Between us

By 1_Quinn

877K 29.5K 2.9K

Nicht bearbeitet. Fehler vorhanden!! Nichts ist wie es scheint. Die 18 jährige Juli führt anscheinend das per... More

Prolog
01
02- Die Stunde danach
03- Nichts wie es scheint
04- Schock
05- Tag danach
06- Verlassen
07- Alleine
08 - Schlag
09 - Misstrauen
10-Kino
11 - Veränderung
12- Tagebucheintrag 1
13-Party
14-Erwachen
15-Feiern
16-Sonntag
17- Tagebucheintrag 2
18-Montag
19-Schwarz vor Augen
20-Angst
21-Erwischt?
22 - Gefühle
23-Unbedeutend
24-Emotionen
25-Ausgenutzt
26-Wut
27 - Tattoos
28 - Zoe
29-Freitag
30 - Wer?
31-Derek
32-Freunde
33-Tränen
34-Ana
35- Sieben Tage
36 - Zehn Tage
37 - Wiedersehen
38 - Krankenhaus
39 - Mom
40 - Wieder vereint
41 - 6 Stunden
42 - Großeltern
43 - Herzen
44 - Trauerrede
45 - Verschlossen
46 - Keine Antwort
47 - Großvater
48 - Kampf
49 - 4Phasen
50 - Hurensohn
51 - Hass
52 - Lügen
53 - Wiedersehen
54 - Zweiter Versuch
55 - Zwecklos
56 - Du darfst nicht gehen
57 - Gefühlsausbrüche
58 - Entlassen
59 - Einseitig
60 - Erleichterung
61 - Ausflug
62 - Vater
63 - Liebe
64 - Er liebt mich
65 - Versetzt
67 - Herzschmerz
68 - Kummer
69 - Schule
70 - Versöhnung
71 - Töchter
72 - Rauswurf
73 - Bitch
74 - Drogen
75 - Verzeihen?
76 - Mitten ins Herz
77 - Vermissen
78 - Einbrecher
79 - Alex und Zander
80 - Vergebung
81 - Essen
82 - Balsam fürs Herz
83 - Brief
84 - Geh
85 - Beerdigung
86 - letzer Tag
Epilog

66 - Vaterrolle

6K 235 6
By 1_Quinn

Als ich aufwachte,war es schon morgen.
Mein ganzer Körper fühlte sich an als hätte ich auf dem harten Boden geschlafen.
Ich war sofort aufgesprungen,war ins Schlafzimmer gerannt,doch das Bett sah aus wie zuvor,unberührt.

Ich lief durch die ganze Wohnung,keine Anzeichen das er hier gewesen war.
Ich lief wieder ins Wohnzimmer,zog mein Handy hervor.

Er hatte mir nicht geantwortet,mir nicht geschrieben,mich nicht angerufen.

Mein Herzschlag beschleunigte sich,mir gefror das Blut in den Adern. Ich schluckte meinen Stolz hinunter und wählte seine Nummer.
Es klingelte einmal,zweimal und dann drückte er mich weg.

Entgeistert starrte ich das Handy an,konnte nicht glauben,dass er das gerade wirklich getan hatte. Ich wählte ein weiteres Mal seine Nummer und diesmal sprang sofort die Mailbox an.

Ich stieß einen frustrierten Schrei aus und wurf das Handy aufs Sofa. Ich raufte mir die Haare,fuhr mir durch Gesicht,lief die ganze Zeit wie eine verrückte durch Zimmer.

Das konnte nicht wahr sein.
Er war doch nicht abgehauen,nicht schon wieder,oder?

Er konnte das nicht tun,durfte es nicht,nicht nach alldem was wir durchgemacht,erlebt und miteinander geteilt hatten.

Er hatte mir gesagt,dass er mich liebt.
Er liebt mich,er würde nicht einfach so abhauen. Niemals. Nicht jetzt. Nicht noch einmal.

Frustriert ließ ich einen weiteren Schrei los und dann noch einen. Mir flossen die Tränen hinunter,ohne das ich etwas dagegen tun konnte.

Meine Atmung beschleunigte sich,ich kreischte hysterisch durch das Haus. Schlug auf die Couch ein. Hämmerte mit meinen Füßen auf den Boden.

Er war nicht nach Hause gekommen,hatte sich nicht gemeldet,mich nicht angerufen.
Er machte nicht einmal Anstalten mir zu erklären wo er war,er machte sich nicht einmal die Mühe mir zu sagen wo er war.

Ich musste mit jemandem reden,sofort.
Ich stürmte aus dem Haus,immer noch meine Schlafkleidung und die Hausschuhe an.
Ich rannte um die Ecke und hämmerte gegen Luisas Tür.

