JONAS

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Als ich am nächsten Tag durch das Schulgebäude schlenderte, um zu meinem Chemieraum zu kommen, begegnete ich Luka nur kurz

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Als ich am nächsten Tag durch das Schulgebäude schlenderte, um zu meinem Chemieraum zu kommen, begegnete ich Luka nur kurz. Wir sprachen nicht miteinander. Dey lächelte mich nur an und ich lächelte zurück. Ich traute mich nicht einmal, Zarah einen Seitenblick zuzuwerfen, um zu sehen, ob sie Luka auch anlächelte.

Luka hatte nicht mehr auf meine Nachricht geantwortet. Aber was hätte dey auch antworten sollen? Ich liebe dich so sehr, Ash, das mit Zarah war nur ein Scherz? Ja, bestimmt.

Ich wusste nicht, wieso ich mir selbst noch etwas vormachte, aber irgendwo in meinem Kopf gab es immer noch diesen Gedanken, dass Luka das alles nicht so meinte. Dabei wusste ich selbst schon lange, dass es Quatsch war. Wieso sollte Luka mich bitte anlügen? Dey stand auf Zarah, ich musste endlich damit klarkommen!

„Wie findest du eigentlich Luka?", fragte ich dann Zarah, die die ganze Zeit neben mir lief und in Gedanken hing. Ich hatte das Gefühl, es hatte mit Jonas zu tun, von dem sie in letzter Zeit eh nicht so viel sprach, aber ich traute mich nicht nachzufragen. 

„Nett. Sympathisch. Wie soll ich demm denn finden?", kam es gereizt von ihr. Schon den ganzen Tag über hatte Zarah kaum geantwortet und war auf jede Frage nur genervt eingegangen. 

„Ist alles okay bei dir?", fragte ich dann endlich. Sie sah auf, direkt in mein Gesicht. Ihr Blick sagte alles außer alles okay

„Was ist passiert, Zarah?" 

Sie schnaufte und strich eine Haarsträhne hinter ihre Ohren ohne den Blick vom Boden abzuwenden. 

„Jonas...", setzte sie an. Ich wusste es. Sie hatte so lange nicht mehr über ihn geredet, dass es eigentlich gar nicht gut laufen konnte. 

„Was ist mit ihm?" Ich sah meine beste Freundin erwartungsvoll an, aber sie wich noch immer gekonnt meinen Blicken aus.

„Ich habe ihn gestern gesehen... Mit einem anderen Mädchen..." Sie schnaufte. 

„Shit... Haben sie..." Mir tat Zarah so leid. Das hatte sie echt nicht verdient. Ich fand Jonas noch nie wirklich sympathisch, aber das macht die Sache nicht besser. 

„Mhm", nickte sie nur. Ich merkte, wie sehr sie gegen die aufkommenden Tränen ankämpfen musste. 

„Und... was jetzt? Willst du mit ihm darüber reden?"

„Wie denn? Er ignoriert mich, geht mir aus dem Weg und hat mich überall blockiert, wo ich mit ihm in Kontakt treten könnte." 

Oh Gott, das wusste ich alles gar nicht. Die arme Zarah! Wie konnte Jonas das nur tun? Hätte er nicht zumindest vorher mal mit ihr reden können? Ehrlich sein? 

„Er hat mir nicht einmal gesagt, was los ist, oder sich von mir verabschiedet."
Konnte er anscheinend nicht. Gott, er war so ein Idiot! 

„Ich hasse Jungs", fügte Zarah hinzu. „Kann ich nicht einfach auf Mädchen stehen? Die verstehe ich zumindest, Mädchen sind viel besser. Aber nein, ich bin hetero."

„Ich glaube nicht, dass es mit Mädchen einfacher ist, Zarah. Ich stehe zwar glaube ich nicht auf Mädchen, aber ich mit Mädchen müsstest du immer noch herausfinden, ob sie auch queer ist, ich denke, das ist schwieriger als mit Jungs."

„Auch wieder wahr... Ich sollte mir einfach einen anderen Typen suchen, der mich wirklich mag." Zarah schnaufte wieder.

„Den findest du schon noch, keine Angst. Liebe ist halt doof."

„Und... Luka? Hat dey schon mit dir geredet?", kam es dann wieder von ihr. Endlich sah sie auf, was aber vielleicht auch daran lag, dass wir an unserem Raum angelangt waren. 

Wir lehnten uns an die Wand, um uns herum die anderen Klassenkamerad*innen, die ebenfalls auf eine*n Lehrer*in warteten, der*die uns aufschließen könnte. 

„Nein, aber wir treffen uns heute Nachmittag und dey meinte, dey würde dann mit mir reden wollen.", erzählte ich. 

„Super." 

Irrte ich mich oder huschte da ein kleines Lächeln über Zarahs Lippen? Was hatte Luka nur mit ihr besprochen? Ich wollte es schon jetzt wissen!

„Kannst du mir nicht zumindest ungefähr sagen, worum es geht?" Ich sah meine beste Freundin flehend an, aber sie schüttelte den Kopf. 

„Das erfährst du heute Nachmittag." Wieder lächelte sie. 

„Redest du dann auch mal in der Schule mit Jonas? Fang ihn einfach ab, wenn er durch die Schule läuft, wir sehen ihn doch manchmal.", schlug ich vor. 

Sie stöhnte. „Von mir aus."

Jetzt war ich die Person, die lächelte. Während ich hoffe, dass Zarah und Jonas sich endlich aussprachen und irgendwie alles gut wurde, machte ich mir noch immer Gedanken darüber, worüber Luka denn jetzt mit mir sprechen wollte. Verschieden kuriose Gedanken durchquerten meinen Kopf, aber keiner davon machte wirklich Sinn.

Ich würde mich wohl gedulden müssen. In wenigen Stunden würde ich es erfahren. Endlich. 

 

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