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Hallo :))) Pr0blemaa (Opfa) xD

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Mr. Newman neben mir fuchtelte aus heiterem Himmel wie wild mit den Armen. „Nein! Das hast du nicht!", rief er und wurde leichenblass.

Den Blicken der anderen nach zu urteilen, schien er der einzige zu sein, der wusste, was Luke vorhatte. Und der ignorierte ihn.

„Ich habe auch einen Ring! Schaut doch mal, ist der nicht schön?" Die Resignation und die Bitterkeit in seiner Stimme waren kaum zu überhören. Ach du Scheiße... War er jetzt von allen freundlichen Stimmen in seinem Kopf verlassen? Wo war der Erzengel in ihm geblieben?

Jetzt wurde auch ich leichenblass und krallte mich an der Tischplatte fest. „Nein, nicht dein Ernst...", begann ich vor mich her zu flüstern, obwohl ich wusste, dass er es nicht hörte. Und nicht hören konnte.

„Der Junge hat jetzt endgültig den Verstand verloren...", warf Mrs. Smith ein und gestikulierte wild mit den Händen herum. Oh ja, das hatte er definitiv!

Doch als auch Mrs. Smith den Ring sah, ließ sie ihre Arme sinken und starrte nur mit offenem Mund nach vorne.

Alle Menschen im Raum, Luke ausgenommen, der die Ruhe weg hatte, waren in heller Aufruhr. Manche redeten wild durcheinander, andere, wie ich und eben die gute Kristen, starrten nur kopfschüttelnd nach vorne und murmelten irgendetwas vor sich hin.

„Und bevor ihr jetzt weitere zwanzig Abstimmungen machen wollt: Braucht ihr nicht, ich gehe von selbst. Ich wurde hier aufgezogen, wofür ich im Grunde unheimlich dankbar bin...", redete Luke ungerührt weiter, doch an der Stelle stockte er.

Ich schüttelte mittlerweile nur noch permanent den Kopf. Wo seiner war, wüsste ich jetzt auch gerne. Er wollte gehen? Allen Ernstes? Wohin denn, wenn er fast sein ganzes Leben hier gelebt hatte? Wo wollte er denn bitte leben?

Vielleicht hätte ich mich fragen sollen, warum ich mir diese ganzen Fragen über Luke stellte, wenn ich selbst nicht wusste, wie ich hier wegkam. Meine Eltern würden sie nicht kontaktieren, so viel stand fest. Wer wusste, was sie dachten, wie ich zum Wasserverturer geworden war.

Luke räusperte sich kurz. „Jedenfalls...musste ich in diesen ganzen Jahren ziemlich viel mit ansehen und dulden", griff er den Faden wieder auf, während er wieder einmal so redete, als wäre es nicht er selbst, über den er sprach, sondern eine völlig fremde Person.

Derweil war ich jetzt dabei, meine Fingernägel der rechten Hand in die linke zu bohren und bekam es nicht einmal wirklich mit. Erst später bemerkte ich, dass da irgendetwas wehtat.

„Aber das hier ist wirklich zu viel. Nicht einmal die Hälfte der Personen hier in diesem Raum vergessen nicht, wer der wahre Feind ist. Und Lily, von der wir am Anfang nun wirklich alle wussten, dass sie keine Ahnung von dem ganzen Zeug hatte, ist das definitiv nicht. Wenn ihr alle einmal scharf nachdenkt, fällt es euch vielleicht ein. Übrigens, nicht wir alle wussten von ihrer Ahnungslosigkeit; Selene, Lucy und Ethan haben sie erst später kennengelernt. Und Selene ist trotzdem gegen Lilys Verweis. Und auf wessen Seite Lily im Kampf stand, haben wir ja wohl alle gesehen!", klärte Luke die geschockte Menge vollkommen ruhig auf. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Wie zur Hölle stellte er das an?

„Das kann man alles spielen!", rief Mrs. Miller und sah so aus, als würde sie gleich auf den Tisch spucken. Wovon träumte sie bitte nachts?

Mittlerweile spürte ich den Schmerz in meiner linken Hand gar nicht mehr, so tief hatte ich die Fingernägel schon in ihr vergraben. Und so fassungslos war ich.

Cold Flame (III)Where stories live. Discover now