If You Love Me Stay With Me [...

By MirinaKenna

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~ABGESCHLOSSEN~ Achtung! Spoiler-Alarm! Lest vorher den ersten Teil! Er lautet: IF YOU LOVE ME LET ME GO Mia... More

Kapitel 1 - Das Gebüsch
Kapitel 2 - 1. Gerichtstermin
Kapitel 3 - Léon
Kapitel 4 - Das Fenster
Kapitel 5 - Die Klinik
Kapitel 6 - 2. Gerichtstermin
Kapitel 7 - Gedanken Ordnen
Kapitel 8 - Eis Essen
Kapitel 9 - Pasta alla Norma
Kapitel 10 - Zurück in die Zeit I
Kapitel 12 - Zurück in die Zeit II
Kapitel 13 - Emotionen
Kapitel 14 - Zurück in die Zeit III
Kapitel 15 - Ungewolltes Aufeinandertreffen
Kapitel 16 - Zurück in die Zeit IV
Kapitel 17 - Heiligabend
Kapitel 18 - Zurück in die Zeit V
Kapitel 19 - Überraschungsbesuch
Kapitel 20 - Zurück in die Zeit VI
Kapitel 21 - Das Penthaus
Kapitel 22 - Francesca
Kapitel 23 - Moment Der Schwäche
Kapitel 24 - Die Wahrheit Über Riccardo
Kapitel 25 - Guter Morgenstart
Kapitel 26 - Shopping Mit Dem Philosophen
Kapitel 27 - Party, Party und Party
Kapitel 28 - Sein Fehler
Kapitel 29 - Das Arztgespräch
Kapitel 30 - Sturmfreie Bude
Kapitel 31 - Miss Undercover
Kapitel 32 - Mi dispiace, ragazza
Kapitel 33 - Erschöpft
Kapitel 34 - Dinge zu klären
Kapitel 35 - Fetozid
Kapitel 36 - Maria
Kapitel 37 - Ungewolltes Aufeinandertreffen II
Kapitel 38 - Silvester
Kapitel 39 - Begierde
Kapitel 40 - Flaschen Überall
Kapitel 41 - Die Armbanduhr
Kapitel 42 - Die Polizeidienststelle
Kapitel 43 - Was Echtes
Kapitel 44 - Zwei Wünsche
Kapitel 45 - Ungewolltes Aufeinandertreffen III
Kapitel 46 - Die Feier
Kapitel 47 - Die Geburt
Nächste Reihe...
Epilog
Klärendes
Go ROMERO Go!
Go R O M E R O II Go!

Kapitel 11 - Die Gynäkologin

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By MirinaKenna

Das folgende Kapitel widme ich der süßen Elisacxl

#spannungsfühlerin

#Senzaditenonsononiente

Ich aß mit nassen Wangen, aber ihn juckte es nicht.

Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, dass Riccardo jemals so lange mit ein und derselben Frau in einem Raum war. 

Das war vermutlich sein erstes Essen mit einer.

Er aß genüsslich auf, grinste sogar noch zwei Frauen zu, die an ihm vorbeiliefen, um die Toiletten aufzusuchen.

Sie waren sowas von heiß, Ende zwanzig und knapp bekleidet. Einer flüsterte der anderen beim Vorbeigehen ins Ohr, die andere kicherte. Das mussten Mischlinge oder so sein. Ganz sicher.

Die wird er vermutlich einschläfern.

Was heißt 'die'? Rechts oder links?

Beide verdammt.

Ich traute mich nicht etwas zu sagen. Wir verließen das Restaurant und liefen auf den Wagen zu. Er zog sich eine Zigarettenschachtel aus der Tasche, zögerte kurz, sah mich an und ließ sie wieder in der Jackentasche verschwinden.

Der muss seinen Neffen ja richtig lieben.

Sein Fahrer, ein Unbekannter, aber hundert Prozent ein Sizilianer, öffnete die Autotür und Riccardo wartete, bis ich einstieg.

"Wehe, wenn du es nicht tust. Dann werde ich dir die Hölle heiß machen, Signorina. Jetzt rein da."

Schnell ging ich seiner Aufforderung nach und als er mir nachkam, setzte sich der Fahrer an den Steuer und fuhr los.

Riccardo rutschte nach vorne zum Fahrer und klopfte an den Fahrersitz, "etwas langsamer."

"Riccardo würdest du...würdest du mich verschonen, wenn ich nicht schwanger wäre?"

