Fooling the Bad Boy

By teatimestorys

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Was passiert, wenn man dem Bad Boy der Schule einen Streich spielt? Branwyn Caide kennt die Antworten. Die 17... More

Vorwort
Kapitel 1 | Die Königin der Streiche
Kapitel 3 | Ein Zeichen des Krieges
Kapitel 4 | Ein etwas anderes Mädchen
Kapitel 5 | Ein Teufel in High Heels
Kapitel 6 | Schauspielen will gelernt sein
Kapitel 7 | Eine zauberhafte Idee
Kapitel 8 | Der Schlüssel zu meinem Herzen
Kapitel 9 | Der ultimative Kuss des Grauens
Werbung: Mein Debütroman!
Kapitel 10 | Auf dem Höhenflug in die Hölle
Kapitel 11 | Achtung! Tickende Zeitbombe
Kapitel 12 | Unterschätze Mädchen nicht
Kapitel 13 | Vorhängeschloss geknackt?
Kapitel 14 | Fünffache Portion Herz
Kapitel 15 | Geschichten brauchen Schreiber
Kapitel 16 | Auf Nimmerwiedersehen
Kapitel 17 | Ein gebrochenes Herz
Kapitel 18 | Kicken bis zum Gehtnichtmehr
Kapitel 19 | Achtung! Nicht streicheln!
Kapitel 20 | Spaß muss auch mal sein
Kapitel 21 | Im Sturm des Ozeans
Kapitel 22 | Alles, aber nur nicht das
Kapitel 23 | Ist nicht so gut gelaufen
Kapitel 24 | Karma schlägt zurück
Kapitel 25 | Kleine Schritte, Branwyn
Kapitel 26 | Schlimmer geht immer
Kapitel 27 | Du hast die Grenze überschritten
Kapitel 28 | Böse Taten haben ihren Preis
Kapitel 29 | Es war nicht nur ein Kuss
Kapitel 30 | Ein meisterhafter Streich
Kapitel 31 | Manche Menschen lieben nicht
Kapitel 32 | Eine Nacht voller Kummer
Kapitel 33 | Das Band der Liebe
Kapitel 34 | Die Nacht des Schreckens
Kapitel 35 | Vampire küsst man nicht
Kapitel 36 | Es kommt vom Herzen
Kapitel 37 | Setz das Krönchen wieder auf
Kapitel 38 | Epilog oder auch Ende genannt
Nachwort

Kapitel 2 | Der liebliche Klang des Erfolgs

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By teatimestorys

»WIESO GEHT DIESER VERFLUCHTE Lidschatten nicht weg?«, fragte ich verbittert, während ich in den Spiegel meines Schließfachs blickte. Ich setzte abermals meine Brille ab und versuchte die pinken Glitzerreste loszuwerden. Irgendwie war dieses Zeug hartnäckiger als ich gedacht hatte.

Aber ich war nicht die Einzige, die darunter litt. Auch Arian hatte nicht alles wegbekommen und lief jetzt schon den halben Schultag mit einer weißen Baseballcap herum, die er sich extra tief ins Gesicht gezogen hatte.

»Versuchs mit Spucke«, schlug mein bester Freund vor, »bringt mehr.«

Gerade wollte ich so überhaupt nicht ladylike den Finger in den Mund stecken, da klingelte es schon zur nächsten Stunde. Unzufrieden schlug ich meinen Spind zu und wir machten uns auf den Weg.

»Ist wohl die Strafe für unsere böse Tat«, murmelte ich, woraufhin wir beide loslachen mussten.

»Strafe?«, grinste Arian. »Der war gut.«

Ich schlug mit meinem besten Freund ein, dann trennten sich unsere Wege.

Während Arian sich in die Abgründe der Chemieräume begab, machte ich mich auf den Weg zu Musik. Ich liebte Musik ja über alles und hörte von Rock bis Pop ungefähr jeden Track, aber der Unterricht bei Miss Howen war einfach nur eine Zumutung.

Ich betrat den Raum und schmiss meine Tasche auf den erstbesten Platz. Vorne in der ersten Reihe, damit alle beim Singen meine wundervolle Stimme hören konnten. Courtney Coleman sagte immer, dass ich mich anhörte wie ein gequältes Walross. Das hatte ich als Anlass genommen, noch lauter zu singen. Mir war egal, wie ich mich anhörte, solange ich Spaß hatte. Courtney konnte sich ihre Kommentare also sonst wohin stecken.

Wenn man vom Teufel spricht... Genau, als ich mich zurücklehnte und dabei zusah, wie nach und nach mehr Schüler eintrudelten, betrat auch Courtney den Raum. Bei ihrem Anblick musste ich lächeln. Kurzer Rock, hautenges Top, High Heels. Wenn sie jetzt noch anstatt Locken glattes Haar hätte, würde sie endgültig aussehen wie eine Barbie-Puppe. Aber hey, ich urteilte nicht. Ich machte nur Feststellungen.

Sie sah mich an, rümpfte die Nase, setzte sich aber dennoch auf den Platz neben mir, da die Alternative ein Tisch direkt am Lehrerpult war. »Morgen, Grufti«, grüßte sie mich.

»Hallo, Giftschlange«, grüßte ich zurück, »wird es nicht langsam anstrengend, schon morgens so negative Vibes zu verströmen?«

Sie stöhnte. »Du bist doch diejenige, die immer rebelliert.«

Also hatte sie den Vorfall von letzter Woche immer noch nicht verdaut. Einmal im Monat wollte sie mit ihrer Clique ein Statement setzten. Eins ihrer komischen Fashionrituale. Jedes Mädchen aus der Stufe sollte in einem rosa T-Shirt antanzen. Während die Mitläufer das getan hatten, hatte ich mich in meinem liebsten schwarzen Pullover präsentiert. Nur um ihr unter die Nase zu reiben, dass ich ihr nicht gehörte.

»Wenigstens behandle ich andere nicht wie Dreck«, erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Ja, weil du Dreck bist.«

Ich rollte mit den Augen. »Den Spruch hast du schon letzte Woche gebracht. Überlege dir mal was Neues.«

Die Geschichte zwischen uns war eigentlich ziemlich lustig. Als ich neu an diese Schule gekommen bin, habe ich mich mit mir anfreunden wollen, aber Courtney hat mir ziemlich schnell zu wissen geben, dass ich nicht in ihrer Liga mitspielte. Also habe ich angefangen mich gegen sie aufzulehnen, was bis heute noch in einem ewigen Ping-Pong der Beleidigungen anhielt.

* * *

Nachdem ich Musik erfolgreich überstanden hatte, machte ich mich auf den Weg in die Mensa. Arian und Romy warteten sicherlich schon. Romy war neu an unserer Schule. Alle, die neu waren, landeten zuerst bei uns. Arian und ich waren immer auf der Suche nach Leuten, die unseren Humor teilten. Leider hatte das nie so recht geklappt. Alle neuen Mädchen hatten sich von Courtney hypnotisieren lassen und die Jungs fanden uns entweder komisch oder wollten genauso wie Dale sein. Es war fast hoffnungslos, aber in Romy hatte ich großes Vertrauen.

Als ich bei unserem Stammtisch ankam, saß Arian dort allein. »Nein...«, brachte ich enttäuscht hervor, »sag mir nicht, dass Courtney sie hat.«

Arian neigte den Kopf zur Seite und deutete in Richtung der Mülltonnen.

Ich blickte zu dem Tisch der Nerds, an dem Romy einen Platz gefunden hatte. »Naja, besser als Courtney«, sagte ich und gab mich damit zufrieden, dass Arian und ich wohl für immer eine Zwei-Mann/Frau-Truppe blieben.

Ich fing an zu essen. Eine Sekunde später brummte mein Handy. Genauso wie das von Arian. Kaum versahen wir uns, starrte die halbe Mensa auf ihr Telefon. Eine angestrengte Diskussion brach aus. Na, hoffentlich war das nicht wieder ein Nacktfoto, das seine Runden machte!

Arian war der Erste von uns beiden, der auf sein Smartphone blickte. Im ersten Moment zog er überrascht die Augenbrauen hoch, dann drehte er mit einem fetten Grinsen sein Display in meine Richtung.

»Oh, mein Gott!«, stöhnte ich und betrachtete das Bild, wo man mein blondes Ich dabei beobachten konnte, wie es Dale ihre Nummer auf den Arm schrieb. Unter dem Foto, das eindeutig aus einer Snapchat-Story stammte, stand geschrieben: »Wer ist dieses Mädchen?! 😡😠«

»Also das kommt unerwartet«, lächelte mein bester Freund, »Ich kann mich nicht daran erinnern, sonst jemanden gesehen zu haben.«

Ich fragte mich auch, wer das Foto gemacht hatte. Aber viel mehr musste ich verlogen grinsen. Diese Nummer kaufte man uns ernsthaft ab? Wir hatten nicht nur Dale getäuscht, sondern die ganze Schule?

