chapter 33

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Auch am nächsten Tag tauchte Taehyung nicht auf, jedoch war es mir so recht.

Als er dann den Tag darauf wieder nicht erschien machte ich mir schon Vorwürfe.

Ich war mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass er wegen mir beziehungsweise Jungkook nicht kam, aber daran sollten die Performances nicht leiden.

„Jimin, weißt du was mit Tae ist?", versuchte ich mich zu informieren, jedoch wusste niemand etwas.

„Er ist den ganzen Tag in seinem Zimmer und kommt nicht raus. Höchstens um sich 'was zum Essen zu holen", erzählte er.

War es meine Schuld, dass er sich so zurückzog? War ich möglicherweise zu hart zu ihm?

Schuldgefühle machten sich in mir breit. Sollte ich mich entschuldigen?

Aber Jungkook wollte doch nicht, dass ich mich nochmal mit ihn treffe.

Ich sollte es tun, ansonsten zerfressen die Schuldgefühle mich.

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Zögernd klopfte ich an der Tür. Es kam keine Antwort somit trat ich einfach ein.

Jungkook musste ich leider belügen. Ich erzählte ihm, ich hätte einen Arzttermin.

Da lag er. Unter seiner Bettdecke vergraben in seinem Bett.

„Namjoon Hyung, ich habe gesagt, ich will nicht reden", verwechselt er mich ohne aufgeschaut zu haben.

Ich räusperte mich. „Ich bin es."

Abrupt drehte er sich um und ich erkannte sein blasses Gesicht.

„Geht es dir gut?", vergewisserte ich mich. Vielleicht war er auch einfach nur krank?

„Das interessiert dich sowieso nicht", murmelte er und vergrub sich wieder.

Langsam ging ich auf das Bett zu und setzte mich. „Sonst wäre ich nicht hier."

Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen Arm, den er prompt unter die Decke zog.

Er machte keinen Muchs, weswegen ich das übernahm:„Tae, ich wollte mich bei dir entschuldigen."

War ich eigentlich bescheuert?

„Ich glaube ich war neulich zu hart zu dir", erklärte ich.

„Du hast mich einfach so aufgeregt und das ganze hat sich hoch gespielt und-", ich stoppte.

„-naja, du weißt schon."

Ich hatte schon das Gefühl er würde mir überhaupt nicht zu hören, weil er nicht reagierte.

„Nein, ich verstehe dich. Ich bin der Jenige, der zu weit gegangen ist", zeigte er mich sein Gesicht.

„Ich bin alles hunderte Male durchgegangen und ich kapiere es. Ich war ein Idiot und jetzt habe ich bei dir total abgeloust."

So zerbrechlich hatte ich ihn noch nie gesehen. Ehrlich gesagt zweifelte ich schon an seiner gefühlvollen Seite.

„Nein, es ist okay. Ich verstehe dein Handeln auch, wenn es vielleicht ein bisschen zu übertrieben war", zeigte ich Verständnis.

Er schien irgendetwas in meinem Gesicht zu suchen, da er es ausgiebig studierte.

„Was ist?"

„Wie kann es sein, dass du nach all dem Scheiß, den ich getan habe immernoch mit mir redest?"

Ich zuckte die Achseln.
Offen gesagt hatte ich vor nicht mehr mit ihm zu reden, aber die Dinge haben sie wohl geändert.

„Ich wollte mich einfach nur bei dir entschuldigen, mich vergewissern, dass es die gut geht und dich bitten wieder zum Training zu kommen", gab ich kund.

„Y/n!", quängelte er meinen Namen und ich guckte nur erschrocken.

„Wieso musst du so sein?", jammerte er und drehte sich wieder auf die Seite.

„T-tut mir leid", stammelte ich perplex.

„Warum tut es dir jetzt schon wieder leid? Du hast doch gar nichts getan."

Ich denke die Verwirrung war mir anzusehen und als er sich wieder mir zu wendete entdeckte er sie.

„Entschuldigung, du machst es mir einfach nicht leicht über dich hinwegzukommen", erklärte er es mir.

Er war dabei über mich hinwegzukommen?

„Oh, ehm, 'tschuldigung." Erneut quängelte er und vergrub seinen Kopf.

Ein wenig Zeit verging und ich beschloss mich wieder auf den Heimweg zu machen.

„Naja, also ich hoffe, ich sehe dich am Montag wieder und zwar mit etwas mehr Farbe im Gesicht", tätschelte ich ihm den Rücken und erhob mich.

Gerade als ich die Tür öffnen wollte setzte er an und ich hielt in der Bewegung inne.

„Y/n, danke und tut mir leid, dass ich es nicht vorher gesehen habe."

Ich drehte um und sah ihn mit gerunzelter Stirn an.

„Ich meine, dass du zu gut für mich bist und etwas Besseres verdient hast", klärte er mich auf.

Ich legte den Kopf schief. „Sag soetwas nicht." Meine grauenvoll Seite kannte er eben noch nicht.

„Wieso nicht?", bohrte er nach, aber ich schüttelte den Kopf.

„Wir sehen uns." Verließ ich sein Zimmer.

Jeder hatte doch diese Seite und dunkle Geheimnisse von denen niemand etwas wusste.

Klar, bei einigen sind sie schlimmer und bei anderen weniger, aber letztlich haben wir sie alle.

Gedanken versunken ging ich zur Tür und bemerkte überhaupt nicht, dass Jimin mich beobachtete.

„Alles gut?", hakte er vermutlich wegen Taehyung.

Durch den Wind blickte ich zu ihm. „J-ja, alles gut."

„Ich denke er wird Montag wieder kommen un-", er schnitt mir das Wort ab:„Ich meine, ob es dir gut geht."

„Achso, ja klar", versicherte ich mit einer abwegigen Handbewegung.

Ich war froh, dass das mit Tae geklärt war und ich mich komplett auf den Umzug mit Jungkook fokussieren konnte.

Jimin und ich verabschiedeten uns und ich machte mich auf zur Bahn.

Mittlerweile taten meine Beine kaum noch weh, dennoch bevorzugte ich es nicht zu Fuß zu gehen.

Mit Jungkook war abgesprochen, dass ich sofort in unsere zukünftige Wohnung komme damit wir dort weiter planen und einräumen konnten.

Inzwischen sah es schon fast bewohnbar aus. Wir hatten die letzten Tage viel daran gearbeitet.

Ende nächster Woche könnten wir wahrscheinlich schon dort schlafen.

Mit meinem jetzigen Vermieter war auch alles geklärt. Bis zum Ende des Monats sollte meine Wohnung frei sein.

„Hey, babe." Er gab mir einen Kuss und widmete sich wieder der Wand, die gestrichen werden musste.

„Wie war der Artztermin? Alles in Ordnung?",

Artztermin? „Ehm, ja, alles bestens.", fiel mir mein Alibi wieder ein.

„Kann ich dir helfen?", wechselte ich fix das Thema. Er nickte und reichte mir einen Pinsel.

𝐃𝐎𝐌𝐈𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐌𝐀𝐊𝐍𝐀𝐄𝐋𝐈𝐍𝐄 || bts ff ✔Where stories live. Discover now