NICHTBINÄR

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„Luka hat dich beeindruckt, oder?" Zarah warf mir einen grinsenden Seitenblick zu

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„Luka hat dich beeindruckt, oder?" Zarah warf mir einen grinsenden Seitenblick zu. Wir waren gerade auf den Rückweg von der Schule. Wie jeden Tag fuhren wir gemeinsam mit dem Fahrrad nach Hause, weil Zarah nur wenige Straßen von mir entfernt wohnte. 

„Nein!", kam es sofort von mir. Ich versuchte, all meine Überzeugung, dass das nicht stimmte, in diese Worte zu legen, aber irgendwie gelang es mir nicht so ganz. Vielleicht machte es die Sache aber auch nicht viel besser, dass meine Wangen sich auch noch leicht rosa färbten. 

Ich war nicht in Luka verliebt oder irgendwas in die Richtung, Luka hatte mich einfach nur beeindruckt. Ich fand es toll, dass Luka so offen und selbstbewusst sagen konnte, dass Luka nichtbinär war und welche Pronomen Luka benutzte. Ich hatte mir fest vorgenommen, zuhause nach den genannten Pronomen zu recherchieren, um die Anwendung zu lernen. Auch über den Begriff nichtbinär wollte ich mich definitiv noch genauer informieren. 

„Du hast Luka aber ziemlich bewundert. Und du warst schon beeindruckt.", erwiderte Zarah, während wir um die Kurve in unsere Siedlung einbogen. 

„Vielleicht ein bisschen.", gab ich also zu. Mehr würde ich jetzt nicht mehr über dieses Thema sagen. Ich musste nach Hause und mich mehr darüber informieren. Ich wollte besser verstehen, wie Luka sich fühlte und endlich erfahren, ob diese Begriffe nicht irgendwie auch ein bisschen zu mir passen könnten. 

„Ein bisschen sehr.", grinste Zarah. 

„Hast du eigentlich nochmal ein Date mit Jonas?", fragte ich dann. Mehr weil ich das Thema wechselt wollte, als dass es mich wirklich interessierte. 

„Gerade nicht, das weißt du doch. Ich würde es dir erzählen." Sie legte eine kurze Pause ein und bremste etwas ab, weil es leicht runterging. „So wie du mir doch sicherlich erzählen würdest, wenn du Luka mögen würdest oder es dir ähnlich wie Luka gehen würde." Ihr Blick glitt in meine Richtung. „Richtig?"

Ich spürte, wie es mir wieder wärmer wurde. „Wieso... sollte es mir ähnlich gehen?", fragte ich dann. Ich wollte nicht, dass Zarah was merkte. Ich wusste selbst nicht, ob das wirklich stimmte, aber ich wusste, dass mit mir irgendwas anders war als mit anderen Mädchen wie Zarah. Es schockierte mich etwas, dass man das anscheinend so merkte. 

„Ich weiß nicht, aber du hast begeistert Das geht? gerufen, kleidest dich nicht besonders weiblich und bist auch sonst nicht so wirklich mädchenhaft." Zarah grinste mich an. „Du musst mir das natürlich nicht sagen, aber wenn es dir ähnlich geht wie Luka, kannst du mir das sofort sagen, ich habe überhaupt kein Problem damit. Ich bin schließlich deine beste Freundin." Sie lächelte mich an, als wir näher an den Punkt kommen, an dem wir uns täglich voneinander verabschiedeten. 

Ich wusste nicht, wie ich auf diese Aussagen eingehen sollte. Ich wusste, dass ich Zarah jederzeit alles sagen könnte, allerdings wusste ich doch selbst nicht so wirklich, was jetzt mit mir los war.

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