Greyforks | Staffel 2 || Serie

By AnnaVanilla07

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*WATTYS 2019 WINNER* Staffel 2 der Wattpad-Serie "Greyforks" ▶︎ Bitte nicht weiterlesen, wenn ihr mit Staffel... More

Vorwort
Season 2 || Episode 1
1.1 ☾ Josephine
1.2 ♛ Kate
1.3 ♌︎ Candice
1.4 ♛ Kate
1.5 ♌︎ Candice
1.6 ☾ Josephine
Season 2 || Episode 2
2.1 ☾ Josephine
2.2 ♛ Kate
2.3 ♌︎ Candice
2.4 ♛ Kate
2.5 ♌︎ Candice
2.6 ☾ Josephine
Season 2 || Episode 3
3.1 ♌︎ Candice
3.2 ♛ Kate
3.3 ♌︎ Candice
3.4 ☾ Josephine
3.5 ♌︎ Candice
3.6 ♛ Kate
Lesenacht
Season 2 || Episode 4
4.1 ♌︎ Candice
4.2 ♛ Kate
4.3 ☾ Josephine
4.4 ♌︎ Candice
4.5 ♛ Kate
4.6 ☾ Josephine
Lesenacht 2.0
Season 2 || Episode 5
5.1 ♛ Kate
5.2 ♌︎ Candice
5.3 ♛ Kate
5.4 ♌︎ Candice
5.5 ☾ Josephine
5.6 ♛ Kate
5.7 ☾ Josephine
Epilog ♛ Kate
Nachwort
Extrakapitel
Extrakapitel 2
Extrakapitel 3

5.8 ♌︎ Candice

229 41 78
By AnnaVanilla07

Vibrierende Musik dringt aus den Lautsprechern im gesamten Haus der Kingsman. Bunte Lichter sind überall verteilt und verwandeln diese Feier beinahe in einen »Prä-Abschlussball«. Sogar einen DJ hat Brandon angeheuert um die Freilassung von Kate aus dem Jugend-Fraugengefängnis zu feiern. Und wie könnte er seiner Schwester mehr Freude bereiten, als für sie sowas wie einen Prom zu veranstalten?

»Auf unsere Freundschaft«, verkündet Kate mit leuchtenden Augen, während wir mitten im Lichtermeer und all den Leuten von unserer Schule stehen.

»Auf ein gelungenes Abschlussjahr«, prostet Jo.

»Auf uns und unsere Träume«, sage ich als Letzte und Kate, Jo und ich lassen unsere pinkfarbenen Getränke in der Luft aneinander stoßen.

Ich kann es kaum fassen, dass Eckstein jetzt Geschichte ist. All der Terror ist jetzt vorüber. Wir können unser Leben endlich wieder genießen. Wir können unser Leben leben.

Ich nippe an meinem total übersüßen Getränk, das echt scheußlich schmeckt, aber das ist mir noch nie so egal gewesen. Ich bin hier mit meinen zwei besten Freundinnen, die ich über alles liebe und tanze und springe mit ihnen zu Ocean von Martin Garrix.

Niemand beschuldigt uns mehr für den Mord an unseren Mitschülerinnen und jetzt sind die Blicke, die uns anstarren voller Bewunderung. Nicht, dass es mich je interessiert hätte, was andere von mir denken, aber es ist trotzdem ein schönes Gefühl, wenn sich andere bei einem für ihr asoziales Verhalten entschuldigen. Es zeugt von Reue und Respekt.

Als der Song vorbei ist, beginnt ein langsames Lied und ich merke, wie sich einige Pärchen an den Händen nehmen. Unter anderem Josephine und Aiden und Kate und Harry.

Genau in diesem Moment blicke ich auf und Brandon strahlt mir mit seinen wunderschönen Augen entgegen.

Brandon nimmt mich an der Hand und fühle die Wärme seiner Finger, während wir auf die Tanzfläche zusteuern.

»Dass die beiden noch zueinander finden, hätte ich nicht gedacht«, zischt mir Brandon zu und deutet auf Kate und Harry.