Ich konnte meine Schluchzer nicht unterdrücken,hoffte nur,dass sie zu Hause war.
Die Tür wurde aufgerissen,ich wollte mich in die Arme von Lu werfen,starrte jedoch auf die Brust von Georg.

,,Juli?",flüsterte er.

Ich sah zu ihm auf,versuchte den dicken Klos hinunter zu schlucken,der sich gebildet hatte.

,,Ich wollte zu Lu",stammelte ich.

,,Sie ist nicht da,was ist los?"

,,Nichts"

Ich wollte gerade kehrt machen,doch er packte mich sanft am Handgelenk und drehte mich wieder zu sich.

,,Juli",sagte er sanft. ,,Was ist los?"

,,Ich.. ich"

,,Komm erst einmal rein"
Er schloss hinter uns die Tür,ich folgte ihm ins Wohnzimmer,setzte mich aufs Sofa.

,,Sag mir was passiert ist,hat dein V- .. Gulian dich angefasst?",seine Hände ballten sich zu Fäusten,sein Kiefer zuckte.

Heftig schüttelte ich meinen Kopf.

,,Du kannst es mir sagen"

,,Er.. er hat mich nicht angefasst"

Georg atmete hörbar aus,seine Haltung entspannte sich wieder. ,,Was ist es dann?"

,,Ich will nicht darüber reden",stammelte ich.

,,Juli",seufzte er.

,,Ich will wirklich nicht darüber reden"

Langsam nickte er,seine Hand legte sich auf meine,ich starrte sie an. Meine Augen weiteten sich für einen Moment,es war so ungewohnt,so intim,so familiär.

,,Dann lass uns über das reden was vor ein paar Tagen war,lass uns darüber reden,was Gulian und ich gesagt haben,was ich dir gesagt habe"

,,Ich weiß nicht ob ich das kann"

,,Du musst nicht antworten,du sollst mir nur zuhören" Ich nickte.

,,Alles was ich an diesem Abend gesagt habe,habe ich auch so gemeint. Jedes Wort,jeden Satz,alles. Für mich war immer klar,dass du mehr als nur ein Kind bist,du warst für mich schon immer mein Kind,meine Tochter,selbst als ich es noch nicht gewusst habe.

Jedes Mal wenn du mich aus deinen großen Augen angesehen hast,mich angelacht hast,geredet hast,hast du mich sofort in den Bann gezogen. Ich habe mir so sehr gewünscht,dass du mein Kind bist und als deine Mom gesagt hat,dass du es nicht bist,glaub mir Juli,da ist eine Welt für mich zusammen gebrochen.

Ich wollte es nicht wahr haben,für mich hat es sich angefühlt als wärst du meines. Als ich dich das erste mal gesehen habe,war für mich eigentlich schon klar das du es bist,denn du sahst aus wie ich. Es konnte einfach kein Zufall gewesen sein.

Doch ich habe deiner Mutter geglaubt,wieso sollte sie mich auch belügen? Sie hat mir jedes Mal als ich da war klar gemacht,dass du von Gulian bist,dass es seine Augen waren und nicht meine. Das es sein Lächeln war und nicht meines,dass du wie er seist und nicht wie ich."

Ich versuchte all die Information zu verarbeiten,versuchte nicht noch mehr in Tränen auszubrechen. Er sah mich traurig an,seine Augen glasig und gerötet.

,,Ich habe es gehasst wenn Gulian frei hatte,denn das hieß für mich,dass ich dich nicht sehen konnte. Ich habe es gehasst,wie er dich angelacht hat,mit dir umgegangen ist. Ich habe es gehasst,nicht dein Vater zu sein. Ich habe es gehasst,dass deine Mom mit ihm und nicht mit mir zusammen war und wem konnte ich es verdenken? Ich hatte sie verlassen.

Ich habe sie verlassen,obwohl ich sie mehr als alles andere geliebt habe,mehr als jemand anderen zuvor. Als sie dann mit Gulian zusammen gekommen ist,habe ich es nicht mehr ausgehalten,ich habe jeden Tag meines Lebens bereut sie verlassen zu haben.

Sie war alles für mich gewesen,ich hätte uns nicht aufgeben dürfen,ich hätte sie nicht nach dem wir.. wir miteinander geschlafen haben,sitzen lassen dürfen. Ich hätte merken müssen,dass ihr Kind,dass du,mein Kind bist und nicht das von Gulian. Es ging viel zu schnell mit den zwein,es hätte nicht seins sein können.

Ich hätte nicht die Stadt verlassen dürfen,nicht jahrelang untertauchen dürfen. Ich hätte trotz der Tatsache das Gulian da war um sie kämpfen müssen und das weiß ich,ich wusste es.

Im Nachhinein habe ich versucht alles wieder gerade zu biegen. War für sie da,wenn es Gulian nicht war. War für dich da,wenn sie keine Kraft mehr hatte. Ich habe ihr alles gegeben,habe ihr gezeigt und gesagt,wie sehr ich sie noch liebe,wie sehr ich alles bereue.

