Teil 5: Wer ist Ezra?

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„Ich bin Jäger." antwortete ihr Ezra und setzte sich in Bewegung. Sie hatten schon genug Zeit verschwendet.
Daria nickte und folgte ihm.

Schweigend liefen sie nebeneinander her. Daria war tief in ihren Gedanken über die Geschehnisse vertieft, während Ezra in seiner Reisetasche wühlte. Als er gefunden hatte, was er suchte, zog er das Stück Papier und einen Stift hervor. Ohne irgendwelche Tinte zu gebrauchen, schrieb er direkt los.
Die Nachricht an seine Kollegen war nicht lang, er informierte sie nur kurz über die Ereignisse und seine weiteren Pläne.
Als er fertig war, knüllte er es zusammen und warf es zu Boden, wo es sogleich in Flammen aufging.

Erschrocken starrte Daria auf das kleine Häufchen Asche, welches übriggebliebene war. Zu tief in Gedankenversunken, hatte sie nicht mitbekommen, was Ezra genau gemacht hatte.

„W-was war das?" fragte sie zögerlich und zeigt mit dem Finger auf die Überbleibsel des Papiers, welches gerade wie aus dem Nichts in Flammen aufgegangen war.

Ezra warf ihr einen leicht irritierten Blick zu. „Wir haben hier schon genug Zeit verschwendet, wir sollten dringend los." winkte er ihre frage ab und setzte sich in Bewegung.

Unsicher folgte Daria dem blondhaarigen Mann. Erst jetzt wurde ihr bewusst, auf was sie sich hier eingelassen hatte.
Ezra konnte die Aura eines Dämonen spüren, er kannte ihn sogar und wusste wo er sich aufhält.
Zudem würde er noch dort hin gehen, auch ohne sie.

Es war wohl klar, dass irgendetwas mit Ezra nicht stimmte, aber sie wusste nicht was.

Natürlich war es unter diesen Umständen mehr als nur dumm, die nächsten Tage mit ihm zu verbringen, dass war ihr bewusst. Dennoch war er bisher nur nett zu ihr und hatte sie sogar vor dem Biest gerettet. Er war ihre einzige Chance jemals in die Nähe des vermeintlichen Entführers ihres Vaters zu gelangen, folglich würde sie ihn auch weiterhin begleiten.

Daria nahm sich fest vor ihm gegenüber misstrauisch zu bleiben und sich in acht zu nehmen. So hoffte sie, früh genug zu merken, falls sie in Gefahr sein sollte.

Die beiden liefen einige Stunden gemeinsam durch die Berge. Manchmal war der Weg sogar so steil, dass sie klettern mussten.
Viel sprachen sie dabei nicht.

Als die Dämmerung einbrach, deutete Ezra plötzlich auf eine kleine Höhle etwa einen Meter weiter oben in der Felswand.
„Ich denke wir übernachten hier. Für heute sind wir relativ gut vorangekommen." sagte er und deutete zu seiner linken.

Daria war einfach nur erleichtert, endlich eine Pause machen zu können. Sie schaute in die Richtung, in die er gezeigt hatte und erblickte den Eingang zu einer Höhle knapp einen Meter über dem Boden. Sie kletterte in die Höhle und setzte sich erschöpft auf den kalten Boden.

Sie hoffte schwer, dass Ezra sein Ziel bald erreichen würde und sie sich schnell auf den Weg zu diesem Dämon machen könnten.

Eine kurze Zeit nach ihr, kletterte auch Ezra mit einem Stapel Äste und Zweige in die Höhle. Er ordnete sie schön säuberlich an und zündete sie mit Hilfe eines Feuersteins an.

Dankbar kroch Daria näher zum Feuer und streckte ihre Handflächen in die Richtung der Flammen, um sich etwas aufzuwärmen.

„Woher kommst du eigentlich?" fragte sie nach einer Weile. Sie hatte Ezra noch nie zuvor gesehen und normalerweise verirrte sich niemand in das abgelegene Bergdorf.

„Aus der Hauptstadt." antwortete er knapp.
Sie war noch nie in der Hauptstadt ihre Landes gewesen. Sie war generell noch nie ausserhalb ihres Dorfes...

Daria hatte Angst ihn irgendwie zu belästigen, aber sie konnte sich nicht zurückhalten. „Ist es schön dort?" fragte sie weiter, aus purer Neugier, wie es wohl an anderen Ort war.

DaemoniumWhere stories live. Discover now