Ich lächle. »Weißt du, dass ich das bei den beiden beinahe schon vorausgesehen habe?«

»Kate hat recht, du bist wirklich eine brillante Frau«, raunt er mir dann in mein Ohr.

In diesem Moment löse ich mich kurz von ihm und sehe ihn entgeistert an. »Was? Das hat sie gesagt?«

Brandon grinst mir mit seinen Sommersprossen entgegen. »Das waren ihre Worte. Aber psst«, er legt mir seinen warmen Zeigefinger sanft auf die Lippen, »du weißt nichts davon.«

Ich nicke zwinkernd und lehne meinen Kopf dann wieder an seine starke Schulter.

Und dann, in diesem Moment, überkommt mich dieses Glücksgefühl. Ja, ich werde regelrecht davon gepackt. Die Magie des Augenblicks nimmt mich völlig ein und ergreift meinen gesamten Körper. Und diese Momente sind selten. Es sind diese Momente, in denen man den Augenblick genießt und man zur selben Zeit weiß, dass diese Erinnerung ewig wahren wird. Man weiß einfach, dass dieser Moment zu einer dieser Erinnerungen werden wird, an denen man noch Jahrzehnte lang zehrt. Ich sehe mich, wie ich eines Tages, während ich mein Geschirr wasche, an nichts anderes, als diesen einen Moment denken kann. Ein zufriedenes Lächeln voller Glückseligkeit wird dabei über meine Lippen huschen und sich wie ein unsichtbarer Schleier über meine Augen legen. Dann blinzle ich und der Moment ist vorüber. Er ist so unerwartet gegangen wie er gekommen ist.

Nach diesem Tanz habe ich plötzlich einen unglaublichen Durst. »Schatz, ich gehe mir schnell was zu trinken holen. Bin gleich wieder da«, sage ich, als ich mich von Brandon gelöst habe und wieder ein schnelleres Lied läuft, bei dem gefühlt die gesamte Greyforks High herumspringt.

»Geht klar«, er lächelt, »ich muss sowieso noch was erledigen.«

»Wo musst du denn um diese Uhrzeit noch hin?«, frage ich mit einem Blick auf mein Handgelenk. 00:34.

Er seufzt. »Anscheinend gab es Probleme mit einer Lieferung der Firma, die hätte schon vor zwei Stunden ankommen sollen.«

Ich nicke verständnisvoll. Manchmal vergesse ich, dass er nun der Chef einer millionenschweren Firma ist. Klar, einiges erledigt noch sein Vater, aber nach und nach muss er das Ruder in die Hand nehmen. Er hat mir erzählt, sein Vater erwarte von ihm, dass er die Firma ein Jahr nach seinem Abschluss komplett übernimmt.

»Dann bis nachher, Schatz«, flüstere ich ihm während einer Umarmung ins Ohr.

Brandon beugt sich zu mir herunter und gibt mir einen Kuss. »Bis später«, raunt er mit dem schönsten Lächeln auf der Welt, bevor er in der Menge verschwindet.

Mit hochrotem Kopf komme ich in der Küche an und fahre mir seufzend über die nasse Stirn. Diese Hitze, die draußen auf der Tanzfläche von all den Leuten verursacht wird ist echt kaum auszuhalten. In der Küche ist es angenehm kühl und still. Ich atme einmal tief durch. Die Partymusik dringt bloß gedämpft bis hier.

Ich will mir schon ein Glas Wasser nehmen, als ich bemerke, dass jemand am Boden neben dem Kühlschrank an die Wand gelehnt sitzt.

Vorsichtig schreite ich zu der Person. Als ich nahe genug bin, erkenne ich, dass es sich um Liam handelt. Seine Augen sind halb geschlossen und in der rechten Hand hält er eine Flasche Jim Beam.

»Liam«, zische ich erschrocken.

»Hey, Candice«, murmelt er müde und grinst mir glasigem Blick entgegen. »Auch 'n Schluck?«

Ich schüttle den Kopf, setze mich aber neben ihn. »Was ist passiert?«, frage ich mit weicher Stimme.

