter hinter mir. In Filmen schließt man jetzt ganz dramatisch die Augen. Die breiten ihre Arme aus und tun so als könnten sie fliegen. Das tue ich nicht, stattdessen beschließe ich mit einem Salto abzutreten, allerdings kann ich keinen - weswegen die Idee auch sofort wieder verworfen wird. Also ein letztes Mal ein- und ausatmen, die Knie leicht beugen und dann springen. Endlich sterben.

Blöd nur, dass ich unsterblich bin.

Jack Carter Ist UnsterblichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt