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Und...da bin ich schon wieder... *kollektives Augenrollen* 

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Wie auf Kommando schossen Lukes und Selenes Kopf gleichzeitig erschrocken herum.

Seths Gesichtsausdruck konnte ich nicht sehen, doch ich war mir ziemlich sicher, dass er grinste. Und zwar dasselbe, hohle und definitiv psychopathische Grinsen, welches Nick aufgesetzt hatte. War das behandelbar? Ich hoffte es.

Nick saß halb neben und halb hinter mir und hielt noch immer unpraktischerweise meine Hände fest, sodass ich Seth nicht in den Inhalt eines Tiefkühlschrankes verwandeln oder wenigstens irgendwie mit einem Eisblitz treffen konnte.

Ich hätte Nick fragen können, wo zur Hölle er gelernt hatte, Hände so festzuhalten, dass man sie keinen Zentimeter mehr bewegen konnte. Aber dann hätte ich nur wieder das psychopathische, behandlungsreife Grinsen gesehen und einen Eimer gebraucht.

„Was war das da hinten?", wollte Mickey äußerst früh wissen, sah verwirrt auf meine Hände und wieder zu Luke, Selene und Sethi, die sich gerade nur anstarrten. Ich hoffte inständig, dass es nicht die besondere Art von Anstarren war, auch Du-Kannst-Dich-Jetzt-Nicht-Mehr-Bewegen-Weil-Ichs-Kann-Anstarren genannt.

Während ich versuchte, mich aus Nicks Griff zu befreien, antwortete dieser, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass er einfach mal meine Hände festhielt, auf Mickeys Frage.

„Teil der Show. Und Lily hier reagiert da nicht besonders gut drauf, sie bekommt immer Panik. Deshalb muss ich sie leider festhalten."

Der arme Kerl wusste also noch nichts von seinem Glück, Verturer zu sein und vermutlich auch noch zur Killergang zu gehören. Stopp - wer sagte, dass Nick dazugehörte?

„Du musst gar nichts, ich kann meine Hände auch selbst kontrollieren, aber danke für deine Fürsorge. Es wäre allerdings äußerst freundlich, wenn du mich jetzt loslassen würdest, denn erstens bin ich 17 und brauche bestimmt niemanden, der mir meine Hände festhält und zweitens hab ich Durst!"

Ich grinste innerlich triumphierend. Jetzt konnte er nicht nein sagen. Das würde Mickey nicht mehr glauben... Und...falsch gedacht.

„Mickey, würdest du der Dame bitte etwas zu Trinken geben?", erwiderte Nick prompt genervt, unterdrückte nebenbei jedoch ein eindeutig siegessicheres Grinsen.

„Wieso? Ich kann das verdammt nochmal alleine!", zischte ich zurück, weil ich es langsam ziemlich nervig und gruselig fand.

Er redete mit mir und ging mit mir um, als wäre ich ein zehnjähriges Mädchen, dass jemanden davon abhalten wollte, eine Sandburg kaputtzumachen und er war der böse Junge, der mich festhielt, damit ich genau das nicht tun konnte. Außerdem ging er mit mir um, als wären wir noch zusammen oder befreundet. Und als hätte er schon längst gewonnen. Vielleicht hatte er das aber auch wirklich.

„Weil ich es witzig finde?", gab Nick zurück und zuckte mit den Schultern.

„Nein, danke", knurrte ich Mickey zu, der jetzt allen Ernstes tatsächlich mein Glas hob und mir etwas zum Trinken geben wollte, „Und ich finde es nicht witzig!"

Plötzlich sah ich, wie Seth seine Hand bewegte und zuckte zusammen. Nick dagegen grinste. Arschloch, verdammt!

Ich erinnerte mich plötzlich an die Situation im letzten Jahr. Panik stieg in mir auf, als ich daran dachte, wie ich völlig verzweifelt dagesessen hatte und alleine gewesen war. Erneut versuchte ich, mich aus Nicks Griff zu befreien, aber es half nichts, wie erwartet.

Cold Flame (III)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin