~Epilog~

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So...eigentlich wollte ich den ja schon gestern veröffentlichen, aber DarcyNarcy hats mir verboten, beschwert euch bei ihr xD UND JETZT WILL ICH WISSEN, WARUM!!

Auf ein letztes Mal! ^-^

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Ich strich meiner Schwester sanft über die hellbraunen Haare. Die eine Strähne, die schon immer noch etwas heller gewesen war, hing über ihren geschlossenen Augen. Ihre Lider flackerten kurz bei meiner Berührung, aber sie schlief weiter. Wie jeden Morgen, wenn ich versuchte, sie zu wecken.

Aber heute wollte ich sie nicht wecken. Ich wollte mich verabschieden. In diesem Moment begriff ich, dass meine Entscheidung bereits gefallen war.

„Ich hab dich lieb", flüsterte ich meiner Halbschwester leicht lächelnd zu, strich ihr die Haarsträhne aus dem Gesicht und entfernte mich schließlich von ihrem Bett. Dann schluckte ich eine aufkommende Träne hinunter.

Ich würde mir nie verzeihen können, was ich ihr angetan hatte, selbst wenn sie davon nichts wusste. Was ich den anderen angetan hatte. Die Verturer, die meine Schwester damals auf dem Weg zur Schule gejagt hatten. Ich hatte sie darauf aufmerksam gemacht. So gut wie alles in mir hatte sich dagegen gesträubt. Aber ich hatte es getan. Und ich hasste mich dafür.

Genauso verdammt sehr wie dafür, dass ich Lily und Louis verraten hatte, als sie gemeinsam auf dem Weg zu Lilys Mutter waren.

Ich hatte die komplette Schule verraten. Immer wieder. Für meinen Vater; einen Teil meiner Familie, von dem ich so lange nichts wusste. Wann hatte er mich damals zum ersten Mal angerufen, um mir zu erzählen, dass Scott Evans in Wirklichkeit überhaupt nicht mit mir verwandt und auch Josie nur meine Halbschwester war? Dass er mein Vater war? Vor drei Jahren? Oder war es schon vier Jahre her? Ich wusste es nicht.

Mit zitternden Fingern tippte ich Alans Nummer in die Tastatur meines Handys ein. Mittlerweile konnte ich sie auswendig, so oft hatte ich ihm schon Informationen geliefert. Doch heute würde es keine Information über das Internat sein. Keine Information über Lily, Louis oder sonst wen. Heute würde ich aus der ganzen Sache aussteigen.

Ich wusste nicht, wie er es geschafft hatte, mich davon zu überzeugen, zu ihm zu halten. Er hatte so lange von Familie und Zusammenhalten geredet, bis ich ihm geglaubt hatte. Doch jetzt war ich mir nicht mehr sicher. Überhaupt nicht mehr.

Es tutete und ich schloss ganz kurz die Augen, bevor ich sie wieder öffnete. Nachdenklich seufzend und mit einem letzten Blick auf Josie schloss ich die Tür hinter mir. ‚Aber wenn es irgendetwas ist, das mein Leben grundlegend verändert und sie mich wirklich mich voller Absicht angelogen haben, dann...würde ich mich, denke ich, für die Freunde entscheiden', schossen mir Lilys Worte durch den Kopf, nachdem ich sie gefragt hatte, ob sie sich eher für die Familie oder für die Freunde entscheiden würde. Ich hatte mich für meine Freunde entschieden. Für Louis. Und für meine Halbschwester.

Es knackte. Jemand hatte den Anruf angenommen. Alan. Mein Vater. Bevor er irgendetwas sagen konnte, fiel ich ihm ins Wort. „Ich mach da nicht mehr mit", verkündete ich schließlich endgültig meine Entscheidung. Obwohl ich versuchte, meine Stimme möglichst fest klingen zu lassen, zitterte sie ungewollt stark.

Lily. Sie hatte geglaubt, ich würde die Schule verlassen, so wie sie. Und das würde ich auch bald. Irgendwie. Lily war wirklich eine verdammt gute Freundin. Genau wie Lisa und Zoey. Und Louis. Doch ich hatte das viel zu spät bemerkt. Am Anfang, als ich sie alle zum ersten Mal sah, waren sie mir egal.

Aber in diesem letzten Jahr hatte sich etwas verändert. Ich war nicht mehr das kleine Mädchen, das naiv an alles glaubte, was man ihr sagte. Das naiv einem Teil ihrer Familie vertraute, der sie doch so lange ignoriert hatte. Meine Freunde waren zu richtigen, wahren Freunden geworden. Sie waren mir wichtig geworden. Louis war mir wichtig geworden. Viel zu wichtig.

Mein Vater räusperte sich ärgerlich. „Das hatten wir doch schon so oft! Du wirst zu deiner Familie halten! Deine Freunde wirst du irgendwann verlieren, ihr werdet getrennte Wege gehen! Die Familie ist das, was ewig bleibt!", protestierte er seufzend, ohne zu verstehen, wie ernst es mir war, und versuchte mich damit wieder auf seine Seite zurückzuholen.

„Diesmal meine ich es ernst", sagte ich nur und ging gar nicht erst auf seine weiteren Ausführungen ein. Diesmal klang meine Stimme genau so, wie ich sie klingen lassen wollte. Sicher und entschlossen, genau das Richtige zu tun mit dem, was ich Alan sagte.

Eine Weile lang antwortete er gar nichts, während ich stur die Wand anschaute. Es gab kein Zurück mehr und selbst wenn, würde ich diesen Weg nicht wählen. Ich hatte mich entschieden. Ich wollte das alles nicht mehr.

„Du weißt, was das bedeutet", sagte mein Vater schließlich nur. Seine Stimme klang ungewohnt kalt, abweisend und doch irgendwie, als wäre es ihm im Grunde egal.

Ich schluckte, aber ich würde jetzt nicht zögern. Nicht noch einmal. „Ja", flüsterte ich schließlich, jedoch ohne jeglichen Anflug von Reue. Es war das einzig Richtige.

Dann legte Alan auf. Eine unheimliche Stille trat über den Flur. Ich schluckte. Eine Träne lief über mein Gesicht, als ich an alle dachte, dich ich verraten hatte. Ihr folgte eine zweite. Und eine dritte. Und weitere.

Ich lehnte mich gegen die Wand und rutschte an ihr entlang auf den Boden. Dort fing ich schlussendlich an zu schluchzen. „Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid", flüsterte ich immer wieder vor mich hin. Gesichter blitzten vor meinem inneren Auge auf. Meine Schwester. Louis. Lily, Lisa, Zoey. Meine Mutter. Scott. Und schließlich mein Vater.

Ja. Ich wusste genau, was meine Entscheidung für mich bedeutete. Alans Drohungen, wenn ich einmal bei einer neuen Information zögerte, waren mir ziemlich gut im Gedächtnis geblieben.

Ich würde sterben müssen. Ich wusste zu viel. Aber das war es mir wert.

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So. Das wars. Aus. Vorbei. Die Frage, warum Jessie tot ist, ist endgültig geklärt. Und das Buch ist zu Ende und damit auch die gesamte Trilogie um Lily, Luke, Louis und alle anderen. *heul* *schluchz* 

(Jaja, ich weiß, dass manche jetzt noch enttäuschter sind...aber wartet doch mal auf das Nachwort!!)

War es ein würdiger Epilog? Ein würdiges Ende? Ein würdiger dritter Band (die letzten Bände sind nämlich meistens (!) am schlechtesten, meiner Meinung nach ^^)? 

Tja...ich wüsste nicht, was es noch zu sagen gibt, ehrlich...gesagt habe ich alles im vorherigen Kapitel... Ich lade bestimmt noch irgendwann das Nachwort (möglicherweise sogar jetzt gleich xD) und die Danksagung hoch (Natürlich mach ich das!! Danksagung ist Pflicht!!) und ja...das wars ^^

Die Widmung geht nochmal an meine beste Freundin seit Klasse 7. Ich hab dich lieb, Lisa! *-* Lisa_propst

So... Tiiime tooooooooooooo saay goodbyyyeee... :((( *wink* *Taschentuch schwenk* *mit Bobbycar in den Sonnenuntergang fahr*

Over and out.

Elena aka Sunny.

Cold Flame (III)Where stories live. Discover now