»Kate interessiert sich nicht für mich, hab ich recht?«, fragt er mit leicht lallender Stimme.

»Weißt du, manchmal sollte es eben nicht sein«, sage ich weil mir nichts anderes einfällt.

»Nein, manchmal sollte es nicht sein.« Er lacht müde. »Das mit Kate und mir hätte ohnehin nicht lange gehalten«, zischt er dann und nimmt noch einen Schluck von seiner Flasche.

Ich lege einen Arm um ihn. »Eines muss ich dir aber lassen, du bist der beste Kerl, den Kate je hatte. Und es gibt so viele Mädchen an der Schule, die dir hinterherlaufen, glaub mir.«

»Danke, Candice.« Jetzt sieht er auf und lächelt. »Aber im Moment kann ich nur an Kate denken.«

Ich nicke. Aus Erfahrung weiß ich aber auch, dass Zeit alle Wunden heilt. Das will ich ihm schon sagen, aber dann denke ich, dass es sich anhört, als hätte ich es aus einem billigen Teenie-Film geklaut.

Nach einer Weile in der Küche mit Liam, kommt einer seiner Kumpels vorbei und nimmt ihn mit nach Hause. Er sollte mal besser seinen Rausch ausschlafen.

Ich trete wieder hinaus auf die feuchtwarme Tanzfläche und suche sie nach meinen Freundinnen ab.

Wen ich aber stattdessen verloren inmitten der Menge finde, kann ich kaum glauben.

»Candice, schenkst du mir diesen Tanz?«, fragt mich der Mann vor mir und schenkt mir ein warmes Lächeln.

»Dad«, flüstere ich. »Ich dachte...ich dachte, du wärst...«

Durch meine Tränen in den Augen kann ich eigentlich nichts sehen, aber trotzdem nicke ich. Am liebsten würde ich ihn nie wieder loslassen.

Es ist der perfekte Song für einen Vater-Tochter-Tanz und ich genieße es, in sein glückliches Gesicht zu blicken.

»Weißt du«, beginne ich dann, als ich all die Tränen weg geblinzelt habe »du wirst immer mein Dad sein.«

»Das weiß ich jetzt auch«, entgegnet er mit feuchten Augen. »Du bist meine Tochter, das wird immer so bleiben.«

So sehen wir uns für eine Weile einfach nur an und tanzen.

»Was hälst du davon, wenn wir uns mit dem Geld in Kalifornien niederlassen?«, frage ich dann plötzlich.

Die Augen meines Vaters leuchten. »Ich würde wirklich gern aus dieser Stadt verschwinden.«

Später, als es uns beiden zu heiß wird, treten wir auf die mit Lichterketten überzogene Veranda und mein Vater zündet sich eine Zigarre an.

»Auch eine?«, fragt er mich und ich nicke.

Kurz lodert das kleine Feuer auf, ehe ich einen tiefen Zug vom rauchigen Geschmack der Zigarre mache.

»Weißt du, deine Mutter hat mich enttäuscht. Aber du...du könntest mich nie enttäuschen.«

Ich will schon was erwidern, als Kate und Josephine plötzlich völlig aufgelöst auf die Veranda gestürmt kommen.

In dem Moment, als ich in Kates tränenüberströmtes Gesicht blicke, weiß ich, dass etwas nicht stimmt.

»Was ist passiert?«, hauche ich atemlos.

»Candice«, weint Josephine, »Brandon, er ist tot.«

Eine gigantische Schockwelle fährt in diesem Augenblick durch meinen Körper. Und dann fühle ich nichts mehr. Ich erstarre gefühlt zu Stein. Es ist ein Scherz, versuche ich mir einzureden. Diese Situation ist nicht real.

Aber als ich im nächsten Moment wieder aufsehe und die verlaufende Wimperntusche in Kates Gesicht erkenne, weiß ich, dass dies gerade die Wirklichkeit ist.

Leute, das ist das Ende dieser Folge. Aber es folgt noch ein Epilog

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