Kapitel 23

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Es ging schnell einfach nur schnell. Ich kann mich nur noch mehr daran erinnern, wie Derek mich schadenfroh angrinste. Wie er auf uns zukam und meinte, wir müssten reden. Wie alle in das Auto rein gingen. Wie Derek sich im Auto neben mich setzte. Warte.

WIESO ZUR HÖLLE SITZT DER STELLVERTRETER MEINES VATERS NEBEN MIR!?

"Wieso muss sie neben dir sitzen?" fragte Lukas den dreißig jährigen Mann neben mir, mit zu Schlitzen verrenkten Augen. Dabei hatte er den Kopf nach hinten gedreht und ließ die Augen vom Weg ab.

"Lukas, der Weg." schrie ich aufgebracht und er drehte knurrend seinen Kopf nach vorne.

"Weil nur du, Lana und Georg Auto fahren könnt und Georg im anderen Auto ist." meinte Josh genervt und als Beifahrer neben ihm.

"Sie konnte auch vorne sitzen." zischte er und versuchte wieder seinen Kopf umzudrehen, doch ich kam davor.

"Wag es ja nicht." knurrte ich und merkte, wie er den Kopf nach vor drehte.

"Ja, konnte sie, aber ich weiß wohin." meinte er besserwisserisch und Lukas schnaubte.

"Das konntest du von hinten auch sagen." meinter er noch bevor es ganz still im Wagen wurde.

"Warte, wir fahren nicht zum Rudelhaus?" hackte ich nach und Josh drehte sich grinsend um.

"Wir lassen doch nicht den Stellvertreter des Feindes zu uns nach Hause." gab er schadenfroh zu und hängte noch ein. "Für ihn haben wir schon einen Platz." ran.

"Derek, wieso bist du hier?" fragte ich nachdem der Stellvertreter seine Augen genervt verdrehte, was wahrscheinlich an der Aussage von Josh liegt.

"Wie müssen was gegen deinen Vater unternehmen." meinte er und Lukas meldete sich wieder zu Worte.

"Ach was du nicht sagst." gab er von sich und konzentrierte sich wieder auf die Straße.

"In wie fern?" fragte ich neugierig und blickte ihn herausfordernd an.

"Ave, wir kennen uns schon lange, dein Vater war nie der beste Alpha. Doch seit du weg bist, ist es schlimmer geworden. Er hatte schon zwei Rudel ausgelöscht." gab er zu und ich zog scharf die Luft ein. Zwei Rudel!

"Das sind viele Menschen..." entgegnete ich murmelnd und biss mir Schuldbewusst auf die Unterlippe. Wäre ich nicht so egoistisch, wären die ganzen Menschen nicht gestorben...


"Ave, es ist nicht deine Schuld, er hätte sie so oder so irgendwann mal umgebracht." erklärte Lukas, als hätte er gewusst, was ich dachte.


"Wieso der plötzliche Sinneswandel?" fragte ich bissig und hoffte, dass das Thema mit der Schuld, nicht mehr vorkam, ich brauchte Zeit für mich selber.

"Ave, ich weiß, er war nie ein echter Vater, oder ein richtiger Alpha, aber früher, früher war er ein guter Freund." sagte er und blickte abwesend aus dem Fenster.

"Das war er." zischte ich und drehte mich, mit verschenkten Armen, nach vorne. Ich wusste, das mein Vater die Familie von Derek rettete, doch die ist nicht der Grund, hunderte von Werwölfe zu töten. Nun war ich genervt.


Das Licht, das immer wieder durch die Bäume strahlte, blitzte mir immer wieder in die Augen. Der Wald wurde dichter und der Weg nur ein wenig abgetreten. Mir wurde ein wenig unbehaglich, da ich kein bisschen wusste wo wir waren und Derek uns jederzeit angreifen würde.


"Du vertraust mir nicht." stellte mein Nachbar fest und ich lachte spöttisch auf.

"Na klar vertraue ich dir nicht, Derek" sagte ich und zischte seinen Namen mit purer abscheu, sodass er sogar zusammen zuckte.

"Man merkt du hast die Gene deiner Mutter." murmelte er und drehte den Kopf nach rechts, um aus dem Fenster schauen zu können.

Er wusste von ihrer Art?

Stellte Saphira fest und mir schossen die Augenbrauen empor.

"Du weißt davon?" hackte ich nach und jeglicher Hass wurde mit Überraschung vertauscht.

Er nickte nur und Josh drehte sich fragend um.

"Was weiß er?" fragte er und sein Blick huschte neugierig zwischen mir und Derek.

Mist! Du hast es ihnen noch nicht erzählt!

Gab mir Saphira bescheid, ich sortierte meine Erinnerungen nach dem Thema ab und tatsächlich, habe ich vergessen es ihnen zu erzählen.

"Ehmmm......Ich bin ...." versuchte ich, wusste aber nicht, wie ich es ihnen schonend beibringen sollte.

"Sie hat das Blut Asgards in sich." gab Derek schroff von sich und Josh drehte sich nickend nach vorne um.

"Oh." sagte Josh, bis er realisierte was er gehört hat. 

"DU HAST WAS?!" fragten Josh und Lukas in der gleichen Zeit und drehten sich geschockt um. 

"Lukas, die Straße!" schrie ich und zeigte mit dem Zeigefinger auf den Weg den wir entlang fuhren. Mein Mate atmete tief und war eindeutig gestresst. Josh war eher geschockt und starrte nur in Gedanken verloren auf die Straße. Derek fand das hingegen amüsant und schmunzelte vor sich hin.

Eine unangenehme Stille trat auf und man hörte nur hin und wieder, wie Josh den Weg erklärte.

Das hat der Stellvertreter mal wieder toll gemacht!

Den Rest der Fahr, die äußerst unangenehm war, verbrachten wir im Stillen und endlich blieben wir vor einem hölzernem Einfamilienhaus stehen. Die Fenster wirkten robust, die kleinen Stiegen knarzten laut, als man mit Gewicht drauf trat, die Sicherung um die Terrasse wackelte heftig und die Eingangstür war groß und aus, schon schmutzigen, weißem Holz.  Das Haust schaute in einer gewisser Weise zerbrechlich aus, doch je näher du dem Objekt kamst, desto robuster wirkte es.

Nun standen wir in einer Art Salon, Zwei Sofas aus schwarzem Leder, ein Glastisch in der Mitte, ein schwarzer Flügel, der durch den Staub grau wirkte, in einer Ecke, ein Kamin der auch mit einer Staubschicht bedeckt war und ein Regal mit Büchern, die den Raum schmückten.

Derek wurde von allen, wie ein Tier, umzingelt und blickte nur gelangweilt vor sich hin. Ich beneidete ihn für seinen Mut und die Gelassenheit.

"Ist etwas passiert oder wieso ist unser Alpha so aufgebracht?" fragte Lana verwirrt und.

"Unsere liebe Ave, hat das Blut des toten und mächtigsten Rudels auf der Welt. Weswegen ihr Vater sie noch mehr in die Finger kriegen will." erklärte er und ihre Mund ging auf.

Ich hasse ihn.






Love Me Mate /AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt