(Flos P.o.V)
Wir näherten uns dem Ort des Geschehens.
Die Gegend war zertrümmert und von dunklem Rauch umgeben.
(Was theoretischer Weise auch aufgewirbelter Dreck gewesen sein könnte, aber jedenfalls hatte es eine Ähnlichkeit mit Rauch.)
Der Boden hatte Risse und einige Steine glühten förmlich vor Hitze.
Was zum heiligen Schnitzel ist da passiert?
Plötzlich blieben Roman und Yuki abrupt stehen.
Was war denn los?
Ich lugte an den zweien vorbei und sah einen tiefen Graben.
Die Erde und der Sand waren schwarz wie Ebenholz und am tiefsten Punkt des Grabens war ein Riss, durch den man wohl in den Untergrund konnte.
Einige Blutspuren waren zu erkennen, als wäre jemand oder etwas verletzt worden.
Sie waren gleichmäßig und in einer Spirale um den Höhleneingang verteilt.
Nebenbei fand man auch einige zerrissene Stofffetzen, Teile von Knochen und Totenschädel.
Langsam fing es an mich zu Gruseln.
Ebenso ging es Yuki, die langsam und leise zurücktritt und sich ängstlich an Roman und mir festhielt.
"Was hat das zu bedeuten?", wisperte Roman mit rauchiger Stimme.
Ich erwiderte mit einem "Ich habe keine Ahnung..."
Wir drehten unsere Köpfe zu Yuki, die sehr nervös zu sein schien.
Sie wimmerte leise vor sich hin und ihre Augen wurden glasig, als hätte sie schon Tränen in den Augen.
Sie kam mir wie ausgewechselt vor.
"Und was machen wir jetzt?", wandte sich Roman zu mir, doch ich zuckte nur mit den Schultern.
"Ich glaube wir sollten weitergehen...Yuki scheint-", weiter kam ich nicht, da mich mein Kumpel mit einer leicht hysterischen Stimme unterbrach.
"Warte, wo ist Yuki?!"
Es stimmte.
Das kleine Mädchen war einfach verschwunden.
"Hä? Sie war doch gerade noch hier!"
(Yuki's P.o.V)
(Ein paar Minuten zuvor)
Mein Herz klopfte wie wild und Angst stieg in mir auf.
Unauffällig tapste ich ein paar Schritte zurück und hielt mich an den Hemden der beiden Jungs fest.
Oh Mann, wie sehr ich meine Angsthasen-Seite hasste!
Leise murmelte ich vor mich hin und starrte gebannt auf das viele Blut, die Knochen und die Stofffetzen.
Auch wenn der Platz furchterregend war, hatte er einen gewissen Reiz an sich...
Unzählige Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und nahmen kein Ende.
Warum verliefen die Blutspuren so chronologisch in einer Spirale?
Warum liegen hier Totenköpfe und was zum Fisch hatte das mit der Explosion und dem Eingang in den Untergrund zu tun?
Diese Neugier, die in mir herrschte gewann die Übermacht und ließ mich näher an den Graben gehen.
Ich hatte zwar immernoch meine Bedenken und meine Angst war immernoch präsent, doch dies versuchte ich gezielt zu ignorieren.
Ich stapfte vorsichtig zu dem Schlagloch im Boden,der eher einem kleinen Eingang zu einer Hasenhöhle ähnelte.
Ich kniete mich in den schwarzen Sand, beugte meinen Kopf über das Loch, welches in eine dunkle Unterwasserhöhle führte.
Plötzlich bemerkte ich etwas, was gierig nach meiner Hand schnappte.
Eine knochige teerschwarze Hand,mit langen dünnen knochigen Fingern umklammerte meinen rechten Arm und versuchte mich mit Gewalt in seine Höhle zu ziehen.
Ich kreischte vor Schreck auf und rief verzweifelt nach Flo und Roman.
Sie reagierten augenblicklich und schrien in einem erschrockenen Ton meinen Namen.
Sie rannten zu mir, doch die Hand zog mich immer weiter in ihre Höhle.
Ich versuchte dieses Monster vergeblich mit meiner Magie anzugreifen, doch irgendetwas blockierte mich dabei.
Mein Kopf steckte schon komplett unter der Erde.
Ich sah nichts, außer einem furchterregendem riesigen Auge, welches mich belustigt anstarrte.
Es war ein Grule, ein fleischfressendes Monster, welches in der Dunkelheit lebt.
Ich wehrte mich weiterhin gegen das Monster und versuchte mich halbwegs auf der Oberfläche zu halten, bis Roman und Flo da wären um mir zu helfen.
Doch der Grule zog weiter an meiner Hand und ließ einfach nicht locker.
Meine Kräfte ließen langsam nach und ich konnte mich kaum noch oben halten.
Warum musste ich immer so schwach sein?!
Mein Herz hämmerte so stark gegen meine Brust, dass ich schon glaubte, mein Herz würde Selbstmord begehen!
So konnte ich nicht mehr weitermachen!
Ich musste doch irgendetwas tun können!
Spontan ergriff ich die Initiative und biss meinem Feind in den Finger und bespuckte ihn um ihn abzulenken.
Es ließ einen markerschütternden Schrei los und griff schmerzerfüllt nach seiner Hand und ließ mich los.
"Yuki!!!", hörte ich nun Roman schreien.
"Holt mich hier raus!", brüllte ich lauthals nach draußen.
Sie packten mich an den Beinen und versuchten mich rauszuziehen, doch ich steckte fest!
"Leute, ich stecke fest!"
Mann, scheiß Dickschädel!
Das kommt davon, wenn man als Sternzeichen ein sturer Stier ist...
Sie versuchten es ein weiteres Mal und schafften es endlich meinen Kopf plus Oberkörper aus der Höhle der verfressenen Bestie zu zerren.
Mit einem lauten 'Plop' wurde ich wieder in die Freiheit geschickt und saß nun wie ein übergossener Pudel da.
"Danke, Leute...", keuchte ich verschwitzt am Boden liegend.
"Kein Problem...", seufzte der Ältere der zwei, doch Flo meinte nur: "Pass in Zukunft besser auf, was du machst! Wir sind hier die Verantwortlichen für dich! Du bist immerhin noch ein kleines Kind!"
"Ich habe euch nicht darum gebeten, auf mich aufzupassen! Wenn mir etwas passiert, geht das auf meine Kosten!", maulte ich zurück, stand auf und putzte mir den Sand von meinem pinken Kleid und meiner schwarzen Leggins.
"Trotzdem! Wie würden deine Eltern reagieren, wenn sie erfahren müssten, dass du von einem Höhlenmonster gefressen worden wärst!"
Florian spielte sich gerade auf, als wäre er eine überfürsorgliche Mutter...
Pah! Wenn es so wäre, dann müsste Roman aber mein Dad sein, immerhin war meine Aufgabe AraFlo real zu machen!
Glaube ich jedenfalls...egal...auf jeden Fall stand es auf meiner 'To-Do-Liste'.
Aber ob das der Grund war, warum ich hier bin, wusste ich nicht.
"Jaja...vergiss es einfach...", brabbelte ich vor mich hin, verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.
Roman wollte etwas sagen, als plötzlich die Erde anfing zu beben.
Der Sand raste ihn hoher Geschwindigkeit und Wellen schlagend in Richtung Grule und versuchte uns mitzureißen.
Augenblicklich schnappte die Melone die Hand des Endermans, der mich widerum am Oberarm packte und mich so mitriss.
Sie versuchten aus dem Graben zu entkommen jedoch war es unmöglich.
Die Sandmassen schoben uns immer wieder nach hinten.
Ich versuchte meine magischen Kräfte zu erwecken,doch sie funktionierten immernoch nicht!
Dieser Magiekreis war größer, als ich dachte.
Urplötzlich und ohne jegliche Vorwarnung zierte ein riesiger Riss den Boden,welcher sich blitzartig in einen Abgrund verwandelte.
Es gab kein Enkommen mehr....
Entweder wir würden vom Grule gefressen werden oder wir würden in diese schier unendlich tiefe Schlucht fallen.
Dies war keinesfalls eine beruhigende Nachricht!
Ich spürte die Panik langsam in meine Adern zurückkehren und mein Herz fing erneut an zu rasen.
Warum musste es in dieser Welt Schwerkraft geben?! Wir waren Unterwasser wir sollten hochschwimmen können, aber nein, natürlich durften wir das ja nicht!
(Romans P.o.V)
Die Erde bebte weiterhin ununterbrochen.
Auch wenn es verloren schien versuchte ich zu hoffen, dass alles gut ausging.
Das Schlimmste wäre in so einer Situation negativ zu denken und zu hyperventilieren.
Das würde einen nur unter Druck setzen. Ich hoffte nur, dass Flo es schaffen würde uns hier rauszuholen.
(Flos P.o.V)
Alles hing nun an mir.
Wenn ich es nicht schaffen würde, würden wir alle sterben.
Doch ehe ich mich versah spülte uns eine gewaltige Sandwelle zur Schlucht und in diesem Moment wurde die Hand meines Kumpels aus der meinen gerissen.
Rasch wandte ich mich zu ihm, doch er wurde von mir und Yuki weggespült.
Ich überlegte nicht lange, sondern kämpfte mich durch den Sand, um Roman zu helfen.
Ich konnte ihn gerade noch so am Handgelenk erwischen, bevor abstürzen würde.
"Roman, halt dich fest!", rief ich ihm entgegnen.
Ein Wimpernzucken später krachte uns eine Ladung des schwarzen Sands ins Gesicht.
Ich spürte, wie meine und Romans Kräfte langsam schwanden.
Ich würde es nicht schaffen.
Aber ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren! Ich brauchte ihn noch!
Wie auf Knopfdruck, nachdem ich diesen Satz zu Ende gedacht hatte, hörte ich Yuki laut "Nicht aufgeben Flo und Roman! Ihr schafft das! Ihr seid ein Team! Ihr seid AraFlo!" rufen.
Jetzt fragte ich mich, ob sie Gedanken lesen konnte...
Aber sie hatte recht...
Ich durfte nicht aufgeben!
Doch dann kam wieder eine gewaltige Ladung Sand über uns, ich verlor den Halt und stürtzte gemeinsam mit Roman ab.
Wenigstens würde ich nicht mit dem schmerzhaften Verlust meines lieben Freundes weiterleben, wenn ich gemeinsam mit ihm sterben würde...
Ich wusste nicht was nach diesem Ereignis passieren würde, jedoch konnte ich fühlen, dass es ein riesiges Chaos ergeben würde...und dieses Chaos schlug seine Wurzeln mit diesem Fall in die Dunkelheit.
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