"Was?", er drehte sich zu mir und sah mich abfällig an.

"Ich meine, ob du mich abgeknallt hättest, wenn ich nicht schwanger gewesen wäre."

Seine Augen wanderten zu meinem Körper herunter und dann wieder auf. Er betrachtete meine Nase, meine Lippen, alles an mir. Dann blickte er mich an: "Ich würde dich vergewaltigen. Mich an deinem Leid ergötzen. Und dich so oft missbrauchen, bis du nicht mehr reden kannst. Dann, und nur dann, wenn ich wirklich kein Bock mehr hätte dich zu ficken, würde ich dich  einfach abknallen", er hob die Braue, "Antwort genug?"

Mein Inneres verkrampfte sich.

Was war mit dem Versprechen, das er Andrès gab?! Dass er nie wieder eine Frau gegen ihren Willen anfassen wollte?!

Was war mit deinem Versprechen, Andrès nie wieder zu verlassen?

Ich schaute aus dem Fenster. Versuchte nicht zu zittern. Ich musste meiner inneren Stimme Recht geben. Verdrängte den Satz daraufhin aber sofort und konzentrierte mich auf das Missverhalten von Riccardo.

Das war noch, bevor sein Cousin sich erhängte. Er will Rache. Rache für all das. Aber dein Kind macht ihm ein Strich durch die Rechnung. 

Fragt sich nur wie lange.

Was, denkst du, wird er mit dir machen, wenn dein Kind da ist? Hast du dann überhaupt noch einen Nutzen?

Ich hielt mir die Ohren zu, in der Hoffnung, meine Gedanken würden aufhören zu existieren. Ich biss mir feste auf die Lippen um mir selber Schmerz zuzufügen. Um mich einfach abzulenken.

Der Wagen wurde langsamer und als ich nochmal ein Blick aus dem Fenster erhaschte, bemerkte ich, dass wir wieder bei mir zuhause waren.

Der Fahrer stieg aus und öffnete mir die Tür. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, beförderte ich mich hinaus und lief siegessicher auf die Haustür zu. Aber Riccardo eilte mit schnellen Schritten heran und stellte sich mir in den Weg.

"Ich bin morgen um sieben Uhr in der Frühe hier."

"Was? Warum?!"

"Die Frauenärztin ruft."

Woher weiß er, dass ich noch zu einer gehen muss?!

Meine Frage war mir leicht vom Gesicht abzulesen, daher setzte er seinen Satz fort: "Ich weiß alles. Ich weiß wohin du gehst und wohin nicht. Ich weiß mit wem du abhängst und ich weiß, wann du dich bewegst, gähnst und blinzelst."

"Ich will ja zum Frauenarzt! Aber nicht mit dir!", ich schränkte energisch die Arme ein und schenkte ihm einen wütenden Gesichtsausdruck.

Er trat näher.

Noch näher.

Zu nah.

"Mia", flüsterte er mir ins Ohr und eine Ladung Gänsehaut erfasste mich. Aus Angst, aus Schock, aus Überwältigung. Ein oder zwei Atemstöße streiften mein Gesicht, als er seinen Kopf zurück zog und mich ansah. Und das erste Mal hatte ich das Gefühl, dass er mich mit den folgenden Worten nicht verpönte:

"Du bist eine wahre Schönheit. Jeder könnte sich glatt in dich verlieben. Was machst du nur mit mit allen Männern? Mich einschließlich?"

Ich weitete meine Augen und atmete geübt ein und aus. Und weil ich dadurch meinen schnellen Puls zur Kontrolle zwang, begann mir schwindelig zu werden. Wie ausgetauscht, spielte sich eine verschmitztes Lächeln auf seinem Gesicht ab: "Und es wäre zu traurig, wenn ich die Barrikaden fallen lassen würde, um die Mutter meines Neffen durchzunehmen. Dann würde ich raten, sie sollte lieber auf mich hören."

Er küsste meine Wange, entfernte sich und ohne auch nur zu zögern, schritt er auf den Wagen zu, knallte die Tür zu und das Auto raste davon. Ich zog mit klappernden Zähnen die Tür auf und rannte die Treppen hinauf ins Badezimmer. Hob die Kloschüssel an und übergab mich fürchterlich.

[...]

Mein Wecker klingelte. Es war sechs Uhr dreißig. Und warum? Weil ich befürchtete, dass Riccardo, Cousin und Folger von Andrès Mancini, unser Haus in Brand setzen würde, wenn ich zur gewünschten Zeit nicht auftauchen würde. 

Ich lief ins Bad und wusch mir mühselig das Gesicht. Ich trug ein leichtes Makeup auf, weil ich nicht wollte, dass Riccardo mich so fertig sah. Ich entschied mich ab sofort dazu, nicht mehr die Schwache zu spielen. So wie ich einst Andrès die Stirn geboten hatte. Ich wollte keine verletzliche Seite zeigen, daher musste ich von nun an aufpassen, was ich zu Riccardo sagen würde.

Aber vielleicht musste ich doppelt so viel aufpassen, wenn ich nicht wollte, dass er mich bei einem falschen Satz blutrünstig erschießen würde.

Ich zog mir dieses Mal etwas nicht ganz so Lässiges an. Ein Strickkleid in altrosa kam mir da gelegen. Dazu lange Stiefel und voilà, ich sah gar nicht mehr so übel aus. Meine Haare ließ ich wie sie waren: Von Natur aus wellig und ich trug einen Nude-Lippenstift auf.

Draußen sah es so aus, als wäre es nachts. Ein leiser Wagen fuhr mit ebenfalls abgedunkelten Fenster heran. Aber das war nicht der selbe wie gestern. Es war der neue BMW 4er Coupé in einer undefinierbaren Farbe zwischen Rot und Orange.

Nervös tappte ich auf dem Fuß hin und her und als er zum Stehen kam, schnappte ich mir meine kleine Hängetasche und rannte hinaus.

Als ich in die eisige Kälte hinaustrat, dummerweise ohne Jacke, fielen mir die Augen aus dem Kopf. Riccardo war doch tatsächlich aufgestanden und wartete, um mich ins Auto zu befördern. 

Würde ich nicht wissen, was er in seiner Vergangenheit getrieben hat und welche Ziele er mir gegenüber bezweckt, hätte ich es als süß empfunden.

Und wärst du nicht von jemand anderen schwanger...

Halt die Klappe.

Ein Außenstehender hätte vermutlich gedacht, dass es ein Date war.

Sicherlich. Um sieben Uhr morgens.

Ich stieg in den Wagen, der nach 'neu' duftete. Das Armaturenbrett war schwarz und barg keinen einzigen Staubfussel. 

Er fuhr, wir redeten nicht. Bis ich die Spannung zwischen uns brach.

"Dein Wagen?"

Riccardo sah straight nach vorne, während er fuhr. Die eine Hand am Lenkrad, die Finger der anderen Hand spielten an seinen Lippen.

"Hm?"

"Ob das dein Wagen ist?"

"Keine Ahnung. Hab ihn gestern gekauft. Vielleicht suche ich mir doch einen anderen und spende den an die Armen. Was denkst du?!", verspottete er mich.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Wobei alles stimmte. Außer der letzte Teil. Ein guter Mensch bin ich nämlich nicht. Das hast du ja am eigenen Leibe erfahren dürfen, Prinzessin."

Ich atmete tief ein um zu entspannen. Riccardo fuhr uns zu einer privaten Klinik. Ich hielt inne, als ich die Aufschrift der Gemeinschaftspraxis sah und krallte meine Nägel in den ledrigen Sitz.

Riccardo sprang aus dem Wagen, eilte zu meiner Tür heran und riss sie auf. Ich schluckte mutig und nahm seine Hand entgegen, die er mir vorhielt.

"Daran könnte ich mich gewöhnen", murmelte er. Sofort riss ich die Hand weg und sah ihn angewidert an. Er schmunzelte nur teuflisch.

Wir traten hinein und die Arzthelferin am Empfang lächelte uns freundlich an. Ich erwiderte ihr Lächeln, Riccardo nicht. Vermutlich, weil sie älter war.

Sie stupste ihre tief gelegene Nase zurecht und bat uns Platz zu nehmen.

Wir setzten uns nebeneinander. Die Praxis war voll. Alle Männer starrten mich an, alle Frauen ihn. 

Bist ja nicht gerade im typischen Mutteralter.

Ob sie mich erkennen?

Mein Brustkorb hob und sank sich und ich legte die Finger ineinander. Ich spürte Riccardos Blicke von der Seite auf mir, aber ich konnte nicht länger verhindern, wie verdammt nervös ich war. 

Ich tippte mit der Fußsohle auf dem Boden.

Riccardo lehnte sich zu mir vor, sodass nur ich ihn hören konnte: "Hast du Angst vor mir, oder Angst vor dem Termin?"

Nichts anmerken lassen! Nichts preisgeben! Und nicht die Schwache spielen!

"Tz, vor dir ganz sicher nicht", flüsterte ich ihm zu, "und ob ich vor dem Termin Angst habe? Das geht dich überhaupt nichts an."

"Schade. Man könnte glatt meinen, die Profiler hätten von mir gelernt. Du drehst gerade wegen beidem durch."

Und weil es die Wahrheit war und er es aussprach, ließ ich ungewollt die Fassade fallen und fing an, meine Nägel zu kauen. Mein Fußgetippe wurde noch viel lauter und ich blickte verzweifelt nach einer Möglichkeit, um zu fliehen.

"Du bleibst", hauchte er mir zu und ich schüttelte verängstigt den Kopf.

"Wenn du nicht bleibst, weißt du was dich da erwartet Schönheit?"

Ich riss mich los und ging mit lauten Schritten aus dem Wartezimmer hinaus. Und Riccardo rannte mir hinterher.

Ich wusste nicht mehr wo der Ausgang war.

Ich irrte umher, bis ich mich in einer Art Sackgasse befand. Man konnte von Glück reden, dass keine Ärzte hier waren.

Riccardo lief auf mich zu und währenddessen redete ich auf ihn ein. Er stoppte und sah mich entrüstet an.

"Weißt du, ich habe von dieser ganzen Opfersache die Schnauze voll! Warum werde ich beschuldigt?! Ich weiß es war scheiße. Aber ich war unter Schock, verdammt! Ich war unter Schock!!! Meine Mutter...die Gefangenschaft...die Verlobung...Einfach alles. Siehst du das?!", ich hob die Hand mit dem Ring daran und zeigte mit dem Finger darauf, "das trage ich jeden Tag. Weil ich ihn liebe. Ich wollte das nicht, okay?! Verdammt, Riccardo! Ich kann dieses Kind nicht alleine aufziehen!", schrie und wimmerte ich zugleich, "und dann kommst du hier angetanzt und machst mir weiß, dass ich nur die Kindesträgerin für deinen Schurkenplan bin?! Nicht mit mir! Ich beschütze das Kind meinetwegen vor der ganzen Welt!!! Das Kind gehört mir und Andrès und-"

Er packte mich und drückte mich an die makellos weiße Wand.

Hielt mir mit der Handinnenfläche den Mund zu. Verzweifelt blickte ich ihn an.

"Ruhe, Prinzessin. Du bist gerade nicht leise", sprach er wütend zwischen zusammengebissenen Lippen, "ich habe es verstanden. Du liebst ihn. Aber du würdest diesen Fehler nicht rückgängig machen, oder?"

Der letzte Teil irritierte mich.

War das eine Frage?

Wozu will er das wissen?!

Nein, der Kerl kriegt keine Antworten. Je weniger ich von mir preisgebe, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass er abhaut.

Er ließ mich los und ich klebte an der Wand. Auch er atmete schneller, was ich nicht nachvollziehen konnte. Er sah sich über die Schulter, was mich total aus der Fassung brachte.

"Hör zu, Mia. Ich bleibe hier. Solange, bis das Kind da ist. Und vielleicht darüber hinaus, weil", er presste kurz die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und blickte mich intensiv an, "ich dich mit dem Kind nicht alleine lasse."

Was?!

"Was?!"

Ich machte einen unsicheren Schritt auf ihn zu.

Was hat er da gerade gesagt?

"Miss Liane? Was tun Sie hier?", fragte mich die Ärztin, die an den Flur vorbeilaufen wollte und bei uns stehen blieb. Ihr Blick wechselte von mir zu Riccardo und kurz weiteten sich ihre Augen, als sie ihn sah, "äh, ich wollte Sie rufen. Sie sind dran."

Was? Die Praxis ist doch noch voll.

"Folgen Sie mir bitte ins Zimmer."

Ich nickte nur knapp und wollte ihr folgen, als ich auch sah, wie Riccardo sich zu bewegen versuchte. Aber nicht zurück in Richtung des Wartezimmers.

"Was machst du da? Du kommst auf keinen Fall mit", wisperte ich.

"Oh doch. Ich komm mit."

"Nein!", sprach ich etwas lauter.

"Ah, ah. Diskutiere nicht mit mir. Ich kommt mit und Basta."

Wieso? Will? Er? Mit?

Das ist verdammt nochmal nicht sein Kind!

Er folgte mir und gemeinsam betraten wir den Behandlungsraum.

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