Teil 17: Besuch bei den Generälen

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Fix und fertig schleppte sich Daria zum Krankenflügel des Palastes.

Sie musste heute wieder Trainieren, nachdem sie zwei Tage eine Pause machen konnte.
Da Gomorra auf einer Mission war, unterrichtete sie Odin und seine Übungsprogramm, war die Hölle.
Sie dachte immer, dass Gomorras Training anstrengend war, doch im Gegensatz zu Odins, war es das reinste Zuckerschlecken.

Morgen würde sie dann das erste Mal ihre mentale Starke trainieren. Auch dieses Training würde sie zusammen mit Odin machen... sie hoffte nur, dass er dort weniger anstrengend sein würde.

Daria öffnete die vertraute, weisse Tür im hintersten Teil des Krankenflügels und betrat den kleinen, hellen Raum dahinter.
Einen Moment blieb sie einfach nur an der Tür stehen und betrachtete ihren Vater. Er lag bleich und regungslos in dem weissen Bett.
Nur das regelmässige auf und ab seiner Brust, lies darauf schliessen, dass er nicht tot war.

Genau eine Woche war es her, seitdem sie herausgefunden hatte, dass Königin Lilith ihre Mutter war.
Als sie dann gemeinsam hier her kamen, erklärte sie Daria, dass Lorenz beim Angriff durch den Anguilles schwer verletzt wurde.
Odin hatte zwar den Befehl sowohl Daria als auch Lorenz nach Styx zu bringen, konnte dies jedoch nicht umsetzten. Hätte er Daria gesucht, wäre der Mensch mit Sicherheit an seinen Verletzungen gestorben.
Deshalb hatte er Lorenz so schnell wie möglich hier her gebracht, um ihn zu behandeln.
Als er danach zurück ins Dorf ging, war von Daria keine Spur mehr zu finden.
Er hatte angenommen, dass sie geflohen war. Doch als er in den umliegenden Dörfern nach ihr suchte, war dies erfolglos.
Er konnte ja nicht ahnen, dass sie mit Ezra mitgegangen war und sich bereits weit weg von ihrer Heimat befand.

Hier in Styx hatten die Heiler alles für Lorenz getan, was sie konnten. Nun hiess es einfach abzuwarten, bis er aus seinem Koma aufwachte.

Daria kam daher täglich vorbei, um nach ihm zu sehen. Sie blieb nie lange und sagte auch nie etwas, während sie alleine im Krankenzimmer ihres Vater stand.
Auch heute verbrachte lediglich ein paar Minuten im Krankenzimmer, bevor sie den Raum wieder verliess. Sie musste sich nur vergewissern, dass sein Zustand unverändert war.

„Ah, da sind Sie!" hörte sie eine Stimme hinter sich. Erschrocken drehte sie sich und, entspannte sich aber wieder, als sie eine junge Frau vor sich sah. Sie hatte die blondhaarige noch nie zuvor im Schloss gesehen und fragte sich, wieso sie nach ihr gesucht hatte.

„Ich wurde geschickt, um Sie zu holen. Wenn Sie mir bitte folgen würde." sagte sie und lief den Gang hinunter, im Vertrauen, dass Daria ihr einfach folgen würde.
Was sie auch tat.
Die rothaarige Dämonin war sich zwar nicht ganz sicher, ob es so klug war, einer Fremden zu folgen, jedoch hatte ihr sowohl Ezra als auch Gomorra mehrmals versichert, dass sie hier im Palast sicher war.

Die Dienerin führte Daria zu einem -ihr mittlerweile wohlbekannten- Raum: das Zimmer, wo sich die sieben Generäle der Königin aufhielten.

Ohne ein weiters Wort, verbeugte sich die Frau und ging den Gang weiter entlang, bis sie hinter der nächsten Ecke verschwand.

Verwirrt blickte ihr Daria hinterher, bevor sie ihren Blick wieder auf die Tür vor ihr richtete.

Sie nahm an, dass sie zu den Generälen gehen sollte, wieso, wusste sie nicht.
Etwas zögerlich hob die rothaarige die Hand, um an die Tür zu klopfen, als diese ruckartig aufgerissen wurde.

„Na endlich! Ich hab schon sehnsüchtig auf dich gewartet." sagte die blondhaarige Frau offensichtlich erfreut und zog sie in eine Umarmung.
Stocksteif stand Daria überrumpelt da, ohne die Umarmung zu erwidern.
Als sie sich wieder von ihr löste, betrachtete Daria mit grossen Augen sprachlos die wohl schönste Frau, die sie je in ihrem Leben gesehen hatte.
Die Königin, Lilith, war schon unglaublich schön aber selbst sie verblasste beim Anblick der blondhaarigen Schönheit.
Ihre langen, welligen, hellblonden Haaren sahen so aus, als ob jede Strähne sorgfältig frisiert wurde. Ihre elektrisierenden, blauen Augen strahlten eine Lebendigkeit und Energie aus, die einen völlig in den Bahn zogen. Auch an ihrem Körper konnte man rein gar nichts aussetzen.
Sie war komplett makellos, man könnte fast schon sagen, perfekt.

DaemoniumWhere stories live. Discover now