Selection: Die Hoffnung

By sternengalaxie

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Mariella ist eine Vier. Mariella lebt alleine mit ihrer Mutter. Mariella muss sich durch jeden Tag ihres Lebe... More

Vorwort und Trailer
Kapitel 1
Kapitel 2 (+Trailer!)
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15

Kapitel 16

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By sternengalaxie

Genervt rollte ich mit den Augen. Es war wirklich die einzige Reaktion die mir auf Aramis' Benehmen übrig blieb.

"Wer ist das denn?" wunderte sich Athena neben mir. Ich zuckte desinteressiert mit den Schultern. Es war letztendlich doch völlig egal.

Während das unbekannte Goldlöckchen sich zu uns anderen Mädchen gesellte, stolzierte Aramis breit grinsend zu einem pompösen Stuhl. Gerade als er seinen königlichen Hintern auf dem weichen Kissen niedergelassen hatte, betrat erneut jemand den Raum. Dieses Mal war es das Königspaar.

Sofort richteten sich zahlreiche Augenpaare auf die beiden, die sich so erhaben und zugleich freundlich strahlend zu uns gesellten. Sie nahmen auf den neben Aramis stehenden Stühlen Platz.

"Guten Morgen, meine Damen!" Königin Lindara warf einen Blick durch die Menge, schien dabei jede einzelne von uns zu sehen. "Setzt euch doch auf das Sofa, bitte."

Es war echt unglaublich. Die Mädchen schienen wie Roboter, die, ohne auch nur kurz abzuwarten, auf die Königin hörten. Beinahe synchron drehten sich alle um und marschierte wahrscheinlich im Gleichschritt zum Sofa. Ich ließ mir jedoch etwas Zeit, das Getümmel musste ich mir nicht antun. Außerdem bemerkte ich sofort wie Ophelia mir einen Platz freihielt, den ich dankend annahm.

"Alles in Ordnung bei dir?" flüsterte sie mir zu. Knapp nickte ich. Noch war ich mir nicht sicher, ob ich ihr von dem Geschehnissen des gestrigen Abends berichten sollte oder nicht. Einerseits wollte ich ihr meine Bekanntschaft mit Aramis nicht auf die Nase binden, andererseits wollte ich ehrlich zu ihr sein.

"Meine lieben Mädchen." König Alecs tiefe Stimme erfüllte den Raum auf eine milde Art mit seiner Autorität. "Nach dem schrecklichen Vorfall gestern seid ihr mit Sicherheit noch ziemlich aufgewühlt. Dennoch haben wir beschlossen euch heute hier zu versammeln." er machte eine Pause, schaute in die Runde und räusperte sich dann etwas. "Dass ihr so völlig unvorbereitet den Geschehnissen ausgeliefert ward, war schrecklich mit anzusehen. Aus diesem Grund haben wir einstimmig entschieden, dass ihr auf eventuelle weitere Angriffe vorbereitet werden solltet. Dafür haben wir unsere Wachen aufgefordert, euch das Verhalten in solchen Fällen beizubringen. Es gilt je ein Wache für fünf Mädchen. Welche Mädchen bei welchem Wachen eingeteilt sind, könnt ihr auf dem Zettel am schwarzen Brett nachlesen." er deutete auf eine Tafel, die hinter uns an der Wand angebracht war. "Wir hoffen euch so ein sichereres Gefühl im Palast vermitteln zu können."

Ein Raunen ging durch die Menge. Mit hauchender Stimme wand Ophelia sich mir zu: "Sowas wird doch hoffentlich nicht mehr vorkommen - oder?" In ihren Augen glänzte etwas, das wie Angst aussah.

"Ich weiß es nicht." gab ich zurück, senkte meinen Blick auf meine Hände in meinem Schoß und hoffte inständig, sie würde recht behalten.

"Nun aber zu den guten Nachrichten!" Königin Lindaras Stimme ließ alle verstummen, auch wenn sie nicht den winzigsten Anflug eines Befehlstons aufwies. "Am gestrigen Abend haben wir trotz des heftigen Angriffes keine Menschenseele verloren. Wir finden das gilt es zu feiern."

Irgendwo aus der Menge hörte ich eine hohe Stimme aufgeregt japsen.

"Übermorgen findet daher ein Ball statt, zu dem nicht nur ihr sondern auch jegliche Angehörige des Königshauses eingeladen seit. Auf diese Weise wird es euch möglich sein, neue Kontakte zu knüpfen. Euer Aufenthalt im Palast soll sich ja nicht ausschließlich um Aramis drehen." sie lachte zu ihrem Sohn herüber. Der allerdings verdrehte die Augen und setzte einen Blick auf, der pure Arroganz widerspiegelte.

Es war mir ein Geheimnis was mit ihm passiert war - oder immer wieder passierte. Einen Moment lang war er freundlich und charmant, im nächsten dann aber wieder der stinkende Kotzbrocken, den ich nur verabscheuen konnte. Was mir allerdings kein Geheimnis mehr war, war der Fakt, dass ich dadrauf keine Lust mehr hatte. Sollte er mich doch rauswerfen, ich würde eben die halbe Bibliothek mitnehmen und mich dann vom Acker machen.

"Oh - bevor ich es vergesse. Das Motto der Party sind die Goldenen Zwanziger." ergänzte Königin Lindara schnell. Applaus erfüllte den Raum. Auch ich hob meine Hände und klatschte. Für einen kurzen Moment begegnete Aramis mir mit seinen Augen und ich hatte das Gefühl seine Mundwinkel hoben sich leicht.

"Was zur Hölle sind die Goldenen Zwanziger?" die Brünette Schönheit neben mir schien sichtlich verwirrt. "Es klingt auf jeden Fall cool."

"Die 20er des 20. Jahrhunderts." ein Lächeln zierte mein Gesicht als wir aufstanden. "Die waren auch cool. Fitzgerald schrieb über die Zeit."

"Wer?" lachte sie verunsichert.

"Fitzgerald - du kennst ihn nicht?"

Da alle Mädchen erneut gleichzeitig aufstanden und zum Ausgang strömten, dauerte es ein wenig bis wir aus dem Damensalon heraustraten.

"Nicht wirklich." verlegen lächelte sie. "Das liegt aber auch wirklich schon Jahrhunderte zurück!"

Zustimmend nickte ich zwar, konnte aber nicht verhindern an das erste Zusammentreffen mit Aramis zurückzudenken. Er hatte nicht einmal eine Sekunde gebraucht, um zu wissen, wer Fitzgerald war. Und über seine Werke wusste er auch ziemlich gut Bescheid - auch wenn seine Meinung ziemlich oberflächlich war.

"Wollen wir erstmal zum Schwarzen Brett?" wechselte Ophelia dann das Thema und unterbrach somit meinen Gedankenstrom.

"Klar." erwiderte ich geistesabwesend. Ohne richtig darauf zu achten wo sie lang lief, folgte ich ihr. Es war dieser Moment, in dem ich bemerkte, wie wichtig Ophelia für mich war. Einerseits, weil ich das Gefühl hatte mich ihr anvertrauen zu können. Andererseits, weil sie vermutlich einen besseren Orientierungssinn als ich besaß. Mit Leichtigkeit lotste sie mich herum und wieder zurück in den Damensalon, um dort vor einer riesigen Pinnwand stehen zu bleiben. Kurz suchte sie nach dem Aushang, den der König erwähnte, dann zeigte mir ihr erleuchtetes Gesicht, sie hatte es gefunden. Das hielt allerdings nicht lange, denn gleich darauf zogen sich ihre Mundwinkel enttäuscht nach unten.

"Wir sind nicht in der gleichen Gruppe." seufzte sie. Zwar fühlte auch ich einen kleinen Stich der Enttäuschung in meiner Seite, aber mir war die minimale Größe der Wahrscheinlichkeit von vornherein klar gewesen.

"Was soll's." murmelte ich. "Dafür haben wir dann mehr zu bequatschen."

Ein Lächeln auf ihren Lippen ließ sie wieder in ihrer vollen Schönheit erblühen.

"Also - wann ist das erste - Vorbereitung-auf-Rebellenangriffe-Training?" grinste ich.

"Nach dem Frühstück." Ophelia rollte mit den Augen. "Ernsthaft, die lassen uns kaum Zeit für Privatsphäre."

"Das kannst du wohl laut sagen." vorsichtig bahnte ich mir einen Weg durch die paar Mädchen vor dem Brett, um zu sehen mit wem ich in meiner Gruppe war. Kein Name, der mir bekannt vorkam. Na super, das konnte ja echt spaßig werden.

Mit einer Kopfbewegung deutete ich Ophelia an, dass wir gehen sollten. Sie antwortete indem sie sich einen Weg aus dem Damensalon suchte. Erneut folgte ich ihr bis wir im Flur waren. Hier war es um einiges leerer.

"Also - wann startet das Frühstück?" während ich fragte, began mein Magen zu knurren. Beinahe so als würde er mich verstehen und mein Hungergefühl dramatisieren wollen.

"In einer Viertelstunde. Heute frühstücken wir allein mit dem Prinzen." sie biss sich nervös auf die Lippen. Ich konnte es ihr nicht verdenken - sie wusste ja nicht, wie komisch dieser Prinz eigentlich war. Nur sein Aussehen war ihr bis jetzt wirklich bekannt - und das täuschte nun einmal.

"Echt jetzt?" stöhnte ich. "So viel zum Thema Privatsphäre."

Ophelia reagierte mir einem Kichern, welches die schnell hinter ihrer Hand verbarg. Nachdem sie sich mehr oder weniger beruhigt hatte, schlug sie war bereits ins Esszimmer zu gehen, um sich die besten Plätze zu sichern. Obwohl sich alles in mir dagegen sträubte, bejahte ich ihren Vorschlag.

Ich hätte es am besten nicht tun sollen. Ich hätte mir am besten einfach Frühstück aufs Zimmer bestellen sollen - dürften wir sowas überhaupt? Völlig egal, ich hätte es tun sollen. Wäre ohnehin niemandem aufgefallen.

Aber ich tat es nicht.

Stattdessen betraten wir zusammen das Esszimmer und erblickten sofort die, bereits zum Teil gefüllte Tafel. Wir waren allem
Anschein nach nicht die einzigen, die schlau genug waren früher zu erscheinen.

Was mich allerdings wirklich von den Socken haute, war Aramis. Er saß am Kopf des Tisches, links von ihm Chanel, rechts von ihm das Mädchen von vorhin. Sein Lachen erfüllte den ganzen Raum. Seine rechte Hand lag locker auf der Tischplatte. Und in seiner die des Mädchens neben ihm.

Wollte er mich eigentlich komplett verarschen?

-
Hello, hello!
Erst einmal ein riesengroßes Dankeschön für die 21.000 Leser! So viele hatte ich das letzte Mal vor fünf Jahren bei meiner Rubinrot-Fanfiction auf myfanfiction.de. Naja und sie hatte rund 60 Kapitel!
Ich kann einfach nicht glauben, dass diese Geschichte so viele Leser hatte und ich glaube jedes Mal zu träumen, wenn ich eine Benachrichtigung bekomme. Ich weiß, es gibt viele bessere Autoren als mich und auch viel bekanntere, aber für euch zu schreiben, gibt mir das Gefühl etwas zu können und nützlich zu sein. Ihr seid echt klasse und ich danke euch tausend Mal für alles!
Ansonsten ziemlich langweiliges Kapitel, aber das muss ja auch mal zwischendurch! :) es wird wieder spannend, spannend, spannend - versprochen! Ich finde langsam auch wieder Spaß daran!
Wie dem auch sei, ich hoffe es hat euch gefallen!

Eure Sternengalaxie

P.s.: Ich habe es nicht mehr überflogen nach dem Schreiben, also nehmt mir eventuelle Flüchtigkeitsfehler nicht übel - aber verweist mich gerne darauf! :D Anders komm ich da ohnehin nicht drauf. :)

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