Teil 8 Jonathan

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Dieses Mal wurde mein Bewusstsein nicht zurück geholt weil die Schmerzen aufflammten sondern weil sie abflauten. Die lodernden Flammen wurden kleiner, kälter. Mein Inneres war auf einmal von einer wohligen Wärme gefüllt.
Verwundert über die starke Verbesserung öffnete ich blinzelnt die Augen.
"Jetzt Rück ihm doch nicht so auf die Pelle Timothy!"
Die Stimme schien von weiter weg zu kommen doch ich wusste dass es Williams war. Das erste was ich erkannte, war Timothy, welcher sich besorgt über mich gebeugt hatte. Dann wandte er das Gesicht nach hinten.
"Er wacht auf!" Die helle Stimme des Jungen riss mich aus der Betäubung. Auf einmal nahm ich auch den Rest des Raumes war. William der auf uns zu kam, das Sofa auf dem ich lag, der Küchenteil weiter hinten im Raum...
Ich richtete mich auf bis ich halbwegs gerade saß. Dann bemerkte ich sie. Ein Stück weit hinter Timothy stand eine dunkelhäutige, schwarz gekleidete Frau mit grüngelben Katzenaugen und etwas zu großen Katzenohren. Meine Nackenhaare richteten sich auf und meine Muskeln spannten sich an.
"Ein Dämon?", zischte ich. Ich wusste dass wir für den Krieg gegen die Menschen mit Dämonen Frieden geschlossen hatten aber nach all den Jahren der Feindseligkeit war das nunmal immernoch meine Reaktion. Außerdem war der Krieg schon seit 600 Jahren nicht mehr meine Sache. Sondern die meines älteren Bruders Wolf Bloods, der Kriegskönig.
"Ganz ruhig! Sie gehört zu mir. Du kannst ihr Vertrauen."
Ich sah zu meinem Bruder und entspannte mich. Im Vergleich zu mir und Wolf war William nicht gerade die hellste Kerze auf dem Leuchter, aber sein Instinkt wem man trauen konnte und wem nicht, hatte sich noch nie getäuscht.
"Sie war diejenige die sich geheilt hat."
"Nun ja, geheilt würde ich nicht direkt sagen, schließlich ist er ja noch nicht gesund. Aber ich hab ihm Medikamente zubereitet und verabreicht." Meldete sich die Dämonin jetzt zu Wort. Ich sah sie an.
"Vielen Dank."
Sie schüttelte den Kopf.
"Danke deinem Bruder, er hat mich hergeholt. Ich habe nur meinen Job gemacht."
Ich nickte und bedankte mich nicht bei William.
"Was hatte ich den überhaupt?"
"Eine vampirische Blutvergiftung. Aber es war kein reines Vampierblut. Deswegen konnte ich dir ja so leicht helfen."
Ich nickte nachdenklich.
"Wo hast du das denn überhaupt hergehabt?"
Ich sah William Verständnislos an. Wie schon gesagt, er ist nicht die hellste Kerze am Leuchter. Ich erzähle ihm kurz bevor ich wegen Blutvergiftung fast abkratze, dass ich Timothys Blut getrunken habe. Wo hab ich die Blutvergiftung also her? Ich schüttelte den Kopf.
"Du weißt es also auch nicht?"
Ich ignorierte William. Selbst der Junge hatte es kapiert. Oder zumindest einen Verdacht, denn er starrte betroffen auf seine Füße und war auch sehr still geworden, was für ihn dann doch eher untypisch ist.
"Timothy." Sein Kopf schnellte nach oben.
"Du hast dich doch gewundert warum du in Größe und Reife den anderen in deinem Alter immer hinterhergehinkt bist? Und warum deine Verletzungen immer so schnell geheilt sind?" Der Junge nickte nur.
"Das liegt schlicht und einfach daran dass du kein reiner Mensch bist. Du bist ein Halbvampir. Meine Blutvergiftung ist der endgültige Beweis dafür."

TimothyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt