Shattered Me

By xMiss_Dream_Catcherx

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Niemals hätte die hochbegabte Elizabeth Hale sich träumen lassen, eines Tages von Fremden am Tag des Abschlus... More

Prolog
16 Jahre später...
Einsamkeit
Fremde Augen
Abschlussball
Geburtstag
Neues Leben wider Willen
Gespräche bei Nacht
Trainingseinheiten
Ausbruch
Life Goes On
Komplikationen
Hoch über den Wolken...
...wurde ich Teil der Avengers
Familienfede
Planlos
Laborbericht
Zellenfreunde
Aufbruch
Invasion
Lasst die Schlacht beginnen
Wiedersehen
Mercy Hospital
Von Monstern, dem Tod & Helden
Verbündete
Rettung in letzter Sekunde
Author's Note
Das Ende ?
*About Me*

Eine Woche WG - Alltag

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By xMiss_Dream_Catcherx

Der Abschlussball fand eine Woche später statt.

Nachdem Ian mich dazu überredet hatte, für diese Woche bei ihm unterzukommen, hatte er mich bei sich zuhause abgesetzt und war einkaufen gefahren.

Ian wohnte zusammen mit drei Freunden in einer WG in Brooklyn. Ich kannte Thomas, Lukas und Veronica sehr gut, durch Ian hatte ich viel Kontakt zu ihnen. Schon oft war ich in der WG gewesen, die drei hatten mich immer herzlich willkommen geheißen und dafür war ich ihnen unendlich dankbar.

Auch heute waren zwei von ihnen in der Wohnung. Veronica öffnete mir die Tür und sah mich überrascht an. Sie schloss mich schnell in eine Umarmung und zog mich in den kurzen Flur. Während ich mich von meiner Jacke und Schuhen befreite, redete die Rothaarige auf mich ein und schließlich folgte ich ihr in die helle Einbauküche.

"Tee, Kaffee, kann ich dir etwas anbieten?", fragte sie und ich nickte.

"Kaffee klingt gut."

Das leise Gluggern des Automaten wurde zum Hintergrundgeräusch unserer Unterhaltung.

"Wie geht es dir Elizabeth? Hat Ian dich schon zum Ball eingeladen?"

Sie fuhr sich durch das seidige Haar und lächelte.

"Ja er hat mir angeboten, dass wir zusammen hingehen könnten. Ich überlege noch", sagte ich und nahm den Becher entgegen, den Veronica mir an den Tisch reichte. Argwöhnisch musterte sie mich, als sie sich gegenüber niederließ.

"Du siehst zeimlich scheiße aus. Ist alles in Ordnung?"

Ich kratzte mich am Kopf und schlang die Hände um die Tasse.

"Na vielen Dank auch", murrte ich, doch sie hob nur abwehrend die Hände.

"Ich hab Krach mit meiner Mutter", gab ich kurz angebunden zurück.

Veronica und die Anderen wussten genau wie es zwischen mir und meiner Mutter seit dem Tod meines Vaters krieselte. Veronica sah mich mitleidig an und nippte an ihrem Kaffee.

"Du weißt das ich es nicht gerne sage, aber du solltest dich von ihr lösen. Oder ihr Hilfe besorgen. Professionelle Hilfe, sonst projiziert sie weiterhin ihre Sorgen und Ängste auf dich."

Das war nicht das erste Mal das Veronica mich auf den psychischen Zustand meiner Mutter ansprach. Ich wusste nicht ob es daran lag, dass sie mich mochte und mir helfen wollte, oder sie mich anhand eines Lehrbuches ihres Psychologiestudiums analysierte. Ich tippte auf eine Mischung aus beidem.

Wieder nickte ich und trank meinen Kaffee. Das warme Gefühl das sich in meiner Kehle und meinem Bauch ausbreitete entspannte mich.

"Ich habe überlegt auszuziehen. Sonst werde ich noch wahnsinnig. Ich habe das Gefühl unter ihrer übertriebenen Fürsorge zu ersticken. Sie versucht mich zu kontrollieren. Als würde sie Angst haben, dass mir etwas zustößt."

"Oder das du etwas auf die Schliche kommst", meinte Veronica.

Ich wusste genau wovon sie sprach. Auch mit ihr hatte ich über meine Träume gesprochen. Anders als meine Mutter und Dr. Burton glaubte Veronica auch daran, dass hinter ihnen mehr als bloße Träume steckten. Sie meinte, dass ich mit den Träumen verschiedene traumatische Ereignisse verarbeiten würde.

"Sie glaubt mir nicht, dass diese Träume so real sind. Das es nicht nur Träume sondern Erinnerungen sind. Ich muss einfach wissen was passiert ist. Wer ich bin und woher ich komme. Es ist ein schreckliches Gefühl nicht zu wissen, wo mein Platz ist..."

"Also bitte, dein Platz ist hier, bei uns!"

Grinsend drehte ich mich zu der Küchentür um, in der Thomas mit verschränkten Armen lehnte. Er trug wie immer eine dunkle Jeans und ein grünes Shirt mit weißem Print. Seine blonden Haare waren noch feucht, um seine Schultern hing ein Handtuch. Er kam auf mich zu und schenkte mir ein verführerisches Lächeln.

"Hätte ich früher gewusst das du kommst, hätte ich dich eingeladen mir in der Dusche beizuwohnen. Wir hätten uns gegenseitig einseifen können", sagte er und zwinkerte.

Unbeeindruckt wendete ich mich dem Rest meines Kaffees zu.

Thomas war, wie alle in dieser WG, zusammen mit Ian auf dem College. Thomas war, genau wie Ian, eindeutig ein Aufreißer.

Er jedoch war um ein Vielfaches schlimmer als Ian. Seine Sprüche und Annäherungsversuche gingen einem gehörig auf die Nerven. Vor allem wenn mein bester Freund nicht da war, um Thomas in seine Schranken zu weisen.
Auch Veronica verdrehte die Augen und seufzte theatralisch.

"Verschone uns, Tom."

"Ich hätte dich natürlich mitgenommen, Sweetheart", gab er unbeeindruckt zurück und setzte sich neben sie.

"Wo bleibt Ian?"

Tom schüttelte seine Haare und ich blinzelte die kleinen Tropfen weg, die mir genau in die Augen geflogen waren.

"Er sorgt dafür das wir nicht verhungern", antwortete ich und stellte meine leere Tasse in die Spülmaschine.

"Liz?"

"Ja?"

Veronica deutete auf das Telefon, welches auf deiner Ladestation im Flur stand und direkt in unserem Blickfeld lag.

"Deine Mutter...macht sich bestimmt Sorgen. Du musst ihr nicht sagen wo du bist. Aber sag ihr wenigstens das es dir gut geht."

Unschlüssig starrte ich auf den Apparat. Sie hatte recht, ich sollte ihr sagen das es mir gut ging. Und das ich vorerst vorhatte Abstand zu halten.

"Ich weiß, ich kümmer mich darum."

Seufzend schleppte ich mich in den Flur und schnappte mir das Telefon. Wie hypnotisiert sah ich auf die leuchtenden Tasten. Ich holte tief Luft und wählte die Nummer, während ich mich innerlich gegen das wappnete, was mich erwarten würde.

Veronica stand auf und zerrte Thomas hinter sich her in das Wohnzimmer um mir die nötige Ruhe zu lassen. Ich wünschte mir, dass wenigstens Veronica geblieben wäre.

Am anderen Ende klingelte es und es dauerte nicht lange bis abgenommen wurde.

"Hale?", meldete sich meine Mutter.

Ihre Stimme klang ganz ruhig, aber ihre Atmung war flach, viel zu schnell.

"Hallo? Wer ist da?"

Ich schluckte, bekam den Kloß in meinem Hals aber nicht weg.

"Hi Mum. Ich bin's", murmelte ich.

Meine Stimme war alles andere als fest. Sie zitterte und ich hörte mich an wie ein verängstigtes Kind.

"Elizabeth", hörte ich ihre Stimme brechen.

"Ich wollte mich melden und sagen das es mir gut geht. Aber ich werde in der nächsten Woche nicht nachhause kommen."

Am anderen Ende der Leitung blieb es ungewöhnlich still. Dann hörte ich meine Mutter tief durchatmen.

"Wo bist du?"

"Bei Freunden", gab ich knapp zurück.

"Komm nach hause. Ich bitte dich inständig! Elizabeth, ich möchte nicht das dir etwas passiert."

"Mum, ich sagte doch schon, mir geht es gut. Ich will nicht...", fing ich an, doch unterbrach sie mich schnell und unwirsch.

Die Stimmung schlug um und aus ihrer Besorgnis wurde Ärger.
"Ich werde nicht weiter mit dir diskutieren. Du willst mir nicht sagen wo du bist, du kommst sofort nach hause! Außerdem erwarte ich, dass du dich bei Dr. Burton entschuldigst! Dein Verhalten heute war unmöglich."
Fassungslos klappte mir der Mund auf.

"Ich", murmelte ich leise,
"Ich habe mich...unmöglich verhalten?"

"Wie bitte?", kam es ungehalten zurück.

"Du hast mich sehr gut verstanden!", keifte ich.

Tränen schossen mir in die Augen. Weniger aus Trauer, als aus Zorn und Verzweiflung. Wieder konnte wir nicht vernünftig mit einander reden. Ich war es so satt. Mir fehlte die Kraft weiterhin auf meine Sicht der Dinge zu pochen und meinen Standpunkt so verzweifelt zu vertreten. Sie wollte nicht verstehen und ich würde sie nicht umstimmen können.

"Lass mich in Ruhe. Ich bin bald volljährig und du wirst mir nichts mehr vorschreiben können. Ich werde hier bleiben und mich nicht mehr von dir und deinem Kontrollzwang einsperren lassen. Hol dir Hilfe!"

Während meiner Ansprache war meine Stimmer immer schriller und lauter geworden. Thomas und Veronica standen inzwischen in der Wohnzimmertür und sahen mich besorgt an. Mit geballter Faust und hektisch atmend stand ich dort im Flur. Als sie mein wutentbrannter Blick traf zogen beide den Kopf ein und suchten das Weite.

"Elizabeth, ich will dich doch nicht auch verlieren. Dein Vater... Sein Tod hat uns so schwer getroffen und wir kämpfen immer noch..."

"Nein, du kannst immer noch nicht damit abschließen, Mum! Es ist sechs Jahre her!"

Ich schniefte, die Erinnerungen an meinen Vater fluteten einen Kopf.

"Lass ihn endlich gehen. Lass mich gehen", flüsterte ich und die erste Träne rollte über meine Wange.

Ich hörte wie meine Mutter schluchzte. Sie würde mich niemals loslassen. Sie hatte ein Problem. Dads Tod hatte eine tiefe Wunde in ihr verursacht. Egal wie schlecht es um ihre Ehe gestanden hatte, sie hatten sich geliebt und nichts würde den Verlust eines geliebten Menschen wieder gut machen. Auch wenn sie mich beschützen wollte, an einem eigenen Leben, mit eigenen Entscheidungen würde sie mich nicht hindern können.

"Ich liebe dich Mum, ich melde mich bald wieder. Versprochen."

Ich legte auf, ohne das sie antwortete. Mit dem Handrücken wischte ich über meine nassen Wangen und versuchte mich zu beruhigen. Mit geschlossenen Augen atmete ich langsam ein und aus und rief mich zur Ordnung.

Eine Stunde später war Ian wieder zurück. Auf dem Weg hatte er Lukas aufgesammelt. Während Veronica sich um das Abendessen kümmerte, saßen Ian, Lukas, Thomas und ich zusammen im Wohnzimmer. Ian hatte ich mittlerweile von dem Gespräch mit meiner Mutter erzählt. Er hatte nichts weiter dazu gesagt und ich war dankbar dafür gewesen.

"Ich fahre morgen früh nach Manhattan, ich will zuhause ein paar Sachen holen, wenn meine Mutter arbeiten ist."

Ian zuckte mit den Schultern.

"Ich kann dich auch fahren. Wie du möchtest, aber nachmittags haben wir Bandprobe für den Abschlussball, da kann ich dich nicht bespaßen."

Er grinste und versuchte meine noch immer niedergeschlagene Laune zu heben.

"Danke, aber ich habe schon was vor."

"Das stimmt", Veronica trat zu uns und sah zu mir, wie ich im Schneidersitz zwischen Lukas und Ian auf der weißen Couch saß.

"Morgen Nachmittag entführe ich die gute Liz. Schließlich muss sie noch entsprechend eingekleidet werden für nächste Woche!"

Zufrieden lächelte sie, während sich mir bei dem Gedanken an stundenlanges herumgerenne in zu großen Kaufhäusern zwischen riesigen Menschenmassen der Magen umdrehte.

"Es bringt dich auf andere Gedanken. Und mir macht es Spaß!", versuchte Veronica mich aufzuheitern, als sie meinen unwilligen Gesichtsausdruck musterte.

"Etwas Begeisterung, wenn ich bitten darf!"

Sie stemmte die rechte Hand in die Hüfte, warf die Haare über die Schulter und zeigt mit dem hölzernen Kochlöffel in ihrer Linken anklagend auf mich. Mich meinem Schicksal ergebend, hob ich beide Hände und seufzte ein klägliches "hurra". Zufrieden verschwand Veronica und Ian warf mir lachend ein Kissen an den Kopf. Gegen meinen Willen zuckten meine Mundwinkel.

"Womit hab ich das verdient..?", murmelte ich und verbarg das grinsende Gesicht in meinen Händen.

"Nicht zu vergessen, das wir nächstes Wochenende ordentlich deinen Geburtstag feiern müssen! Man wird schließlich nur einmal 21", rief Veronica und ich konnte die verschwörerischen Blicke allzu gut deuten, die Lukas, Tom und Ian untereinander wechselten. Als sie es bemerkten, fingen sie an zu lachen.

"Ihr seid grausam", sagte ich und Ian drückte mir einen Kuss auf die Wange.

"Weil wir dich lieben", grinste er.

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