Kapitel 14

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Über die nächsten Wochen spielte sich eine immer bessere Routine bei mir ein.
Ich stand früh auf, ging zur Arbeit und hatte ein Auge auf Peter, während Rose sich um Papierkram kümmerte und den Bestand der Bibliothek durcharbeitete.
Seit sich das Wetter von Tag zu Tag verschönerte, kamen auch wieder viel mehr Leute in die Bibliothek, was den Umsatz um einiges erhöhte und auch die letzten finanziellen Sorgen beiseite räumte.
Lia wurde vor ein paar Wochen eingeschult und auch Charlie besuchte wieder regelmäßig die Schule, wo wir es uns problemlos leisten konnten.
Mrs Bucket weigerte sich zwar Willys Hilfe dafür anzunehmen, sodass es im Endeffekt Charlie selbst war, der nun dafür aufkam, auch wenn er so gar nichts von der Idee hielt. Und Willy natürlich auf seiner Seite hatte.
„Wofür soll der Junge in die Schule? Dort wimmelt es nur so von miesgelaunten Langweilern, die einem die Kreativität rauben. Seht mich an", sagte er dann immer, „ich war seit ich elf war in keiner Schule mehr und weiß alles, was ich wissen muss!"
„Du meinst, wie man seine eigenen Süßigkeiten gegen sich aufbringt?", erinnerte ich ihn lachend. Zuletzt hatte ich ihn tatsächlich dabei beobachtet, wie seine Schokoladenmännchen ihn durch die Fabrik jagten und mit Zuckerwürfeln nach ihm warfen.
„Oder eine Karte liest", meinte Mrs Bucket und grinste uns alle an.
Keine zehn Minuten zuvor erzählte Willy von einer seiner Reisen nach Indien, bei der er seltsamerweise in einem winzigen Dorf in Russland gelandet war.
Das war auch der Punkt, an dem er sich geschlagen gab.
Den Nachmittag verbrachten die Jungs dann allerdings doch damit sich neue Ideen einfallen zu lassen oder bereits bestehende weiterzuverfolgen.
Willy hatte mich schon mehrere Male gefragt, ob ich nicht auch mit ihm und Charlie zusammenarbeiten wollte, aber ich lehnte jedes Mal wieder ab. Was nicht bedeutete, dass ich nicht doch gerne noch vorbeischaute und zu allem Möglichen meine Meinung abgab oder Vorschläge machte.
Willy schaute unterdessen nun häufiger in der Bibliothek vorbei. Er leugnete es, aber ich war mir sicher er hatte Gefallen an Peters und Lias Neugier über sein ‚geheimnisvolles Leben' gefunden. Er behauptete zwar, dass es sich um reine Unternehmensangelegenheiten handle und Kinder immer noch die besten Kritiker waren, wenn es darum ging seine Schokoladenvariationen zu probieren, aber das Strahlen in seinen Augen jedes Mal, wenn er den Laden betrat und seine Bemerkung, ich solle nicht so nuscheln, wenn ihm keine Ausrede einfiel, sobald ich fragte, warum Charlie dann nie vorbeikam, bewiesen mir das Gegenteil.
Die zwei Wochen darauf war Willy verreist. Zu einem Kunden nach Thailand. Ursprünglich wollte Charlie mit ihm gehen, aber Mrs Bucket fand, dass er noch etwas zu jung für derartige Reisen war und außerdem war da ja noch die Schule.
Und ich hatte jemanden kennengelernt. Sein Name war Steve.
Er war ein bisschen älter als ich, vier Jahre und ein paar Monate, war einen Kopf größer als ich und ziemlich gut gebaut für jemanden, der in einer Anwaltskanzlei arbeitete.
Er kam jeden Nachmittag nach der Arbeit im Laden vorbei, danach gingen wir spazieren und redeten über Gott und die Welt.
Charlie hatte ihn auch schon kennengelernt und heute Abend sollte er auch den Rest der Bucketfamilie kennenlernen.
Ich war unglaublich nervös, auch wenn ich gar nicht so richtig wusste weshalb. Steve war der perfekte Mann: charmant, höflich, er brachte jeden um sich herum zum Lachen, er liebte Kinder über alles (Peter, Lia und auch Charlie hatte er sofort ins Herz geschlossen) und er verdiente nicht schlecht, was natürlich nicht wichtig, aber dennoch ein Pluspunkt war.