Sie war immer loyal zu Gulian gewesen,sie hat mir die ganze Zeit,kein einziges Mal gesagt,dass sie mich noch liebt. Sie hat Gulian nicht verraten.

Ich schwöre dir,deine Mutter war der loyalste Mensch den ich kannte. Der wunderbarste und liebevollste. Ich hätte alles für sie getan,nein,ich habe alles für sie getan.

Es hat Jahre gedauert bis sie mir endlich gestanden hat,dass sie mich auch liebt.
Du kannst gar nicht glauben wie glücklich ich war,wie sehr ich mich darüber gefreut habe.

Ich dachte,jetzt könnte ich alles besser machen,wir würden zusammen sein. Du,deine Mom und ich,doch sie wollte Gulian nicht verlassen,sie wollte ihm das nicht antun,er hatte schließlich alles für sie aufgegeben.

Eines Abends haben wir zu viel getrunken und dann führte das eine zu dem anderen und da konnte ich einfach nicht mehr ohne sie.

Ich habe nicht an meine Frau oder an Luisa gedacht. Ich konnte nur an Tess und dich denken,an die Familie,die wir hätten sein können,die wir eigentlich gewesen wären,wenn ich nicht den Schwanz eingezogen hätte.

Deine Mom hat sich so schuldig gefühlt,hat Tagelang nicht mehr geredet oder gegessen.
Es hat ein weiteres Jahr gedauert,bis sie gesagt hat,dass sie Gulian verlässt und dann hat es weitere Jahre gedauert,bis sie es ihm endlich gesagt hat.

Es hat verdammte 18 Jahre gedauert bis wir wieder zusammen fanden oder zusammen gefunden hätten. Sie hat Gulian verlassen und ist untergetaucht,sie hat sich bei keinem von uns gemeldet.

Ich habe Tagelang nicht schlafen können,wollte wissen wo sie ist,dann habe ich einen Brief erhalten,indem sie mir sagt,dass sie mich liebt,doch erst ihr Leben in den Griff bekommen muss,bevor sie mit mir zusammen sein kann. Sie hat mir gesagt,dass du mein Kind bist und wir das alles hinkriegen würden und weißt du wie ich reagiert habe? Ich habe vor Freude geweint,dass ich endlich die Bestätigung hatte,dass mein Gefühl mich nicht belogen hatte.

Du warst mein Kind,ich hatte es schwarz auf weiß,ich.. ich war so unglaublich glücklich,konnte an nichts anderes mehr denken,als an deine Mom und dich,doch ich wusste,wenn ich es weiß,dann weiß es auch Gulian.

Er hat an meine Haustür gehämmert,rumgebrüllt,die ganze Nachbarschaft zusammen geschrien. Er hat mir gedroht,mir gesagt,ich solle mich von dir fern halten. Er hat gesagt,dass du nicht mein sondern sein Kind bist,dass er der Vater wäre,egal was deine Mom sagt. Ich will Gulian nicht ins schlechte Licht rücken,selbst wenn ich ihm alle Knochen brechen möchte,für das was er dir angetan hat,doch er liebt dich Juli.

Er war außer sich,weil er Angst hatte,dich zu verlieren,weil er dich liebt. Ich habe es in seinen Augen gesehen,diesen Schmerz und Verlust. Er galt nicht deiner Mutter,er galt dir und nur deswegen habe ich es dir nicht sofort gesagt. Ich wollte es ihm nicht antun,er und ich waren schließlich Freunde gewesen",er seufzte und holte einen Moment Luft.

,,Ich konnte es ihm nicht antun,dass er gleich zwei Menschen verlor,gleich zwei Menschen,die er mehr als alles andere liebte. Ich konnte nicht so egoistisch sein,denn ich war im Glauben,habe fest daran geglaubt,dass deine Mom bald kommen würde und sich alles ändern würde. Ich habe geglaubt,dass wir bald eine Familie sein würden und nur deswegen habe ich nichts gesagt. Nur deswegen,habe ich ihm mein Wort gegeben,dir nichts zu sagen.

Hätte ich gewusst,was er dir antun würde,was er dir angetan hat,dann..dann hätte ich es niemals so weit kommen lassen. Ich schwöre dir Juli,ich hätte alles getan,damit es dir gut geht. Ich hätte es meiner Frau gesagt,hätte es Luisa erzählt,nur damit es dir gut geht",seine Stimme brach,meine war schon längst verschwunden.

,,Ich wollte doch nur das Richtige tun,wollte Gulian nicht verletzten,nicht sofort.
Ich habe auf deine Mutter gewartet,war tagelang am Grinsen,weil ich wusste,bald würde alles so sein,wie ich es schon immer wollte,doch als ich erfahren habe,dass deine Mom",Seine Stimme brach nun vollkommen,er schloss die Augen,versuchte zu atmen.