»Das ist ein ganz neues Level!«, grinste ich breit. »So viele Leute auf einmal konnten wir noch nie reinlegen.«

Ich nahm den lieblichen Klang des Erfolgs wahr, als Courtney wütend ihre Gabel auf den Boden fallen ließ. Die Hexe wollte Dale schon immer haben, aber er wollte sie nicht. Dale Wilson war nämlich nicht nur ein Arschloch, sondern ein Arschloch mit Ansprüchen.

Alte Rachegelüste flammten in mir auf. »Weißt du, was das bedeutet?«, fragte ich Arian mit leuchtenden Augen. »Wir können damit den größten Streich der Menschheitsgeschichte veranstalten.«

Ich stützte meinen Kopf mit der Hand ab. »Wir könnten Dale vor der ganzen Schule demütigen...«, träumte ich und stellte mir vor, wie er eines Tages nicht mehr der Bad Boy, sondern die größte Witzfigur auf Erden war. Jetzt bräuchte ich nur noch einen fantastischen Einfall, wie ich das umsetzen sollte.

»Ach, komm«, meinte Arian, »so dumm ist Dale nicht. Er hat dich gestern nur nicht erkannt, weil er nur Augen für deinen Arsch hatte.«

Dabei könnte er womöglich recht haben. Trotzdem konnte ich nicht anders, als das als eine Herausforderung zu sehen. »Na, und?«, sagte ich bestimmt. »Ich wette, ich würde es trotzdem schaffen, ihn mir zu angeln und anschließend zu demütigen. Arsch hin oder her.«

Arians Lippen umspielte ein Lächeln, als er sich plötzlich vorbeugte und die Hand ausstreckte. »Gut, lass uns wirklich wetten. Ich sage, du schaffst es nicht.«

Jetzt musste auch ich breit grinsen. »Um was wetten wir?«

Für mich stand gar nicht infrage, die Wette nicht anzunehmen. Streiche, Wetten und Mutproben waren in meinen Augen sowieso das Lustigste.

Arian lehnte sich zurück und legte die Hand ans Kinn. »Wenn ich gewinne, dann...«, er ließ den Blick durch die Mensa schweifen und stoppte bei einer gewissen Person, die ich nicht ausstehen konnte. »Dann bist du zwei Wochen lang nett zu Courtney. Du darfst ihr weder widersprechen noch sie beleidigen. Auch nicht, wenn sie nicht da ist.«

Puh, mein bester Freund kannte mich zu gut. Das war hart. Aber ich verlor garantiert nicht. Deshalb zuckte ich mit den Schultern.

»Gut«, stimmte ich zu, »aber du unternimmst nichts, um mir im Weg zu stehen. Im Gegenteil, du hilfst mir und dann sehen wir ja, wer recht hat. Dafür werde ich auch keinen Gewinn von dir fordern. Naja, außer Ruhm und Ehre.«

»Dann haben wir einen Deal«, sagte Arian und streckte die Hand aus.

Ich schüttelte sie fest. »Darauf kannst du Spucke nehmen.«

* * *

Ich atmete tief ein uns aus. Dann machte ich zwei Schritte zurück und einen großen wieder nach vorne. Mit dem Bein nahm ich dabei so viel Schwung, dass mein Fuß den Ball in einen hohen Bogen über das Feld fliegen ließ. Meine Mitspielerinnen tummelten sich am gegnerischen Tor und versuchten meinen Eckstoß in einen Treffer zu verwandeln. Sie versagten.

Das andere Team hatte nun Ballbesitz. Sofort rannte ich los und versuchte den Ball zurückzuerobern, aber Carrie war zu schnell für mich. Das Mädchen, das schon gefühlt seit der Geburt Fußball spielte, erzielte aus zwanzig Meter Entfernung ein Tor. Der Schiedsrichter pfiff ab. Das gegnerische Team gewann.

Schwitzend stützte ich die Hände in die Hüften und grinste Carrie an, die, nachdem sie von allen bejubelt wurde, den Weg zu mir suchte. »Du warst gut!«, sagte die Blondine und strich sich das Band aus den kurzen Haaren.

Ich lachte auf und musste echt nach Luft ringen, so fertig war ich. »Du warst besser!«

Während Carrie schon immer zu den Topstürmerinnen unserer Mädchenmannschaft gehörte, war ich erst seit Neuestem dazu gestoßen. Ich spielte schon immer gerne Fußball, aber jetzt zum ersten Mal so richtig im Team. Am Anfang war es schwierig gewesen, weil ich so ein Dickkopf sein konnte und immer den Ball für mich allein wollte. Aber nach einer Zeit klappte das im Team spielen besser.

»Ach, komm«, sagte Carrie, »deine Vorlage war perfekt!« Aus ihren blauen Augen kam so viel Ehrlichkeit, dass ich wieder auflachte. Denn dieses Mädchen war in Wahrheit mein heimliches Idol. Wenn sie mir Komplimente machte, dann freute ich mich wie ein Keks.

Carrie war nicht nur super sportlich und cool, sondern auch unheimlich erwachsen. Sie spielte zusätzlich auch noch in einem Verein und war dort sogar als Trainerin tätig. Ich wollte so gerne etwas mit ihr unternehmen, aber wegen dem Training hatte sie nie Zeit. Und dann war da auch noch ihr dämlicher College-Freund Nolan. Er nahm sie echt jede freie Sekunde für sich in Anspruch. Da wir keine Kurse zusammen hatten, war die einzige Zeit, die wir gemeinsam hatten, das Training hier. Aber auch das neigte sich jetzt dem Ende zu. Gemeinsam gingen wir in die Umkleiden.

»Freust du dich auch schon auf die Halloween-Party?«, wollte ich wissen.

Die Blondine schüttelte zu meinem Bedauern den Kopf: »Jain, Nolan und ich gehen auf eine Studentenparty. Er meint, es wäre super einfach mich einzuschleusen. Klingt für mich cooler als eine Party der Schule.«

Ich nickte schwer begeistert. »Wenn du noch ein Kostüm brauchst, weißt du, wer dir am besten helfen kann«, grinste ich.

Carrie verzog das Gesicht. »Verflixt! Hätte ich das mit eurem Kostümladen früher gewusst, wäre ich nicht schon bei Baynes fabelhafte Kostüme einkaufen gegangen.«

Meine Mundwinkel zuckten nach unten. Baynes fabelhafte Kostüme. Die einzige Konkurrenz hier in Morrisonville. An Halloween spielten wir dem Sohn der Baynes, Tyron, immer Streiche. Nicht weil wir Teufel waren – okay vielleicht doch ein bisschen –, sondern weil Tyron uns mindestens genauso sehr bestrafte. Zwischen uns lief sowas wie ein ewiger Wettbewerb der Streiche. In meinem Kopf malte ich mir bereits das nächste Battle zwischen uns aus.

»Branwyn?«, sagte Carrie und wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum. Ich zuckte zusammen. »Ja?« Manchmal nahmen diese verrückten Gedankenspiele einfach die Überhand.

Sie schwang sich ihre Tasche über. »Wir sehen uns nächste Woche.«

»Ja, klar, bye.« Ich schlug mit ihr ein, dann war sie auch schon verschwunden.

Ich wechselte meine Sportschuhe gegen meine schwarzen Boots. Dann stopfte ich alles, was ich noch an Sachen herumfliegen hatte, in meine Tasche und verließ die Umkleiden. Ich hatte keine Lust, mich hier umzuziehen. Das machte ich dann lieber zu Hause, nachdem ich in Ruhe geduscht hatte.

Ich lief noch einmal zu meinem Spind und packte die relevanten Bücher zum Lernen in meine Tasche. Allein bei dem Gedanken an den Stoff, den ich noch durchnehmen musste, wurde mir schlecht. Arian und ich hatten mal wieder herumgealbert und das Wichtige aus den Augen verloren. Mom brachte mich um, wenn ich wieder mit einer 5 nach Hause kam.

Missmutig schlug ich meinen Spind zu und drehte mich um. Leider stieß ich dabei total mit Dale zusammen, der plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war.

»Hey, fahr einen Gang runter, Miezekatze«, meinte er und schob mich zu Seite, weil ich ihn nur böse anfunkelte.

Ich sah ihm mit zu Schlitzen verengten Augen dabei zu, wie er zu seinem Schließfach ging, das sich unglücklicherweise über meinem befand. Schon am ersten Tag der Highschool, als wir uns so zum ersten Mal begegnet waren, war es Hass auf den ersten Blick.

Damals hatte ich mich nichts ahnend gebückt und meine neuen Bücher in meinen Spind geräumt. Keine fünf Sekunden später erhielt ich eine Bemerkung zu meiner Unterwäsche. »Rot gefällt mir besonders«, hatte Dale gesagt. Schon damals hätte mir sein Interesse an meinem Hintern auffallen müssen!

Daraufhin war ich an die Decke geflogen und hätte ihm am liebsten die Haare ausgerissen.

Dale konnte sich jedoch einen weiteren Kommentar nicht verkneifen. »Du musst dich jetzt an mich gewöhnen«, hatte er gesagt, »mein Spind ist direkt über deinem. Übrigens bin ich gerne oben.«

Das war der Moment gewesen, in dem ich wusste, dass ich einen Dreckskerl als Spindnachbarn hatte.

Ungeduldig wartete ich ab, bis er endlich seine Sachen hatte. Das machte er immer: Mich wegdrängen und zehn Jahre warten lassen. Wenn der Muskelprotz vor seinem Spind stand, stand er automatisch auch vor meinem. Ich hatte mehrere Male versucht, ihn loszuwerden, aber es war hoffnungslos. Neben ihm war ich ein Zwerg.

»Ich war gestern in eurem Ramschladen«, sagte Dale plötzlich und grinste mich an, »Ihr solltet öfter putzen.«

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Du solltest dich öfter putzen. Dann kommt vielleicht nicht mehr so viel Scheiße aus deinem Mund.«

»Oh, keine Sorge, Kleine. Ich wasche mich gut genug und wenn du dich davon bezeugen willst, kannst du gerne vorbeikommen«, erwiderte Dale zwinkernd.

Ich schnaubte auf. Dieser Kerl brachte mich zur Weißglut. Ich würde ihm mit meinem Streich sowas von einen reinwürgen!

»Ich habe gesehen, dass du eine neue Bekanntschaft hast. Da macht ja so einiges die Runde.« Ich setzte ein falsches Lächeln auf.

»Ja, eifersüchtig?« Dale schlug seinen Spind zu und drehte sich zu mir.

»Natürlich bin ich eifersüchtig«, sagte ich in sarkastischem Ton und legte die Hand auf meine Brust, »wie könnte ich das nicht?«

Dann drängte ich Dale zur Seite, kniete mich hin und holte meine restlichen Bücher aus meinem Spind. »Ich würde nicht mal eifersüchtig werden, wenn du der einzige Kerl in diesem Universum wärst!«, brummte ich und donnerte die Bücher, die ich nicht brauchte, in den Metallkasten.

»Mich interessiert nicht, was du denkst. Die Blondine habe ich sicher«, hörte ich Dale in gleichgültigem Ton sagen.

Sofort musste ich grinsen, aber dieses Mal war es echt. Ich schloss meinen Spind und richtete mich wieder auf. »Stimmt«, erwiderte ich in scheinheiligem Ton, »die hast du sowas von sicher.«

Dale war sichtlich irritiert. »Kennst du sie etwa?«, wollte er wissen und zog die Augenbrauen zusammen.

Spätestens jetzt hätte ich mich am liebsten vor Lachen auf den Boden geschmissen. Hach, dieses Mal hatte ich mich wirklich selbst übertroffen.

Ich nutzte diese Chance zu meinem Vorteil. »Natürlich kenne ich sie. Ihr Name ist Bonnie und sie ist zufällig Arians Cousine. Aber Arian hat es überhaupt nicht gern, wenn jemand sich an seine Cousine ranmacht.« Wenn man die Lust von Dale so richtig wecken wollte, dann musste man seine Gegner ins Spiel bringen. »Such dir lieber jemanden Erreichbaren.«

Dales Lippen umspielte ein Grinsen. »Bonnie...«, wiederholte er und blickte mich an. »Zu schade, ich habe bereits ihre Nummer. Du und dein merkwürdiger Freund habt verloren.«

Oh, in Wahrheit hatten wir schon gewonnen. Ich versuchte das Lachen zu verbergen und funkelte Dale stattdessen böse an.

Das nahm er als endgültige Herausforderung an. »Wir sehen uns morgen, Miezekatze, dann wirst du sehen, wer ein neues Date hat.«

»Wehe, du fasst sie an!«, rief ich noch und sah Dale mit einem fetten Grinsen dabei zu, wie er das Schulgebäude verließ. Oh, das war fast schon zu einfach.

Ich freute mich, ihn so dermaßen zu demütigen, dass er sich hoffentlich einen neuen Spind suchte und mir nie mehr auf die Nerven ging. Ja, das war es! Ich rächte mich an ihm.

Plötzlich hatte ich auch schon genau einen Plan, wie meine Rache für das Foto von vor drei Jahren aussehen konnte. Ich sorgte dafür, dass er sich in Bonnie verliebte und brach ihm dann das Herz, indem ich ihn vor der ganzen Schule bloßstellte. Alle freuten sich doch sicherlich auf ein Bild von seinem nackten Hintern. Das war perfekt!

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