 Steve war der perfekte Mann: charmant, höflich, er brachte jeden um sich herum zum Lachen, er liebte Kinder über alles (Peter, Lia und auch Charlie hatte er sofort ins Herz geschlossen) und er verdiente nicht schlecht, was natürlich nicht wichtig...

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Das Abendessen verlief besser als ich gedacht hätte. Jeder verhielt sich normal, es entstand kein unangenehmes Schweigen und jeder schien ihn von Anfang an zu mögen.
Steve saß auf Willys Platz direkt gegenüber von mir, was ihn überhaupt nicht störte, auch nicht als Großmutter Georgina und Großmutter Josephine anfingen ihn von beiden Seiten über Strickmuster zu belehren. Es schien ihm sogar zu gefallen.
Nach dem Essen verabschiedete er sich von allen und wir gingen noch ein paar Schritte bis zu seinem Auto, das er vor der Fabrik geparkt hatte.
„Du hast eine wundervolle Familie, hat dir das schon mal jemand gesagt?"
Ich musste lächeln und hakte mich aus seinem Arm aus um ihn direkt ansehen zu können.
„Die beste. Ich glaube sie mögen dich."
„Ja? Ich war mir nicht ganz sicher, mit der Zeit ging mir das Wissen über Wollarten aus."
„Oh ja. Mir wäre nach einer Minute schon nichts mehr eingefallen."
Jetzt lachte auch er und griff nach einer Haarsträhne, die mir ins Gesicht fiel, um sie hinter mein Ohr zu streichen.
Ich genoss das Gefühl wie seine warme starke Hand meine Wange berührte und musste mir auf die Lippen beißen um nicht wie ein kleines Kind loszukichern.
„Hättest du Lust morgen Mittag einen Café trinken zu gehen?", fragte er und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen.
Der Abstand zwischen uns ist immer kleiner geworden, bis nur noch ein paar Zentimeter unsere Gesichter voneinander trennten.
„Sehr gerne", flüsterte ich jetzt beinahe und sah abwechselnd von seinen strahlend blauen Augen zu seinen Lippen.
Ich spürte, wie sich mein Herzschlag verdoppelte, als er auch schon die letzten Zentimeter, die uns voneinander trennten überdrückte und seine weichen Lippen auf meine legte.



Haaa haha #plottwist  :D
Ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht allzu sehr, aber ich kann es Willy und Lynn doch nicht ganz so einfach machen XD
Fragt mich bitte nicht, wieso ich ausgerechnet an Steve Rogers denken musste... rein optisch natürlich! Ansonsten wird mein Steve relativ wenig mit Cap zu tun haben.
(By the way... Team Cap oder Team Iron Man? Ich schwanke da ja immer. War ursprünglich Team Tony, aber im Moment bin ich eher Team Steve...)
Trotzdem, Steve ist ein guter Kerl, hasst ihn nicht schon im Voraus!

Außerdem, hab ich die Woche wirklich extrem viel Arbeit auf den Hals bekommen und ich merke, dass die Qualität meiner Kapitel nachlässt und ich Willy, wie ich ihn gerne hätte, nicht mehr so rausarbeiten kann. Dementsprechend wird die nächsten 2-3 Wochen recht wenig von mir kommen, bis ich vollends zufrieden bin.
Geplant sind momentan übrigens um die 34 Kapitel, was sich mit den Überarbeitungen noch ändern kann.
Danach wird es eine längere Pause geben, bis ich ein genaues Konzept für Teil 2 habe, außerdem habe ich Freunden versprochen noch andere Fanfictions zu schreiben (weiß noch nicht, ob ich die auch veröffentliche).
Nachschub ist also auf jeden Fall versprochen!

(PS: Ich bin nicht sonderlich gut darin, "romantisch" zu schreiben... Ich brauche da immer ewig und besonders für Willy wird das noch eine richtige Herausforderung... aber ich gebe mein Bestes!)

My Life With Willy WonkaWhere stories live. Discover now