,,Ich habe sie so sehr geliebt",flüsterte er.

,,..Und als sie weg war,war auch ein Teil von mir weg und deswegen ertrage ich es einfach nicht,nicht in deiner Nähe zu sein. Du bist ein Teil von ihr,du erinnerst mich an Sie. Wie du redest,wie gutmütig du bist,du bist wie sie.
Du bist ihr Kind und du bist meines"

Meine Sicht verschwamm,ich unterdrückte einen lauten Schluchzer. Seine Hand umfasste fester meine,sein Blick richtete sich auf mich.

,,Bitte gib mir eine Chance dir zu zeigen,dass ich dein Vater sein kann,dass ich dein Vater bin",sein Blick flehend.

,,Komm zu mir,bleib hier. Ich will keine Zeit mehr vergeuden,ich will den Rest meines Lebens dein Vater sein. Ich will dir zeigen,dass ich es wert bin dein Vater zu sein. Bleib für eine Woche und dann kannst du immer noch gehen. Luisa und ihre Mutter sind bei meinen Eltern und bleiben dort für 11 Tage.

Gib mir eine Woche Juli,nur eine Woche,mehr verlange ich gar nicht. Ich liebe dich.
Ich habe deine Mom verloren,dich kann ich nicht auch noch verlieren"

Bevor ich wusste was ich tat,nickte ich.
Zander war nicht da,ich ertrug es nicht alleine in seinem Haus zu sein. Würde ich wieder zu ihm zurückkehren,würde ich nichts anderes tun,als auf ihn zu warten und mich verrückt zu machen.

Er würde sich melden,wenn er zuhause war und ich hoffte,dass es bald war. Ich wusste nicht,was das zu bedeuten hatte,dass er mir nicht schrieb und nicht nach Hause kam,doch ich wusste,dass es nichts gutes war. Ich wusste,dass sich etwas geändert hatte und ich hatte Angst zu erfahren was es war.

Georgs Worte hatten direkt ins Herz getroffen. Sie hüllten sich wie Balsam darum. Ich musste ihm diese Chance geben,musste sie uns geben. Ich könnte es mir niemals verzeihen,wenn ich ihm diese nicht geben würde,denn ich würde mich ständig fragen,was wäre wenn?

Mein Blick schoß wieder zu Georg,er lächelte mich liebevoll an und dann zog er mich in eine feste Umarmung. Es fühlte sich komischerweise nicht ungewohnt oder unangenehm an,es fühlte sich gut an.

Er gab mir diesen gewissen Halt,der mir seit Mom's Tod fehlte. Er gab mir die Kraft,gab mir das Gefühl,dass ich etwas wert war. Er bewies mir,dass ich ihm etwas wert war.

,,Danke",flüsterten wir beide gleichzeitig.

Ich wusste nicht für was er sich bedanke und er wahrscheinlich auch nicht wieso ich es tat,doch keiner hakte nach. Wir beließen es dabei,schwiegen und gaben uns gegenseitig diesen Halt,den wir so sehr benötigen. Er wegen meiner Mom und ich wegen vielerlei Dingen.

Einer dieser Dinge war Zander.
Schmerzhaft verzog sich mein Herz zusammen,doch ich ignorierte es.
Ich drückte Georg noch fester,schloss meine Augen noch fester und genoss die Ruhe.

Continue Reading

You'll Also Like

39.8K 1.4K 35
Lilith war schon immer ein Mensch ohne Freunde. Ihre beste Freundin lässt sie fallen, sobald ihr Freund erscheint und Lilith ist alleine. Doch als El...
1M 23.8K 42
Laiana Sánchez ist 17 jahre alt und zieht nach dem tot ihrer Eltern, mit ihrem Bruder Wesley nach Kalifornien. An ihrer neuen Schule ist sofort alle...
1.4M 42.3K 42
Stell dir das mal vor: Du wurdest seit dem du ein Kind bist von Pflegeeltern zu Pflegeeltern gebracht. Endest dann schließlich bei Eltern, die dich m...
10.7K 525 16
𝑩𝒂𝒏𝒅 𝟐 |𝑨𝒃𝒈𝒆𝒔𝒄𝒉𝒍𝒐𝒔𝒔𝒆𝒏| 𝑰𝒏 𝒅𝒆𝒓 "𝑰𝒄𝒉" 𝒑𝒆𝒓𝒔𝒑𝒆𝒌𝒕𝒊𝒗𝒆 𝒈𝒆𝒔𝒄𝒉𝒓𝒊𝒆𝒃𝒆𝒏. Die 16-Jährie Mae Brown muss auf ein I...